Nach dem erfolgreichen Austausch von 22 bestehenden Modultoilettenanlagen im vorherigen Jahr, steht für dieses Jahr die Neuerrichtung von 21 Modultoilettenanlagen sowie die Sanierung bestehender, städtischer Toilettenanlagen an. Der Bedarf der neuen Toilettenstandorte wurde zuvor im Rahmen der Gesamtkonzepterstellung ermittelt.
Modulanlagen
Die Firma Hering hatte im vorausgegangen Vergabeverfahren den Zuschlag für den Aufbau und die vollumfängliche Betreibung der neuen Modultoilettenanlagen für die nächsten 15 Jahre erhalten. Dazu zählen beispielsweise die Wahrnehmung von Verkehrssicherungspflichten und die Versorgung mit Verbrauchsmaterial, sämtliche Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten sowie die tägliche Reinigung der Toilettenanlagen. Die neuen Modultoilettenanlagen verfügen zusätzlich über eine selbstreinigende Funktion, sodass den Nutzerinnen und Nutzern ein hoher hygienischer Standard geboten wird. Ein komplexes Notrufsystem in Verbindung mit einer ständig besetzten Servicestelle sorgt dafür, dass über die fest verbaute Notrufsäule alle Arten von Not- und Servicerufen abgewickelt werden können. Zusätzlich signalisiert die Modulanlage einen Notruf durch optische und akustische Signale im Umfeld. Ein ausklappbarer Wickeltisch gehört ebenfalls zur Ausstattung der Anlagen.
Sanierung und Optimierung städtischer Anlagen
Die Sanierung beziehungsweise Optimierung städtischer Toilettenanlagen als zweite Säule des städtischen Toilettenkonzeptes wird auch im neuen Jahr fortgeführt. Insgesamt wurden 19 zu sanierende Standorte ermittelt. Der aktuelle Stand der Sanierungsarbeiten kann der untenstehenden Liste (Übersicht Baumaßnahmen) entnommen werden.
Für die städtischen Toilettenanlagen mit einem Gesamtsanierungsbedarf wurde ein einheitliches Gestaltungskonzept - angelehnt an die neuen Modulanlagen - erarbeitet. Dabei sollen die Gestaltungselemente der Modulanlagen integriert sowie eine sich wiederholende und kontrastreiche Farbgebung in den einzelnen Anlagen berücksichtigt werden. Dadurch wird die Zusammengehörigkeit des gesamtstädtischen Toilettenkonzeptes "City Toilet" symbolisiert.
Barrierefreiheit
Alle Modultoilettenanlagen sind gemäß den allgemein anerkannten Regeln der Technik barrierefrei. Es wurde sowohl auf die Belange von mobilitätseingeschränkten Menschen als auch auf die Bedürfnisse von Menschen mit weiteren Einschränkungen geachtet. An den Standorten Joseph-Beuys-Ufer/Reuterkaserne und Landtag/Moselstraße steht zudem eine sogenannte „Toilette für alle“ zur Nutzung bereit. Dabei handelt es sich um Toilettenanlagen, die schwerpunktmäßig für Menschen mit starken körperlichen Beeinträchtigungen gedacht sind und zusätzlich über eine Liege und einen Lifter verfügen. (mehr zum Thema…)
Alle städtischen Sanierungsstandorte erhalten eine barrierefreie Toilette. Bei der Sanierung werden die erforderlichen Anforderungen und Bewegungsflächen, also die Fläche in der Toilettenanlage, die mit dem Rollstuhl befahrbar ist, berücksichtigt und, falls erforderlich, die barrierefreie Zugänglichkeit außen hergestellt. Dabei werden Stufen- und Treppenanlagen durch Rampen ersetzt.
Nachhaltigkeit
Alle Modultoilettenanlagen verfügen über ein Gründach und energiesparende LED-Beleuchtung.
Eine hohe Zirkularität der Baustoffe stand bei der Entwicklung der Anlagen besonders im Fokus. Über einen Ersatz der Zuschlagstoffe im Beton durch Recyclingmaterial von bis zu 30 Prozent kann die Kohlenstoffdioxid-Bilanz und der Ressourcenverbrauch reduziert werden. Sollte die Toilettenanlage nach mehreren Lebenszyklen ganz oder teilweise entsorgt werden müssen, lässt sich der Beton in einem regional ansässigen Brechwerk zu Zuschlagstoffen aufarbeiten. Insgesamt lassen sich rund 95 Prozent der Anlagenkomponenten wiederverwerten.
Bei den städtischen Toilettenanlagen in den Bestandsgebäuden der Landeshauptstadt ergeben sich durch den Austausch der Fenster und Türen sowie der Umrüstung auf LED-Beleuchtung inklusive Präsenzmeldern Einsparpotentiale im Hinblick auf den Energieverbrauch. Zudem werden berührungslos funktionierende Waschtischarmaturen verbaut, die den Wasserverbrauch regulieren.
Nutzungsentgelt
Das Entgelt zur Benutzung der Modultoilettenanlagen kann per Münzeinwurf oder bargeldlos und kontaktlos bezahlt werden. Das Nutzungsentgelt, maximal 0,50 Euro, verbleibt beim Anbieter. Die Nutzung ist für Menschen mit Einschränkungen kostenfrei (Euroschlüssel).
Die Benutzung der städtischen Toilettenanlagen ist kostenfrei.
Kooperationsprogramm City Toilet
Mit der dritten Säule des Toilettenkonzeptes können mittels des Kooperationsprogrammes City Toilet sukzessiv weitere Toilettenstandorte generiert werden. Händler, Gastronomen und andere Betriebe stellen dabei ihre Toilettenanlagen kostenlos zur öffentlichen Nutzung bereit, wofür sie von der Stadt wiederum eine festgelegte, monatliche Aufwandspauschale von 100 bis 150 Euro erhalten. Kenntlich gemacht wird die Teilnahme an der Kooperation durch das sichtbare Anbringen eines Stickers – z.B. an der Ladentür sowie durch die Veröffentlichung auf den städtischen Internetseiten. Die Nutzungsvereinbarungen werden hierbei so gestaltet, dass jedoch bei Bedarf auch eine zeitnahe Beendigung des Vertragsverhältnisses durch die kooperierenden Unternehmen möglich ist.
Das Amt für Gebäudemanagement sucht auch weiterhin interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer für die Teilnahme am Kooperationsprogramm, die sich per E-Mail an citytoilet-kooperationsprogramm-amt23@duesseldorf.de wenden und darüber Informationen erhalten können.