Informationen und Öffnungszeiten Sammlung Ernst Schneider
Aus der Meissener Manufaktur sind vom Böttgersteinzeug über aufwendige Tafelservice bis hin zur figürlichen Plastik eine ganze Reihe von Kostbarkeiten vertreten, welche die Produktion der Manufaktur im 18. Jahrhundert ausführlich dokumentieren. Der Dresdner Hofgoldschmied Jacob Johann Irminger (1635–1724) entwarf Modelle, deren Profile und Relieffriese er von der Herstellungstechnik des Silbergerätes ableitete. Auch interessante frühe Stücke aus dem so begehrten "weißen Gold" sind unter den Exponaten: Pagoden mit Goldstaffage oder Tassen zum Genuss exotischer Getränke.
Später, ab etwa 1720, gelang es dem Maler Johann Gregorius Höroldt (1696–1775) eine Palette leuchtender Muffelfarben zu entwickeln. Farbintensive Chinoiserie-Malereien, in Anlehnung an fernöstliche Vorbilder- in Eisenrot, Kobaltblau, Grün und Purpurviolett schmücken die prachtvollen Terrinen, Dosen, Tassen, Platten oder Schalen.
Ein eigenständiger Motivschatz zeigte sich in Meissen gegen 1730; Kauffahrteiszenen, Küstenlandschaften oder galante Szenen zieren die Porzellane. Einige von ihnen wurden von Hausmalern angefertigt. Nach 1730 tritt die Malerei in den Hintergrund. Kleinskulpturen und plastischer Zierrat, geschaffen durch Johann Joachim Kaendler (1706–1775), dominieren in der Produktion. Figuren, wie die Krinolinengruppe, Harlekin, Mezzetin und Avvocato aus der Commedia dell' arte, die Affenkapelle oder der Flaschenkühler aus dem Schwanenservice, Bouillonterrine und Bourdalou mit Schneeballendekor und viele andere Objekte bezeugen die hohe künstlerische und technische Fertigkeit der Modelleure.
Porzellane anderer deutscher Manufakturen – in Form und Dekor von der Meissener Manufaktur beeinflusst – sind im Schloß Jägerhof ebenfalls vorhanden. Auch die Freunde feiner Silberarbeiten des Barock kommen bei der Präsentation auf ihre Kosten: Terrinen, Leuchter, Pokale und Becher zeugen von der hohen Qualität des Augsburger Silberschmiedehandwerkes.
Sammlung Ernst Schneider
Porzellan, Silber und Möbel des 18. Jahrhunderts
Schloss Jägerhof
Jacobistraße 2
40211 Düsseldorf
Zutritt über Goethe-Museum Düsseldorf
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 11–17 Uhr
Samstag 13–17 Uhr
Sonntag 11–17 Uhr