Nierentisch und Wirtschaftswunder im Westen, Planwirtschaft und „Jugendstunde“ im Osten – im ersten Nachkriegsjahrzehnt produzierten die Keramikmanufakturen gemäß der politischen Agenda. Das Hetjens – Deutsches Keramikmuseum freut sich über eine großzügige Schenkung von Keramikobjekten, die einen großen Teil der Formen und Glasuren der Manufakturwaren aus den 1950er repräsentiert.
Das Design der 1950er Jahre steht bis heute für Innovation und Funktionalität. Die Formensprache der Designobjekte wurde materialübergreifend angewendet. Sie orientierte sich an weichen und runden Formen, die neben den klaren fast minimalistisch anmutenden Linien der Möbel- und Gebrauchsgegenstände einen reizvollen Kontrast boten.
Im Westen sind es Werkstätten wie BAY-KERAMIK, JASBA, SCHEURICH und STEULER, die für die breite Masse formelegante Waren anbieten, passend zu dem modernen Einrichtungsstil der US-amerikanisch inspirierten Wohnungen. Im Osten produzieren die „Volkseigenen Betriebe (VEB)“, wie die VEB GEOKeramik, die VEB Lausitzer Keramik Bischofswerda oder die VEB Keramische Werke Haldenleben Keramikvasen und Geschirre, die – anders als das devisenbringende Meissner Porzellan – für die Bürgerinnen und Bürger des Arbeiter- und Bauernstaates erschwinglich sein sollten. Die Formensprache der Alltagsgegenstände in Ost und West war gemäß dem Zeitgeschmack weich und organisch.
Die Sonderausstellung im Hetjens – Deutsches Keramikmuseum zeigt herausragende Unikate namhafter Studiokeramiker wie Richard Bampi oder Jan Bontjes van Beek sowie ausgewählte seriell gefertigte Manufakturwaren, die beispielhaft für den Formenreichtum der 1950er Jahre stehen. Möbel und Textilien aus Museums- und Privatbesitz ergänzen die Präsentation.
Rahmenprogramm
Führungen, mittwochs jeweils 18 Uhr
6.11.2024, 4.12.2024, 15.1.2025, 18.2.2025
Sonntag, 17. November 2024, 13 bis 16 Uhr
Familie Papierworkshop „Petticoat und Polkadot”
Mit schwingenden Petticoats verbreitete sich der Pariser Chic auch in Deutschland und man kleidete sich in den modischen Sanduhrsilhouetten! Gestalte deine eigene Grußkarte, Postkarte oder andere Papeterie mit Blumen in Pastell und zuckersüßen Vintagekleidern – beides ein perfektes Andenken an eure Zeitreise in die 50er!
Kostenfrei! Nur Anmeldung an der Kasse unter Tel. 0211 89 94 210 erforderlich.
Samstag, 15. Februar 2025, 14 bis 16 Uhr
Werkstatt Workshop "Mein 50er Jahre Lieblingsteller
Hier wird jeder zum Künstler oder zur Künstlerin! In der Ausstellung lernt ihr zuerst die bunten Dekore der 1950er Jahre kennen, dann bemalt ihr eure eigenen Keramikteller mit farbenfrohen Glasuren und euren Wunschmotiven. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Kosten: 8 Euro pro Person inkl. Museumseintritt, geeignet für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren, Anmeldung an der Kasse erforderlich
März 2025, 18 Uhr
Extra „Hula Hawaii-Party”
Sowohl das Schwingen des Hula-Hoop Reifens als auch der bekannte Toast Hawaii sind Er ndungen der 1950er Jahre. Beides ist immer noch, oder wieder mit zahlreichen Revivals in Mode. An diesem Abend unterhält die Gäste eine Hula-Hoop Artistin mit einer LED-Show, als Imbiss gibt es den leckeren Toast Hawaii bzw. Karlsbader Schnitte und natürlich haben Sie die Gelegenheit die Ausstellung zu besichtigen.
Termin und Kosten werden im nächsten Quartalsflyer und hier im Veranstaltungskalender ausgezeichnet