Stadt trifft Vorkehrungen gegen den Eichenprozessionsspinner
| Gesundheit
In den kommenden Tagen schlüpfen die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Die Stadt trifft ab der kommenden Woche Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung an besonders sensiblen und viel frequentierten Stellen und ruft zur Vorsicht auf. Die Haare des Eichenprozessionsspinners können bei Kontakt mit dem Menschen zu Hautausschlägen, Bindehautentzündungen, Juckreiz und asthmaähnlichen Reaktionen führen.
Vorbeugender Schutz gegen gesundheitsgefährdende Raupen
Die Stadt besprüht in den kommenden Tagen rund 750 Eichen – das entspricht zehn Prozent des Bestands dieser Baumart in Düsseldorf – gezielt mit einem Biozid. Die Maßnahme dient der Vorbeugung besonders hoher Populationen des Eichenprozessionsspinners. Bei der Prophylaxe konzentriert sich die Verwaltung auf Bäume, die in den Vorjahren immer wieder stark befallen waren und in der Nähe von Spielplätzen, Schulhöfen, Kindergärten, an Hauptwegen auf Friedhöfen und stark frequentierten Straßen stehen. Somit liegt der Schwerpunkt auf Orten, an denen die Haare des Eichenprozessionsspinners besonders viele Menschen gefährden könnten. Während der Arbeiten sperrt die Stadt die betroffenen Areale ab und achtet darauf, dass sie nicht betreten werden. Sobald das Mittel angetrocknet ist, ist der Bereich wieder uneingeschränkt nutzbar.
Hintergrund zum Biozid
Das Biozid "NeemProtect" besteht aus Margosa-Extrakt, einem natürlichen Extrakt aus Neemsamen mit dem Wirkstoff "NeemAzal". Bei den Raupen stellt sich nach der Aufnahme des Margosa-Extrakts ein Fraß- und Entwicklungsstopp ein.
Einsatz von Fallen auch in diesem Jahr
Zusätzlich bekämpft die Stadt den Eichenprozessionsspinner mit Fallen. Sie enthalten einen natürlichen Lockstoff aus der Stieleiche und fangen die Raupen in Beuteln am Baum auf. Nach Testeinsätzen in den vergangenen Jahren hat sich diese Methode als zusätzliche Maßnahme bewährt. Die Stadt bestückt 100 Bäume mit Fallen.
Erste Hilfe bei Kontakt mit Raupenhaaren
Menschen können direkt in Kontakt mit den Raupen oder Raupennestern kommen. Darüber hinaus kann es auch in der Umgebung befallener Bäume zu Kontakt mit den schädlichen Haaren kommen, denn sie verbreiten sich über den Wind. Bis zu acht Stunden nach dem Kontakt kann der Körper mit einer Rötung der Haut und starkem Juckreiz reagieren. Was ist zu tun, wenn ein Mensch mit den Raupenhaaren des Prozessionsspinners in Kontakt gekommen ist?
• Nicht kratzen, sonst dringen die Haare tiefer in die Haut ein
• Kleidung sofort wechseln
• Gründlich duschen und Haare waschen
Sofort einen Arzt aufsuchen:
• bei Augenkontakt (Entwicklung einer Bindehautentzündung)
• bei Atemnot
• Bei geringfügiger ausgeprägten Hautsymptomen ist meist keine Gegenmaßnahme erforderlich. Eingedrungene Raupenhaare können mit Hilfe der Klebeseite von Pflasterstreifen entfernt werden.
Düsseldorferinnen und Düsseldorfer können befallene Bäume melden
Wer einen befallenen Baum im Stadtgebiet entdeckt, kann ihn der Stadt per E-Mail an eps@duesseldorf.de melden. Fotos sowie eine genaue Beschreibung des Standorts sind dabei hilfreich. Für die Beseitigung auf Privatgrundstücken ist der Eigentümer zuständig.
Oft werden die Raupen des Eichenprozessionsspinners mit den harmlosen Gespinstmotten verwechselt, die an Straßenrändern verschiedene Bäume und Sträucher wie in Zuckerwatte eingesponnen aussehen lassen. Anders die Nester der Eichenprozessionsspinner: Sie finden sich nahezu ausschließlich an Eichen.