Heine-Preisträger Andruchowytsch stellte neuen Essayband im KAP1 vor

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Der ukrainische Autor Jurij Andruchowytsch liest aus seinem neusten Werk "Der Preis unserer Freiheit" in der Zentralbibliothek im KAP1, Foto: Schaffmeister

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller bei der Lesung von Jurij Andruchowytschs neuem Essayband, Foto: Schaffmeister

(v.l.) Prof. Alexander Wöll, Heine-Preisträger Jurij Andruchowytsch und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller bei der Lesung im KAP1, Foto: Schaffmeister

Der Heinrich-Heine-Preisträger von 2022, Jurij Andruchowytsch, hat am Montag, 19. August 2024, in der Zentralbibliothek im KAP1, seinen neuen Essayband "Der Preis unserer Freiheit" präsentiert und daraus gelesen. Im Gespräch mit Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Prof. Alexander Wöll stellte der ukrainische Schriftsteller den Band vor.

Der russische Krieg gegen die Ukraine begann im Frühjahr 2014 nach der Revolution der Würde mit der Invasion und dem Krieg im Donbas und der Besetzung und Annexion der Krim. Nach der Eskalation des russischen Krieges am 24. Februar 2022 gegen die gesamte Ukraine müssen die Menschen in der Ukraine ihr Leben, ihre Freiheit und ihre Kultur verteidigen.

Jurij Andruchowytsch wurde 2022 mit dem Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf ausgezeichnet. Er ist einer der bekanntesten europäischen Autoren der Gegenwart. Sein Werk, Prosa, Lyrik und Essays wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Professor Alexander Wöll vom Lehrstuhl für Kultur und Literatur Mittel- und Osteuropas der Universität Potsdam ist als Vorsitzender der Deutschen Assoziation der Ukrainisten der beste Kenner der Literatur der Ukraine in Deutschland. 

Die Lesung und das Gespräch mit Jurij Andruchowytsch am Montag, 19. August, eröffnete eine Reihe von Veranstaltungen zur Kultur der Ukraine. Am Dienstag, 20. August, wird Jurij Andruchowytsch im Heinrich-Heine-Institut die Ausstellung "Wolodymyr Iwasyuk & 30 Jahre Chervona Ruta" eröffnen. In den 1960er-Jahren entstand in der ukrainischen Karpatenregion der neue Musikstil "Funk" und trotz des eindeutig ukrainischen Sounds standen die Band Smerichka und der junge Dichter und Komponist Wolodymyr Iwasjuk aus Czernowitz lange an der Spitze der sowjetischen "Hitparaden". Im wegweisenden Jahr 1989 spielte Wolodymyr Iwasjuk, dessen Leben 1979 auf tragische Weise beendet wurde, eine Schlüsselrolle beim ersten Festival für ukrainische Musik "Chervona Ruta" in Czernowitz (benannt nach seinem größten Hit). Der Soundtrack zur Freiheit wurde legendär und steht bis heute für die demokratischen Umwälzungen in der Ukraine, an denen die Beteiligten aktiven Anteil hatten. Im Jahr 2024 würde Wolodymyr Iwasjuk 75 Jahre alt.

Am Samstag, 24. August, dem ukrainischen Unabhängigkeitstag, findet ab 14 Uhr am Musikpavillon im Hofgarten ein Konzert mit Kindern des Musikstudios Ridne Slowo, Schülerinnen und Schülern der Musikschule Nr. 1 aus Czernowitz, dem Tanztheater "Rosynka" (Morgentau) aus Kharkiv, Ukraine, dem Vokalensemble Farbmusik und Planet der Kindheit der Musikschule Bochum, der Jugend-Folkloregruppe Ralets und Kindern aus der ukrainischen Sonntagsschule Ridne
Slowo e.V. in Düsseldorf sowie dem Duo Religimuz Oleg Kolos & Nadia Pakosh, der ukrainische Sängerin Bozhena Tomchych und als Stargast Laura Marti statt. 

Das komplette Programm zum "Soundtrack zur Freiheit" findet sich im Internet unter https://www.soundtrackzurfreiheit.de