"Die Comic-Kunst des Erzählens. Literatur als Graphic Novel"

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Die neue Sonderausstellung des Heinrich-Heine-Instituts widmet sich vom 2. Juni bis 1. September dem Thema Graphic Novel; Foto: Ingo Lammert

In seiner neuen Sonderausstellung "Die Comic-Kunst des Erzählens. Literatur als Graphic Novel" geht das Heinrich-Heine-Institut dem Thema Graphic Novel vom 2. Juni bis 1. September nach; Foto: Ingo Lammert

Moritz Stetter hat die bedrückende Atmosphäre von Franz Kafkas "Das Urteil" grafisch umgesetzt. Stetters Werk wird in der Ausstellung ebenfalls beleuchtet; Foto: Ingo Lammert

Kuratiert wurde die Ausstellung von Jan von Holtum vom Heinrich-Heine-Institut; Foto: Ingo Lammert

Die neue Sonderausstellung des Heinrich-Heine-Instituts widmet sich vom 2. Juni bis 1. September dem Thema Graphic Novel

Sind es Comicbücher mit erzählerischer Komplexität oder eher illustrierte Romane? Graphic Novels stellen aufgrund ihrer Vielgestaltigkeit und trotz des Fehlens einer klaren Definition ein erstaunliches Phänomen dar. Die von dem amerikanischen Comic-Pionier Will Eisner erstmalig verwendete Bezeichnung "Graphic Novel" betont die außergewöhnliche Verschmelzung von Zeichenkunst und pointierter Prosa. Zahlreichen Klassikern der Weltliteratur wurde in den letzten Jahren durch das Mittel des grafischen Erzählens neues Leben eingehaucht.

In seiner neuen Sonderausstellung "Die Comic-Kunst des Erzählens. Literatur als Graphic Novel" geht das Heinrich-Heine-Institut diesem Thema vom 2. Juni bis 1. September nach. Die Schau widmet sich dabei vier Künstlerinnen und Künstlern bzw. Künstlergruppen, die durch Interpretationen bekannter literarischer Vorlagen auf sich aufmerksam gemacht haben. So hat die Illustratorin Claudia Ahlering gemeinsam mit dem in New York lebenden Journalisten Julian Voloj die berühmte Erzählung "Die Judenbuche" der Annette von Droste-Hülshoff in einfühlsamen Bildern neu erzählt. Peter Eickmeyer und Gaby von Borstel ist eine fulminante Visualisierung von Erich Maria Remarques weltbekanntem Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues" gelungen. Jakob Hinrichs hat Hans Falladas persönlichstes Werk "Der Trinker" als "schnelle, rauschhafte Collage" gestaltet und Moritz Stetter die bedrückende Atmosphäre von Franz Kafkas "Das Urteil" grafisch umgesetzt.  

Die Ausstellung präsentiert zu allen vier Graphic Novels originale Zeichnungen und Malereien, Skizzen und Entwürfe sowie Probedrucke. Es werden insgesamt mehr als 80 Exponate gezeigt und darüber hinaus können sich die Besucher an Medienstationen mit weiteren Projekten der ausgestellten Künstlerinnen und Künstlern vertraut machen.

Das Rahmenprogramm zu Ausstellung:

Ausstellungseröffnung
Samstag, 1. Juni, 18 Uhr, freier Eintritt
Die Ausstellung wird im Rahmen einer Soirée und in Anwesenheit der Künstlerin und der Künstler feierlich eröffnet. Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heine-Instituts, wird ein Grußwort sprechen, Kurator Jan von Holtum wird eine Einführung geben und den Abend moderieren. Zudem wird es ein Gespräch zwischen den Künstlerinnen und Künstlern der Ausstellung, Claudia Ahlering, Peter Eickmeyer, Jakob Hinrichs und Moritz Stetter geben. Für die musikalische Unterhaltung sorgt Jon Boutin mit Jazz und Swing.

Lesung und Künstlergespräch mit Jakob Hinrichs und Moritz Otto
Dienstag, 11. Juni, 19 Uhr, der Eintritt liegt bei sieben Euro (ermäßigt 5 Euro)
In Verbindung von Lesung und visueller Präsentation stellen der Schauspieler Moritz Otto und Kurator Jan von Holtum Passagen aus Originaltexten von Franz Kafka, Arthur Schnitzler und Hans Fallada ihren Comicbearbeitungen gegenüber. Im anschließenden Gespräch äußert sich der Berliner Künstler Jakob Hinrichs über seine Graphic Novels "Der Trinker" und "Traumnovelle".
 
Kuratorenführungen durch die Ausstellung
Donnerstag, 4. Juli, 18.30 Uhr, 4 Euro (2 Euro erm.)
Donnerstag, 18. Juli, 18.30 Uhr, 4 Euro (2 Euro erm.)
Sonntag, 11. August, 18.30 Uhr, freier Eintritt

Multimedia-Lesung zur Graphic Novel "Im Westen nichts Neues"
Sonntag, 1. September, 14 Uhr, freier Eintritt
"Mit der Graphic Novel 'Im Westen nichts Neues' haben Peter Eickmeyer und Gaby von Borstel im Jahr 2014 eine herausragende Umsetzung von Erich Maria Remarques weltberühmtem Antikriegsroman in diesem Medium vorgelegt. Nicht nur, dass die Graphiken Peter Eickmeyers den Text von Remarque kongenial visualisieren, sondern mehr noch erweitern die Arbeiten den Horizont des Betrachters hin zu einer grundsätzlichen Auseinandersetzung mit der Darstellung aller Kriege in den Medien."
(Dr. Thomas Schneider, Leiter des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums, Osnabrück)