Film im Deutschunterricht
Die oftmals geringe Wertschätzung eines Films im Vergleich zu seiner Textvorlage ist auch bei Schüler*innen anzutreffen. Der gleichberechtigte Vergleich sowie eine Erwartungshaltung, die gerade auf die Unterschiede achtet, ist hier besonders lohnenswert, da so die spezifischen Stilmittel und Wirkungsweisen beider Medien erhellt werden können. Die Seminarteilnehmenden analysieren nach Absprache Ausschnitte aus klassischen und aktuellen Literaturverfilmungen. Szenenvergleiche aus Buch und Film verdeutlichen, wie artspezifisch beide Gattungen denselben Stoff umsetzen. In Kleingruppen werden Aufgabenstellungen erörtert, wie z.B. Welche Passage lässt der Film aus? Wie beginnen Film und Buch? Oder welche Erzählhaltung nimmt die Kamera im Vergleich zur Buchvorlage ein?
Film im Geschichtsunterricht
Die Fortbildung zeigt, wie Filme neben anderen Quellen im Geschichtsunterricht eingesetzt werden können. Die Teilnehmenden lernen z.B. unterschiedliche Filmgenres kennen (Dokumentarfilm, Spielfilm), die oftmals den Anspruch erheben, historische Themen besonders authentisch darzustellen. Sie werden für die Wirkungsweisen filmsprachlicher Gestaltungsmittel sensibilisiert, denn Filmaufnahmen sind immer Bilder einer „gestalteten“ Realität, nur wird dies häufig aufgrund der perfekten Produktion übersehen. Gemeinsam werden auf der Grundlage von Beobachtungsaufgaben Filmausschnitte gesichtet und analysiert, welche Inszenierungsstrategien mit welcher Wirkung verwendet werden.
Themen nach Absprache, z.B. Widerstand im Dritten Reich, Neue Deutsche Geschichte.
Film im Philosophieunterricht
Filme können zu Gedankenexperimenten anregen. Sie helfen, von faktischen Gegebenheiten zu abstrahieren und Konstellationen in Betracht zu ziehen, die in der Realität zwar nicht existieren, aber existieren könnten. In diesem Seminar werden, nach einer Kurzeinführung in die Filmanalyse, die suggestiven, sinngebenden und oftmals manipulativen Potentiale von Medien anhand von Ausschnitten oder eines ganzen Films (Thema nach Absprache) diskutiert. Dies geschieht auch im Hinblick auf den populären Spielfilm, der oftmals explizit – jedoch nicht immer sofort erkennbar – philosophische Inhalte transportiert.
Film im Religionsunterricht
Der Religionsunterricht profitiert vom Einsatz des Films als Verbreiter ethischer und geistiger Werte. Moderne Fassungen alt- und neutestamentarischer Stoffe geben bereits im Titel ihre Bezugspunkte zu erkennen (wie z.B. Die zehn Gebote, Jesus von Montreal oder Adams Äpfel). Aber auch Genrefilme, wie der Science-Fiction, die Satire oder das Drama, thematisieren Religiosität, wenn auch nicht auf den ersten Blick erkennbar. Die Fortbildung schärft durch eine Einführung in die Filmanalyse den Blick für die Arbeitsweisen des Films und erläutert, wie Form und Inhalt ineinander greifen können. Die Kenntnis über die „Sprache“ des Films ist Voraussetzung für das Verständnis der im Anschluss zu sichtenden Filmausschnitte (Thema nach Absprache), die sich direkt oder indirekt auf religiöse Themen beziehen.
Dauer
2 bis 4 Stunden
Kosten
40 Euro pro Stunde, freier Eintritt
Teilnehmende:
max. 25 Personen