Delegation aus Marokko: Stärkung der kommunalen Zusammenarbeit

| Internationales Zu Gast im Rathaus

OB Dr. Stephan Keller (2.v.r.) mit der Beigeordneten Miriam Koch, Achraf Berrazouk (stellv. Bürgermeister Marrakesch) und Generalkonsulin Boutaina Bouabid (v.l.). Foto: Michael Gstettenbauer

OB Dr. Stephan Keller (r.) mit einem Gastgeschenk von Marrakeschs stellvertretendem Bürgermeister Achraf Berrazouk. Foto: Michael Gstettenbauer

Achraf Berrazouk (stellv. Bürgermeister Marrakesch) und die Beigeordnete Miriam Koch unterzeichnen die gemeinsame Absichtserklärung. Foto: Michael Gstettenbauer

OB Dr. Stephan Keller empfing eine Delegation aus Marrakesch im Jan-Wellem-Saal. Foto: Michael Gstettenbauer

Düsseldorf und Marrakesch wollen ihre Beziehung ausbauen: Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat am Dienstag, 12. November 2024, eine vierköpfige Delegation der Stadt Marrakesch/Marokko empfangen.

Die Delegation reiste unter Leitung des stellvertretenden Bürgermeisters Achraf Berrazouk in die Landeshauptstadt. Die Beigeordnete für Kultur und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, Miriam Koch, und Bürgermeister Berrazouk unterzeichneten im Anschluss an den Empfang stellvertretend für die beiden Städte eine gemeinsame Absichtserklärung.

"Düsseldorf und Marrakesch sind einander eng verbunden", sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. "Die marokkanische Gemeinschaft in Düsseldorf bereichert die Kultur unserer Stadt. Beide Städte sind internationale Messe- und Wirtschaftsstandorte. Düsseldorf und Marrakesch teilen aber auch Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Aufnahme Geflüchteter. Gerne möchten wir den Austausch mit der Stadt Marrakesch intensivieren, um jeweils von der Perspektive und den Ansätzen unserer Partner zu profitieren."

Bereits 2019 hatten die Landeshauptstadt und die marokkanische Regionalhauptstadt eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Diese konnte aufgrund der Corona-Pandemie jedoch nicht umgesetzt werden. Der damals angestoßene Prozess wird jetzt wiederaufgenommen. Ziel ist es, gemeinsam Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in beiden Städten zu identifizieren und umzusetzen sowie Begegnungen und Austauschformate zwischen den Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen.

Beigeordnete Miriam Koch: "Marrakesch ist eine Kulturmetropole mit internationaler Strahlkraft. Mit der Absichtserklärung und darauf aufbauenden Aktivitäten wollen wir einen Beitrag zur internationalen Vernetzung und Völkerverständigung leisten. Hierbei arbeiten wir eng mit der marokkanischen Gemeinschaft in Düsseldorf zusammen, die sich schon seit vielen Jahren für einen interkulturellen Dialog in Düsseldorf und darüber hinaus einsetzt."

"Marrakesch ist überzeugt vom Ansatz dezentraler Kooperationen. Bislang hatten wir leider noch keine Gelegenheit, mit einer Kommune in Deutschland zusammenarbeiten. Daher freuen wir uns sehr, die Beziehungen mit Düsseldorf zu vertiefen", sagt Achraf Berrazouk, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Marrakesch.

Neben dem Empfang und der Unterzeichnung der Absichtserklärung stehen ein Treffen mit dem Verein Düsseldorf-Marrakesch e. V., eine Stadtführung und ein Fachaustausch mit dem Kulturamt sowie dem Amt für Migration und Integration auf dem Programm. Im Anschluss an den Besuch in Düsseldorf reist die Delegation aus Marrakesch gemeinsam mit kommunalen Vertreterinnen und Vertretern aus Düsseldorf zur "Internationalen Partnerschaftskonferenz für deutsche und nordafrikanische Kommunen". Die Konferenz findet vom 13. bis 15. November 2024 in Frankfurt am Main statt und wird von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global mit Mitteln des Bundeministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) veranstaltet. Thema sind der Austausch mit anderen deutschen und afrikanischen Kommunen, die Vertiefung fachlicher und methodischer Kenntnisse sowie die Verstetigung kommunaler Zusammenarbeit.

Ebenfalls mit Mitteln des BMZ unterstützt die SKEW den Delegationsbesuch aus Marrakesch in Düsseldorf im Rahmen des Projektes "Kommunale Partnerschaften zwischen deutschen und afrikanischen Kommunen – Regionalschwerpunkt Nordafrika".

Hintergrund
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich im Rahmen mehrere Ratsbeschlüsse zur Stärkung kommunaler Entwicklungszusammenarbeit (KEZ) bekannt. Durch die Zusammenarbeit mit Kommunen aus dem globalen Süden soll auch international ein Beitrag zur Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele und zur Bekämpfung von Fluchtursachen geleistet werden.

Kommunen haben Expertise in Bereichen, die für eine nachhaltige Entwicklung von entscheidender Bedeutung sind, beispielsweise im Abfallmanagement, Klimaschutz oder der Migration und Integration.

Insgesamt 44.115 Menschen in Nordrhein-Westfalen besitzen die marokkanische Staatsbürgerschaft. In der Landeshauptstadt Düsseldorf leben 4.434 Marokkanerinnen und Marokkaner, die damit die größte marokkanische Gemeinschaft NRWs darstellen (Stand: Dezember 2023). Ein Generalkonsulat des Königreichs Marokko ist ebenfalls in Düsseldorf an der Cecilienallee 14 ansässig.