Bauarbeiten am Heerdter Lohweg kommen gut voran
| Stadtentwicklung Verkehr
Bei einem Baustellenrundgang haben Florian Reeh, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, und Bernd Kentenich, Leiter der Abteilung Straßenbau im Amt für Verkehrsmanagement, am Mittwoch, 29. Juli, Einzelheiten zum Fortgang der Arbeiten vorgestellt.
"Mit der neuen Anschlussstelle Heerdter Lohweg setzen wir einen weiteren Teil des Verkehrskonzeptes für Heerdt und Oberkassel um und stellen damit eine räumlich und zeitlich kurze Anbindung an das Fernstraßennetz her. Die Arbeiten kommen gut voran. Wir haben den deutlichen Rückgang des Verkehrs während der Corona-Einschränkungen genutzt und Arbeiten, die ursprünglich für die verkehrsärmere Ferienzeit vorgesehen waren, vorgezogen“, erklärte Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Die neue Anschlussstelle Heerdter Lohweg wird im Westen durch die Schiessstraße, im Norden durch die Willstätterstraße, im Osten durch den Verkehrsknoten Heerdter Dreieck und im Süden durch die Pariser Straße begrenzt. Künftig werden mit dem Anschluss folgende neue Fahrbeziehungen geschaffen:
- Auffahrt auf die B7 vom Heerdter Lohweg in Fahrtrichtung Mönchengladbach über eine Schleifenrampe nördlich der B7 und westlich des Heerdter Lohweges,
- Auffahrt auf die B7 vom Heerdter Lohweg in Fahrtrichtung Rheinalleetunnel über eine Rampe südlich der B7 und östlich des Heerdter Lohweges,
- Abfahrt von der B7 von der Theodor-Heuss-Brücke kommend über eine Schleife nördlich der B7 und westlich des Heerdter Lohweges,
- Abfahrt von der B7 aus Mönchengladbach kommend über eine Rampe südlich der B7 und westlich des Heerdter Lohweges.
Ferner wird die Verkehrsführung von der vorhandenen Auffahrt Prinzenallee auf die B7 in Fahrtrichtung Mönchengladbach verbessert. Die Fahrzeuge werden auf einer neuen Fahrbahn, parallel zur Hauptfahrbahn, mit einer Verflechtungsspur überführt. Das Einfädeln auf die Hauptfahrbahn erfolgt dann westlich des Heerdter Lohweges. Grundsätzlich werden alle vorhandenen Wegebeziehungen für Fußgänger und Radfahrer beibehalten. Im gesamten Ausbaugebiet des Heerdter Lohweges werden Fahrradfahrer und Fußgänger auf getrennten Rad- und Gehwegen in den Nebenanlagen der Straße geführt.
Das alte Brückenbauwerk Heerdter Lohweg wird durch einen Neubau ersetzt. Die Bogenbrücke hat eine Gesamtlänge von 66 Metern und ist insgesamt 25,50 Meter breit. Es werden zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung mit einer Fahrbahnbreite von je 3 Meter hergestellt sowie beidseitig ein getrennter Geh- und Radweg. Die Beleuchtung auf dem Brückenbauwerk wird in die Brückenbögen integriert. Die zwei neuen Knotenpunkte werden mit Ampeln ausgestattet.
Auf der Südseite der Brüsseler Straße wird eine 400 Meter lange Lärmschutzwand errichtet. Das vier Meter hohe Bauwerk verläuft zwischen Schiessstraße und Heerdter Lohweg und wird von beiden Seiten begrünt.
Stand der Arbeiten
Fertiggestellt wurden bereits die parallele Fahrbahn auf der nördlichen Seite der Brüsseler Straße sowie große Teile der Fahrbahn in Richtung Kaarst. Für die Erneuerung des Straßenentwässerungskanals im Mittelstreifen der Brüsseler Straße und Asphaltarbeiten an den Hauptfahrbahnen wurde schon die verkehrsärmere Zeit der Corona-Einschränkungen genutzt und die Arbeiten vorgezogen. Sondierungsarbeiten wurden ebenfalls vorgenommen. Infolgedessen wurden zwei Punkte untersucht, wo der Verdacht bestand, dass sich dort Bomben-Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg befinden könnten.
Momentan sind das südliche und nördliche Widerlager der neuen Straßenbrücke Heerdter Lohweg in Bau. Ferner befindet sich der Stahlüberbau in der Montage. Das heißt, die im Werk vorgefertigten großen Stahlteile werden auf die Baustelle geliefert, dort auf Hilfsgerüsten abgelegt und miteinander verschweißt. Das Einfahren und Absetzen des Stahlüberbaus auf die Betonwiderlager ist für Ende Oktober geplant. Im Anschluss werden die Fahrbahnplatte hergestellt und Restarbeiten an der Brücke erledigt. Dabei sind leider Sperrungen der Brüsseler Straße nicht zu vermeiden.
Im Straßenbau laufen die Arbeiten auf der Südseite der Brüsseler Straße in Fahrtrichtung Düsseldorf weiter. Dort erfolgt der Bau der Fahrbahn und der Straßenentwässerung. Die Auffahrt vom Heerdter Lohweg in Richtung Rheinalleetunnel ist an dieser Stelle bereits gut zu erkennen. Nördlich der Brüsseler Straße laufen die Arbeiten zur Anpassung des Heerdter Lohweges an die neue Verkehrsführung. Diese Arbeiten können allerdings erst nach der Fertigstellung der neuen Brücke über die B 7 - Brüsseler Straße endgültig abgeschlossen werden. Auch die Fertigstellung der neuen Zu- und Abfahrt von der nördlichen Brüsseler Straße in Fahrtrichtung Kaarst auf den Heerdter Lohweg kann erst nach der Fertigstellung des neuen Brückenbauwerks erfolgen. Dort, wo sich später einmal die Schleifenfahrbahn befinden wird, sind momentan die Vormontagefläche und die Baustelleneinrichtung für das Brückenbauwerk.
Für weitere Arbeiten auf der südlichen Richtungsfahrbahn der Brüsseler Straße ist eine Verschwenkung des linken Fahrstreifens auf die nördliche Richtungsfahrbahn zwischen der Brücke Schiessstraße und dem Heerdter Lohweg erforderlich.
Für den Sommer 2021 ist der Aufbau einer Lärmschutzwand an der Abfahrt aus Richtung Kaarst zum Heerdter Lohweg als letzter Teilbauabschnitt geplant. Ende 2021 soll die neue Anschlussstelle fertig gestellt ein.
Heutige Situation
Gegenwärtig wird der Heerdter Lohweg mittels eines Brückenbauwerks über die Brüsseler Straße (B7) geführt. Es sind keine Verbindungen zwischen beiden Straßen vorhanden. Aus Düsseldorf kommend führen dort über die B7 zwei Fahrstreifen von der Theodor-Heuss-Brücke und ein Fahrstreifen aus dem Rheinalleetunnel ab dem Heerdter Dreieck als dreispurige Fahrbahn in Richtung Mönchengladbach. Der aus Richtung Mönchengladbach kommende Verkehr wird von drei Fahrstreifen auf jeweils zwei Fahrstreifen pro Fahrtrichtung zum einen in Richtung Theodor-Heuss-Brücke und zum anderen in Richtung Rheinalleetunnel aufgeteilt. Der Heerdter Lohweg, inklusive Brückenbauwerk über die Brüsseler Straße, kann in jede Fahrtrichtung einspurig befahren werden und hat beidseitig einen Gehweg. In beide Richtungen sind Streifen für Fahrradfahrer auf der Fahrbahn markiert.
Verkehrskonzept Heerdt/Oberkassel
Um der steigenden Verkehrsbelastung aufgrund der städtebaulichen Entwicklungen im Stadtbezirk 4 (Oberkassel, Niederkassel, Heerdt, Lörick) Rechnung zu tragen, wurde das Verkehrskonzept Heerdt/Oberkassel entwickelt. 2004 wurde das Konzept vom Rat der Stadt Düsseldorf per Grundsatzbeschluss bestätigt.
Das beschlossene Konzept umfasst folgende Bausteine:
- Verbindung der vorhandenen Erschließungsstraßen Willstätter Straße und Am Seestern/Fritz-Vomfelde-Straße/Prinzenallee durch eine Basisstraße zu einem zentralen Erschließungsstraßenzug vom Seestern bis zum Forum Oberkassel. Diese Basisstraße ist bereits fertiggestellt und die Verlängerung der Willstätter Straße damit hergestellt.
- Anschluss Heerdter Lohweg an die B 7, welcher sich aber aufgrund der Geometrie des Heerdter Dreiecks nicht als Vollanschluss in Gänze am Heerdter Lohweg verwirklichen ließ und sich daher in zwei Abschnitte aufteilt. Teil 1: Die Fahrbeziehungen in Richtung Theodor-Heuss-Brücke sowie eine Abfahrt aus dem Rheinalleetunnel über zwei neue Rampen in Höhe des Knotenpunktes Prinzenallee/Greifweg. Dieser Anschluss ist bereits fertiggestellt. Teil 2: Ausfahrten aus Richtung Theodor-Heuss-Brücke und A52/B7 sowie Auffahrten in Richtung Rheinalleetunnel und A52/B7. Der Umbau wird jetzt realisiert.
- Schließung der Anschlussstelle Benediktusstraße/Heesenstraße. Dies kann erst erfolgen, wenn die Anschlussstelle Heerdter Lohweg in Betrieb ist.
Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf hatte den Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss für den Umbau des Heerdter Lohweges mit Gesamtkosten in Höhe von rund 21,6 Millionen Euro am 14. Juni 2018 beschlossen.
Ein Video zu diesem Thema finden Sie im Laufe des Tages auf YouTube unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf.