Gebäude als eingetragene Baudenkmäler sind Zeugnisse einer vergangenen Epoche, die uns heute die Fertigkeiten der damals lebenden Menschen vermitteln. Wichtige Elemente dabei sind seine noch originalen Bestandteile, die es zu schützen und zu pflegen gilt, wozu unter anderem auch die Fenster und Türen gehören.
Beides sind Fassaden – und damit auch Gestaltungselemente, die den Charakter des Gebäudes widerspiegeln und woran sich letztendlich auch der Stil und das Gebäudealter mit ablesen lassen. Sie sind nach Möglichkeit zu erhalten.
Jedes Haus hat mit der Fassade sein Gesicht. Die Augen dieses Gesichtes sind die Fenster. So sagten es auch schon die alten Baumeister. Denn diese Augen lassen durch ihre Größe, Maßstäblichkeit, Gliederung und Verteilung auf dem Hauskörper Rückschlüsse auf die Zuordnung und Anordnung der Räume zu. Die Fassade lebt von der Zahl, von der Proportion und vom Rhythmus der Fenster, dadurch bekommt das Gebäude erst seinen Charakter.
Das Fenster dient also nicht nur der reinen Belichtung und Belüftung, sondern ist gleichzeitig ein Schmuckelement, das zu der Gestaltung der restlichen Fassade in einer Beziehung steht. So bilden beispielsweise die ursprünglich funktional notwendigen Fensterteilungen mit den übrigen fassadengliedernden Elementen eine Einheit. Denn oft wird zum Beispiel bei klassizistischen Gebäuden der das Oberlicht vom übrigen Fenster trennende waagerecht liegende Kämpfer als Gesims in der Fassade fortgesetzt.
Aufgrund der Energieknappheit und der erhöhten Lärmbelästigung erhielten die ursprünglichen Belichtungs-, Belüftungs- und Gestaltungsaufgaben des Fensters mit Wärme- und Lärmschutz zusätzliche Anforderungen. Diese Anforderungen lassen sich in aller Regel mit den gestalterischen Gegebenheiten einer alten Fassade in Einklang bringen.
Beim Einbau isolierverglaster Fenster ergibt sich das Problem, dass die Profilstärken unweigerlich aus der konstruktiven Notwendigkeit heraus stärker sein müssen. Hierbei ist darauf zu achten, dass die Profile so schmal wie möglich ausgeführt werden. Indiskutabel sind auch die sogenannten Sprossen "in Aspik", die lediglich zwischen die Scheiben eingefügt sind.
Neben der Gesamtfassade vermittelt die Eingangstür einen ersten Eindruck von einem Gebäude. Selbst bei einfachen Bauernhäusern in ärmlicheren Gegenden Deutschlands steckten die Bauern oft für ihre Verhältnisse viel Geld in ihre Haustür, da es ihnen wichtig war, sich Fremden und Nachbarn angemessen darzustellen und Gästen zu zeigen, dass sie willkommen sind.
Repräsentative Eingänge an gründerzeitlichen Bürger- oder Stadthäusern sind oft etwas überhöht im Hochparterre angelegt, um ein imposantes Bild erscheinen zu lassen. Sie spiegeln das Geltungsbedürfnis bürgerlicher Wohn- und Lebenskultur wider. Im allgemeinen sind die Eingangstüren aus Holz, oft mit Glasfüllungen und Metallteilen als Gestaltungselemente verziert.
Da die eigentlichen Türflügel meistens niedriger als die Deckenhöhe des Treppenhauses sind, befindet sich oberhalb der Tür ein Oberlicht, das gleichzeitig Licht in den Flur bringt. Oft ist dieses Oberlicht mit Bleiverglasungen geschmückt.
Im allgemeinen lassen sich alte Holztüren durch sorgfältige Pflege und Restaurierung ohne weiteres erhalten. Dies ist meistens auch preiswerter als der Ersatz durch neue Türen. Kunststoff- und Aluminiumtüren können eine originale Tür keinesfalls ersetzen und würden das gesamte Gebäude in seinem Erscheinungsbild deutlich beeinträchtigen.
Türen, die so verzogen sind, dass sie nicht mehr ordentlich schließen, können von einem erfahrenen Tischler repariert werden. Ebenso kann der Tischler verfaulte Türanschläge, Rahmenteile und verzogene Schließbleche behandeln. Problematisch sind immer wieder die Unterbringung von Briefkästen, Namensschildern und Klingelanlagen. Diese sollten sich so gut wie möglich dem historischen Erscheinungsbild des Eingangsbereiches unterordnen.