Eine Solaranlage für das KAP1
| Kultur Stadtentwicklung
Auf dem Dach des KAP1 wird derzeit eine Photovoltaikanlage installiert. Die Solaranlage umfasst 250 Module und erstreckt sich über eine Fläche von rund 800 Quadratmetern. Die Installation steht kurz vor dem Abschluss.
Der jährliche Ertrag ist mit durchschnittlich 95.000 Kilowattstunden kalkuliert. Größtenteils wird der produzierte Strom im Gebäude selbst verbraucht und deckt so einen Teil des Bedarfs: Der Strom soll unter anderem für die Beleuchtung der Bibliotheksräume und der Büros sowie zur Versorgung der DV-technischen Anlagen verwendet werden - ökologisch und ökonomisch ist der Verbrauch vor Ort die sinnvollste Verwendung des selbst produzierten Stroms. Alternativ könnten mit der produzierten Strommenge aber auch rund 40 Drei-Personen-Haushalte versorgt werden. Die vom Vermieter, dem Versorgungswerk der Zahnärztekammer Nordrhein, bereitgestellten Dachflächen sind ideal für die Photovoltaikanlage geeignet, da sie nicht verschattet sind.
Neben der Photovoltaikanlage ist die Nutzung des Gebäudes an sich auch ein Nachhaltigkeitsplus. Denn mit dem Einzug der Zentralbibliothek, dem Forum Freies Theater (FFT), dem Theatermuseum und sowie der Nutzung von Büro- und Archivflächen wird das Gebäude zukünftig wieder voll belegt sein. Das als Briefpostamt 1991 in Betrieb gegangene Gebäude hatte durch die Entscheidung der Post, den Brieftransport von der Schiene auf die Straße zu verlagern, schon kurz nach seiner Fertigstellung wesentliche Teile seiner Nutzung verloren. Der Vorteil des direkten Bahnanschlusses, für den die prägnante Brückenkonstruktion sorgte, die heute vom "Central" als Foyer genutzt wird, war mit der Entscheidung Straße statt Bahn weggefallen. Für die städtische Nutzung als Bibliotheksflächen und Archive sind die hohen Geschosse und die großen Traglasten optimal. Dem Düsseldorfer Architekturbüro RKW ist es gelungen, diese Nutzung ideal in das Gebäude einzuplanen.
Eröffnung für Herbst 2021 geplant
Nachdem die vom Vermieter komplett entkernte Fläche für die zukünftige Spielstätte des FFT im Sommer 2019 an die Stadt übergeben wurde, schreiten dort die städtischen Ausbaumaßnahmen voran. Die Übergabe der Fläche der Zentralbibliothek und des Theatermuseums an die Stadt ist für das Frühjahr 2021 geplant. Das Schulverwaltungsamt wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2021 seine Räume im Staffelgeschoss der 4. Etage beziehen können, auch die Archivfläche werden dann sukzessive bis Herbst 2021 in Betrieb genommen.
Für die Bürgerinnen und Bürger soll das KAP1, und so die neue Zentralbibliothek, das FFT und das Theatermuseum, dann ab Herbst 2021 öffnen. Damit verschiebt sich die zentrale Eröffnung um einige Monate. Ursprünglich war diese für das zweite Quartal 2021 angedacht. Grund für den späteren gemeinsamen Eröffnungstermin sind Bauverzögerungen in bestimmten Teilbereichen.
Hintergrund: KAP1
Auf insgesamt rund 25.000 Quadratmetern Mietfläche wird im Gebäude am Konrad-Adenauer-Platz 1 eine neue moderne Zentralbibliothek, eine flexibel nutzbare Spielstätte für den Theater- und Probenbetrieb des FFT Juta und FFT Kammerspiele sowie Räumlichkeiten für das Theatermuseum realisiert. Des Weiteren werden noch Depotflächen für das Heinrich-Heine-Institut, Stadtmuseum und das Stadtarchiv sowie im Staffelgeschoss Büroarbeitsplätze für die Stadtverwaltung geschaffen.
Das Gebäude und sein Standort bieten für die vorgesehenen städtischen Funktionen große Potenziale: Die zentrale Lage mit einer optimalen Erreichbarkeit, die Nähe zu anderen Einrichtungen wie dem Central und dem Tanzhaus NRW, die guten Anlieferungsmöglichkeiten trotz der zentralen Lage und die hohen möglichen Traglasten. Das ehemalige Postgebäude wird mit seinen zukünftigen Funktionen und dem sich daraus ergebenden Besucherstrom die Lebensqualität in diesem zentralen Düsseldorfer Stadtraum stark aufwerten. Damit erhält ein Gebäude, das seine ursprüngliche Funktion verloren hat, wieder neue wichtige Aufgaben für das städtische Leben.
Die Kosten für die städtischen Ausbaumaßnahmen im Rahmen des Projektes "KAP1" liegen bei circa 18,6 Millionen Euro.