Abfall und Stadtreinigung: Stadt und AWISTA gehen ab 2025 neue Wege
| Umwelt
Die Vorbereitungen für die Neuorganisation der Abfallwirtschaft sowie der Stadtreinigung liefen seit Herbst 2021. Nachdem zunächst die Voraussetzungen für eine Ausschreibung geschaffen werden mussten, startete im Juni 2022 das europaweite Vergabeverfahren, das jetzt mit der Unterzeichnung eines der umfangreichsten und großvolumigsten Vertragswerke, das die Landeshauptstadt je geschlossen hat, beendet wurde.
Mit der AWISTA hat sich ein in Düsseldorf lange verwurzeltes und in der Abfallwirtschaft sehr versiertes und in insbesondere mit den Düsseldorfer Gegebenheiten vertrautes Unternehmen im Wettbewerb durchgesetzt. Die AWISTA wird Partnerin der Landeshauptstadt im gemeinsamen Unternehmen, welches den Namen "AWISTA Kommunal" tragen wird.
Mit der AWISTA Kommunal stellt sich die Landeshauptstadt für die nächsten 20 Jahre zukunftsfähig auf. Die Landeshauptstadt wird künftig deutlich mehr Einfluss auf die neue Gesellschaft ausüben können. Vereinbart wurden darüber hinaus ambitionierte Ziele bei der Leistungserbringung sowie höhere Recyclingquoten, Verbesserungen in Hinblick auf Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Luftreinhaltung sowie Digitalisierung.
"Ein langer Prozess der Neustrukturierung ist mit dem Zuschlag auf das Angebot der AWISTA zu einem exzellenten Abschluss gekommen. Wir gehen in der Abfallwirtschaft innovative Wege und können uns dabei auf einen langjährigen, verlässlichen Partner stützen. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWISTA ist der Vertragsabschluss ein Gewinn, da alle Ansprüche und Rechte der Mitarbeitenden gewahrt bleiben", sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Vorteile für Bürgerinnen und Bürger sowie beim Klima- und Umweltschutz
Vor allem die Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger profitieren von der Neuorganisation der Abfallwirtschaft, etwa indem die Papier- und Biotonnen künftig jede Woche und nicht mehr jede zweite Woche geleert werden. Beim Fuhrpark wird stärker auf emissionsfreie Antriebe gesetzt, was Lärm und Abgase im Straßenverkehr reduziert. Zudem sind endlich die Voraussetzungen für den Bau eines vierten Recyclinghofes geschaffen. Schließlich wird durch das Vertragswerk insgesamt eine höhere Servicequalität festgeschrieben.
"Durch die Verbesserungen bei der Leistungserbringung und den Veränderungen bei der Entsorgung, etwa durch Vergärung des Abfalls, geht die Landeshauptstadt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Müllvermeidung", erläutert Umwelt- und Mobilitätsdezernent Jochen Kral, "dadurch sind wir gut aufgestellt, um uns den Herausforderungen der Zukunft zu stellen".
Julien Mounier, Vorsitzender des Aufsichtsrates der AWISTA und Vorstand der Stadtwerke Düsseldorf: "Die Vergabe-Entscheidung zugunsten der AWISTA hat eine wichtige Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung und die Erreichung der Klimaziele unserer Stadt. Dabei geht es insbesondere um den Erhalt und die Weiterentwicklung der sehr effizienten Entsorgungsinfrastruktur der AWISTA und der Stadtwerke Düsseldorf sowie um den Ausbau der Kreislaufwirtschaft in der Region."
Innovative Lösungen
Des Weiteren ergibt sich durch die Neustrukturierung die Möglichkeit, eine Vielzahl innovativer Ansätze zu entwickeln, beispielsweise die Option, per App Wertstoffe und Abfall bei den Recyclinghöfen auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten zu entsorgen sowie Depotcontainer in Zukunft mit Füllstandsensoren auszurüsten, um so je nach Bedarf die Leerung zu veranlassen. Auch sollen Mülleimer und Container QR-Codes erhalten, um bei Mängelmeldung noch schneller agieren zu können.
Starke Partner für eine sichere Zukunft
Seit vielen Jahrzehnten kann sich die Landeshauptstadt Düsseldorf auf ihre starken Partner AWISTA, REMONDIS und Stadtwerke verlassen. Durch den Neustart erhält die Zusammenarbeit einen neuen, zukunftssicheren Rahmen. Denn in den kommenden Jahrzehnten erwartet die Stadt unter anderem im Hinblick auf Personalgewinnung, Klimaschutz, Emissionsschutz, Nachhaltigkeit und Zero-Waste neue Herausforderungen, die mit der neuen Struktur gut und sicher bewältigt werden können.
Gesellschafterrechte und Wirtschaftlichkeit
Stadtkämmerin Dorothee Schneider betont: "Die Stadt wird ab dem Jahr 2025 direkt mit 49 Prozent an der Gesellschaft beteiligt sein und u. a. durch ihre starken Gesellschafterrechte, aber auch in ihrer Funktion als Auftraggeberin erheblichen Einfluss auf die Geschicke der Gesellschaft ausüben können. Vor dem Hintergrund dieser neuen und wirtschaftlich tragfähigen Struktur mit einem starken Partner an der Seite und der zu erwartenden Verbesserungen in der Leistungserbringung bin ich der Überzeugung, dass wir ein sehr gutes Gesamtpaket für die LHD und ihre Bürgerinnen und Bürger geschnürt haben."
Kontinuität und Sicherheit
AWISTA-Geschäftsführer Peter Ehler: "Wir freuen uns sehr, die Zukunft der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung als strategischer Partner der Landeshauptstadt Düsseldorf langfristig mitgestalten zu dürfen. Auch wenn der verbleibende Zeitraum bis zum 1.1.2025 dafür eng bemessen ist, um die vielfältigen noch erforderlichen Vorbereitungen zu treffen, sind wir aufgrund unserer Expertise aus der bisherigen langfristigen Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Düsseldorf davon überzeugt, dass die AWISTA Kommunal nicht nur in ihrem äußeren Erscheinungsbild, sondern auch mit ihrer Performance nahtlos an die hohe Dienstleistungsqualität der AWISTA anknüpfen wird."
Thomas Conzendorf, REMONDIS-Vorstand: "Das Familienunternehmen REMONDIS hat eine über 80-jährige Tradition und verfügt über langjährige Expertise, die auch zukünftig bestmögliche Qualität bei den bürgernahen Dienstleistungen der Abfallwirtschaft sicherstellt. Schon jetzt vertrauen mehr als 30 Millionen Menschen und hunderte öffentliche Auftraggeber REMONDIS im Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge."
Mehr Service bei stabilen Kosten
Für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer gibt es ab Januar 2025 mehr Service im Rahmen der neuen Kooperation, dies jedoch bei stabilen Kosten. Durch das erweiterte und neue Tonnenangebot lassen sich die zu zahlenden Gebühren zudem besser selber beeinflussen. Denn künftig können auch Küchenabfälle über die kostenlose Biotonne entsorgt werden, was das Restmüllvolumen verringert. Bei einem Wechsel hin zu einem kleineren Behälter lassen sich so Gebühren sparen. Dennoch gibt es externe Faktoren, wie allgemeine Preissteigerungen, gesetzliche Änderungen (z.B. die CO2-Abgabe) oder zusätzliche Angebote (z.B. Wertstofftonne statt gelbe Tonne), die im Leistungszeitraum Auswirkungen auf die Gebühren haben werden.
Ein Video zu diesem Thema wird im Laufe des Tages auf YouTube veröffentlicht unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf