Die vielfältigen Aufgaben des Kriminalpräventiven Rates sind in Fachgruppen unterteilt, die wir Ihnen hier vorstellen:

Extremismus

Extremismus

Die Fachgruppe widmet sich allen extremistischen Phänomenbereichen und soll praxistaugliche Präventionsansätze zu antidemokratischen Tendenzen entwickeln.

Ziel ist es, einen kontinuierlichen Fachaustausch über bestehende Problemfelder, Handlungsmöglichkeiten und -grenzen herbeizuführen. Hieraus sollen sich für die Fachgruppe entsprechende Handlungsfelder eröffnen. Diese können von der Organisation von Fachtagen bis hin zu öffentlichkeitswirksamen Aktionen reichen oder auch nur interne Aktionen bei den einzelnen Institutionen und Organisationen nach sich ziehen.


Der fachbezogene Austausch soll darüber hinaus ein Netzwerk schaffen, über das sich die Akteure schnell und unbürokratisch auf Arbeitsebene verständigen können.

Gewaltprävention an Schulen

Gewaltprävention an Schulen

Die Fachgruppe Gewaltprävention an Schulen koordiniert und initiiert Projekte, Aktionen und Fortbildungen gegen Gewalt an Schulen in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Gewaltprävention und Krisenintervention an Schulen des Zentrums für Schulpsychologie.

Mitglieder der Fachgruppe sind Vertreterinnen und Vertreter schulischer und außerschulischer Stellen, die angesichts von auftretenden Konflikten und Aggressionen nach praktischen Lösungswegen für Kinder und Jugendliche suchen. Vorrangige Aufgaben sind die Vernetzung von Institutionen, um einen Handlungsrahmen für Gewaltminderung und Gewaltvorbeugung herzustellen, damit Aktionen und Projekte gegen Gewalt koordiniert werden können und der Aufbau langfristiger Konfliktkompetenz der pädagogischen Fachkräfte aus Schule und Jugendhilfe gelingt.

Die Geschäftsführung liegt beim Zentrum für Schulpsychologie.

Gewaltprävention - LSBTIQ+

Gewaltprävention - LSBTIQ+

Die Fachgruppe Gewaltprävention - Lesben, Schwule, Bisexuell, Trans*, Inter*, Queer + wurde bereits am 1. Juli 1996 vom KPR eingerichtet. Angestrebtes Ziel der Fachgruppe ist die Minderung und Bekämpfung der Gewalt gegen Lesben und Schwule sowie die Anerkennung ihrer Lebensweise. Dieses Ziel ist im Zusammenhang mit der Resolution (siehe nachfolgend) des Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf (Zitat: "Gegen Ausgrenzung und Benachteiligung von Lesben und Schwulen") zu sehen.

Die Fachgruppe initiiert und begleitet Projekte und wird durch das Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung der Landeshauptstadt Düsseldorf geleitet und moderiert.

 

Maßnahmen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Schwulen und Lesben am Arbeitsplatz Beschluß des Rates vom 29.06.1995


Der Rat der Stadt verabschiedet folgende Resolution:

Aus dem in Artikel 1 GG geforderten Schutz der Menschenwürde und dem in Artikel 3 GG enthaltenen Gleichbehandlungsgebot ergibt sich für den Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf die Verpflichtung, aktiv auf die Einhaltung der Menschenrechte und die Gleichstellung aller Einwohner und Einwohnerinnen hinzuwirken und sich somit gegen jede Art von Diskriminierung und Ausgrenzung zu wenden.

Der Rat erkennt an, daß Maßnahmen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Schwulen und Lesben Teil dieser Verpflichtung sind; gleichzeitig erkennt er diese Lebensform als gleichberechtigt an.

Dies bedeutet für die Stadt als Arbeitgeberin:

  1. Die Verwaltung unterstützt diesen Grundsatz und stellt sicher, daß es weder bei der Einstellung noch bei der Beförderung zu Benachteiligungen kommt.
  2. Sie setzt sich aktiv für die Gleichstellung ein, wendet sich gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung, sensibilisiert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diese Belange und bildet sie im Sinne einer Gleichbehandlung fort.
  3. Sie wirkt in den obengenannten Punkten auf alle Betriebe ein, an denen sie beteiligt ist.

Bis zum Jahresende findet ein Gespräch zwischen den Vertretern des Rates, der Stadtverwaltung und des Forums der Düsseldorfer Lesben- und Schwulengruppen statt, um über die konkrete Umsetzung der obengenannten Maßnahmen zur Gleichstellung zu beraten.

Der Rat appelliert an alle Einwohnerinnen und Einwohner, an alle Unternehmen, Betriebe, Verbände und gesellschaftlichen Gruppen, sich den obengenannten Zielen anzuschließen.

Düsseldorf als internationale und weltoffene multikulturelle Stadt hat eine besondere Verpflichtung, sich aktiv für Menschenwürde, Gleichberechtigung und Gleichstellung einzusetzen.

Häusliche Gewalt

Häusliche Gewalt

Häusliche Gewalt ist vorwiegend Gewalt von Männern gegen Frauen. Bekannt ist auch, dass Häusliche Gewalt Frauen unabhängig von ihrem Alter, ihrem Lebensstandard, ihrer Ausbildung und ihrem Einkommen trifft. Ebenso gilt, dass die Täter in der Regel keine Psychopathen sind und für alle Anderen ganz normale, oft sogar sympathische, nette und freundliche Kollegen, Nachbarn, Freunde oder Bekannte darstellen.

In Düsseldorf ist der "Kampf" gegen Häusliche Gewalt auf eine breite Basis gestellt worden. In der Fachgruppe fließen unterschiedliche Kenntnisse und praktische Erfahrungen zusammen, die das Düsseldorfer Interventionsprojekt gestalten. Mit gemeinsamen Kräften und einer Reihe von Projekten und Aktionen wird in Düsseldorf häusliche Gewalt effektiv bekämpft und letztendlich verhütet werden.

Die Leitung der Fachgruppe obliegt der frauenberatungsstelle düsseldorf e.V.

Menschen mit Lebensmittelpunkt auf der Straße

Menschen mit Lebensmittelpunkt auf der Straße

Im Rahmen der Fachgruppe Menschen mit Lebensmittelpunkt auf der Straße sollen suchtbedingte Störungen der öffentlichen Ordnung und Beeinträchtigungen der Sicherheit sowie des Sicherheitsgefühls in bestimmten Stadtbezirken bearbeitet werden. Übergeordnetes Ziel ist dabei, die Vernetzung mit den Kriminalpräventiven Räten der Bezirke auszubauen und deren Arbeit im vorgegebenen thematischen Rahmen zu unterstützen. Die Fachgruppe versteht sich dabei als Gremium, in dem Kompetenzen gebündelt und den Verantwortlichen vor Ort zur Verfügung gestellt werden. Konkret bedeutet dies, dass Problemstellungen zusammengetragen und präzisiert werden, um auf dieser Grundlage und gemeinsam mit den Experten in den Bezirken konkrete Lösungsmöglichkeiten entwickeln zu können.

Die Geschäftsführung der Fachgruppe liegt beim Ordnungsamt.

Opferschutz

Opferschutz

Im Januar 2004 trafen unter dem Dach der Fachgruppe Opferschutz erstmals Organisationen zusammen, die vom KPR den Auftrag erhielten, ein Netzwerk für Opfer von Gewalttaten zu etablieren, zu pflegen und auszubauen. Ziel sollte es sein, den Opfern mindestens die gleiche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die Täter schon seit langem hatten. Die Ausrichtung von Fachtagen und Einzelprojekten bildete einen Kernpunkt der Aktivitäten zum Opferschutz und zur Opferhilfe.

Der Staat kann zwar nicht vollständig verhindern, dass Menschen zu Opfern von Straftaten werden, aber er kann dafür sorgen, dass Hilfe sachgerecht und problemorientiert zur Verfügung steht. Dies ist durch die Fachgruppe Opferschutz gelungen. Die Begriffe "sachgerecht" und "problemorientiert" stehen für die Tatsache, dass unterschiedliche Opferbedürfnisse bekannt sind und sich diese Vielfalt auch in den Beratungsangeboten widerspiegelt.

Die Geschäftsführung liegt beim Polizeipräsidium Düsseldorf, KK Kriminalprävention / Opferschutz.

Städtebauliche Kriminalprävention

Städtebauliche Kriminalprävention

Vorbeugen ist besser als heilen — ein Grundsatz, der sich auf vielen Gebieten bewährt hat, warum nicht auch bei Stadtplanung und Hausbau? Demzufolge wurde die Fachgruppe "Städtebauliche Kriminalprävention" eingerichtet.

Hinweise aus der Bevölkerung, von den Medien und nicht zuletzt aus den Reihen der Beschäftigten von Polizei und Stadtverwaltung zeigten, dass Orte, die Angst erzeugen oder vielleicht sogar zu Straftaten einladen, erkannt werden können und oft mit einfachen Mitteln Abhilfe geschaffen werden kann. Die Entstehung solcher Orte zu verhindern ist erklärtes Ziel der Fachgruppe. Wissenschaftliche Untersuchungen, in denen ein enger Zusammenhang zwischen Stadtplanung bzw. Gestaltung von Gebäuden und Kriminalität festgestellt worden war, bilden die Grundlage für die Bewältigung dieser Aufgabe. In Düsseldorf wurde so ein Netzwerk geschaffen, durch das nahezu alle Aspekte der städtebaulichen Kriminalprävention Berücksichtigung finden.

Die Leitung der Fachgruppe liegt beim Polizeipräsidium Düsseldorf, welches mit der Einrichtung einer eigenen Dienststelle für die Fragen der Vorbeugung vor Kriminalität (KK Kriminalprävention / Opferschutz) den gesamten organisatorischen Ablauf sicherstellt.

Sport und Sicherheit

Sport und Sicherheit

Um bei sportlichen Großveranstaltungen in der Landeshauptstadt Düsseldorf bereits im Vorfeld ein höchstmögliches Maß an Sicherheit für die Besucher und die Bürger in der Stadt gewährleisten zu können und für einen reibungslosen Ablauf der jeweiligen Veranstaltung zu sorgen, wurde die Fachgruppe Sport und Sicherheit gegründet. Dieser Fachgruppe gehören städtische und nichtstädtische Stellen an, die in irgendeiner Form an diesen Veranstaltungen beteiligt sind, wie zum Beispiel:

  • Sportamt
  • Feuerwehr
  • Ordnungs- und Servicedienst (OSD)
  • Polizei
  • Bundespolizei
  • - der jeweilige Veranstalter
  • - weitere Beteiligte

Durch die Fachgruppe wurde zum Beispiel ein Abgleich beziehungsweise eine Abstimmung der Präventionsmaßnahmen des Fan-Projektes Fortuna Düsseldorf mit den polizeilichen und ordnungsrechtlichen Sicherheitskonzepten initiiert.

Straffälligenhilfe und Justiz

Straffälligenhilfe und Justiz

Die Eingliederung von straffälligen Menschen und die Unterstützung ihrer Angehörigen ist ein wesentlicher Beitrag zur Rückfallprävention und dient dem Opferschutz. Dieses Generalziel war der langjährigen Tätigkeit der Arbeits- und Trägergemeinschaft Düsseldorfer Straffälligenhilfe vorangestellt und wurde von der Fachgruppe „Straffälligenhilfe und Justiz“ beim Kriminalpräventiven Rat der Stadt Düsseldorf übernommen.

Damit setzt sie die wichtige Funktion fort, straffällige Menschen und ihre Angehörigen in das soziale und kommunale Umfeld der Stadt Düsseldorf und ihrer Region zu integrieren. Mit der Gründung der Fachgruppe ist das Ziel verknüpft, diese Tradition und Verantwortung unter dem organisatorischen Dach des Kriminalpräventiven Rates fortzusetzen und als fach- und strukturübergreifendes Instrument die Eingliederungschancen der Zielgruppe substanziell zu verbessern.

Zivilcourage

Zivilcourage

Im April 1999 wurde in Düsseldorf nachts eine junge Frau unter den Augen mehrerer Fahrgäste von einem Mann aus einer haltenden Straßenbahn gezerrt. Niemand half ihr. Der Täter vergewaltigte sie in einem nahe der Haltestelle gelegenen Hinterhof.

Im Zuge dieses Vorfalls wurde zunächst eine Kampagne unter dem Motto "Düsseldorfer Courage — Handeln statt Weggucken" initiiert. Da jedoch klar war, dass nur mit langfristigen Konzepten eine dauerhafte Änderung des Helferverhaltens erreicht werden konnte, wurde Anfang des Jahres 2000 die Fachgruppe "Zivilcourage" ins Leben gerufen. Die Fachgruppe konnten viele Projekte anregen und an deren Verwirklichung mitwirken.

Kern der Kampagne bildete die Ehrung zivilcouragiert handelnder Personen mit der Silbernen Ehrennadel "Düsseldorfer Courage". Seit 1999 wurden und werden zahlreiche Personen im Rahmen einer kleinen Feierstunde für ihr vorbildliches Verhalten im Sinne des Mottos "Handeln statt Weggucken" vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt mit der Verleihung dieser Ehrennadel geehrt. Ausgezeichnet werden Helferinnen und Helfer, die ihren Mitmenschen in brenzligen Situationen beistehen, ohne sich selbst unnötig in Gefahr zu bringen. Die Anerkennung ihrer Leistungen soll für alle — nicht nur — für Düsseldorfer ein zusätzlicher Ansporn zu couragiertem Handeln sein.