Brauchtum entdecken

Brauchtum entdecken

Tradition wird in Düsseldorf groß geschrieben - das wird besonders sichtbar, wenn die "fünfte Jahreszeit" beginnt und die Karnevalsjecken die Macht in der Stadt übernehmen. Zu Düsseldorf gehört aber weit mehr als das närrische Treiben: Der Radschläger zum Beispiel hat sich in über hunderte von Jahren vom Brauch zum Wahrzeichen der Stadt entwickelt. Eine lange Tradition hat auch das Schützentum der Stadt und damit die Größte Kirmes am Rhein, die jährlich auf den Oberkasseler Rheinwiesen stattfindet. Zahlreiche weitere Schützenfeste laden außerdem zum Mitfeiern in die Stadtteile ein. Und: Mer spreche Platt! Der Düsseldorfer Dialekt ist heute noch in der Stadt zu hören.

Helau! D'r Zoch kütt!

Sie wollen die Stadt im Ausnahmezustand erleben? Dann sollten Sie einen Besuch im Frühjahr einplanen. Düsseldorf ist eine Hochburg des rheinischen Karnevals. Der Rosenmontagszug ist weltberühmt und zieht jährlich bis zu eine Million Besucher an. Auch ein Highlight: Altweiber, wenn die Möhnen das Rathaus stürmen und keine Krawatte vor den Närrinnen sicher ist. Der Startschuss für die Session fällt traditionell am 11.11. um 11.11 Uhr mit dem "Hoppeditz-Erwachen".

"Eene Penning" für ein Rad

Als Düsseldorf nach der Schlacht von Worringen im Jahr 1288 die Stadtrechte erhielt, schlugen die Kinder "Freudendreher". Seitdem sind immer wieder kleine Radschläger in der Stadt zu sehen, die für einen Pfennig ihr Kunststück aufführen. Die schnellsten und besten dieser Disziplin werden beim jährlichen Radschlägerturnier ermittelt.

Platt - et letzte Stöck von de Aldestadt

Wenn ältere Düsseldorfer sich unterhalten oder "Mäutzkes verzälle", ist es noch zu hören: Das Düsseldorfer Platt. Beim ersten Hinhören ähnelt der Dialekt dem "Kölsch", zeichnet sich aber durch einige Besonderheiten aus: Sie wollen wissen, was ein "Rotzisch" oder eine "Plüschprum" ist und was der Düsseldorfer meint, wenn er "Et hät no immer joot jejange" sagt? Dann lernen Sie doch Platt! Die "Mundartfreunde" bieten Sprachkurse für den Düsseldorfer Dialekt an. Viel "Spaß an de Freud"!

Volksfeststimmung im Sommer

Zuckerwatte, Achterbahn und zahlreiche Bierzelte - wer Düsseldorf im Juli besucht, sollte sich einen Bummel über die Größte Kirmes am Rhein nicht entgehen lassen. Neun Tage lang dauert das Volksfest, das jährlich bis zu vier Millionen Besucher auf die Wiesenfläche am Oberkasseler Rheinufer lockt. Düsseldorfs ältester Schützenverein, der Sankt Sebastianus Schützenverein von 1316, hat die Kirmes begründet und richtet sie heute noch aus.

Schützenfeste

Schützenvereine gehören zu Düsseldorf wie der Radschläger und Karneval. Das Schützenwesen geht auf die Bürgerwehren im Mittelalter zurück, als Handwerker und Gesellen verpflichtet waren, Hab und Gut der Bürger gegen heranstürmende Feinde zu verteidigen. In Düsseldorf und Umgebung sind zahlreiche Vereine aktiv. Höhepunkte des Schützenjahres sind die fast 50 Feste, die von April bis September stattfinden.

Laternen zu St. Martin

Eine Einstimmung auf die Adventszeit: Am 10. November wird in Düsseldorf traditionell des römischen Legionärs St. Martin gedacht, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Mehr als hundert Martinszüge ziehen rund um den 10. November durch die Landeshauptstadt. Hinter St. Martin, der auf seinem Pferd reitet, laufen singende Kinder mit ihren Laternen. Höhepunkt jedes Zuges ist die Mantelteilung, die besonders eindrucksvoll in der Altstadt vor dem Rathaus nachgestellt wird.

Weihnachtsmarkt

Ebenfalls eine Tradition ist der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt. Fast fünf Wochen lang wird die Düsseldorfer City vom Duft gebrannter Mandeln erfüllt und die festliche Beleuchtung lässt die Gassen abends erstrahlen. Über 200 Stände und Buden warten neben kulinarischen Leckereien mit vielen unterschiedlichen Angeboten auf. Vom Christbaumschmuck über Handwerkskunst bis zu wärmenden Winteraccessoires lässt sich auf dem Markt alles finden - vielleicht auch das noch fehlende Weihnachtsgeschenk. Abrunden kann der Besucher seinen Rundgang mit einem wärmenden Glühwein.