Das Präventionsprogramm "Gemeinsam Klasse sein"

Das Präventionsprogramm "Gemeinsam Klasse sein"

"Gemeinsam Klasse sein" ist ein primärpräventives und evaluiertes Programm, das Schulen aktiv dabei unterstützt, gezielt gegen Mobbing und Cybermobbing vorzugehen.

Der Kern ist eine Online-Plattform, die Lehrkräften umfangreiche und binnendifferenzierte Materialien, wie Leitfäden, Filme, Arbeitsblätter und Übungen zur Verfügung stellt. Diese vermitteln die besonderen Merkmale von Mobbing und Cybermobbing und unterstützen Schülerinnen und Schüler dabei, Regeln für ein respektvolles Miteinander zu erarbeiten. Das Projekt bietet Material für fünf Projekttage an. Alle benötigten Unterlagen (Arbeitsblätter, Film, etc.) sind über das Portal abrufbar.

Zentrale Themen sind:

  • Was ist Mobbing und was schützt davor?
  • Wie können wir uns gegenseitig helfen?
  • Was ist das Besondere an Cybermobbing?
  • Was ist wichtig für den Umgang miteinander in unserer Klasse?

Das Projekt richtet sich vorrangig an 5. Klassen, kann aber auch bis zur 7. Klasse individuell eingesetzt werden.

Im Auftrag des Ministeriums für Schule und Bildung erfolgt die Umsetzung und Koordination in Nordrhein-Westfalen als ein Kooperationsprojekt mit der Techniker Krankenkasse durch die Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in NRW (LPS) seit Januar 2022. 

Schulen können kostenfrei am Programm teilnehmen und sich von regionalen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausbilden lassen.

Aktuell sind 139 weiterführende Schulen für die Durchführung des Projekts „Gemeinsam Klasse sein“ zertifiziert (Stand: Juli 2024). Einmal jährlich veranstaltet die LPS auf Landesebene eine eintägige Schulung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, sodass immer mehr Städte und Kreise das Programm umsetzen können.

FAQ

Für wen ist das Projekt gedacht?

Das Projekt richtet sich vorrangig an Klassenleitungen der 5. Klassen, kann aber auch bis zur 7. Klasse individuell eingesetzt werden. Im Projekt eingebunden sind:

  • Klassenleitung
  • Schulsozialarbeit
  • Beratungslehrkräfte
  • Schulleitung
  • Schüler und Schülerinnen und Elternschaft

Warum sollte meine Schule mitmachen?

Laut der PISA-Studie von 2015 wird jeder Sechste/jede Sechste gemobbt. Mobbing hat schwerwiegende Folgen. Es beeinträchtigt das Lernklima und führt zu schlechteren Leistungen. Betroffene entwickeln häufiger Ängste, Depressionen und sind verstärkt suizidgefährdet. Im Gegensatz dazu verfestigen mobbende Personen antisoziale und gewalttätige Verhaltensweisen.

"Gemeinsam Klasse sein" ist ein primärpräventives, evaluiertes Programm, das die Klassengemeinschaft stärkt, nachhaltig angelegt ist und auf allen Ebenen der Schulgemeinschaft (Klasse, Schule, Eltern) ansetzt. Die Plattform bietet vielfältiges, ansprechendes und binnendifferenziertes Material, um mit der Klasse zu arbeiten. Damit kann das Projekt aktiv dazu beitragen, Mobbing und Cybermobbing zu verhindern und zu bekämpfen.

Was lernen die Schülerinnen und Schüler im Projekt?

Die Schülerinnen und Schüler lernen zunächst, was Mobbing eigentlich ist und worin es sich von einem Konflikt unterscheidet. Im Anschluss daran werden explizit Cybermobbing sowie rechtliche Grundlagen thematisiert. Auch der Umgang miteinander in der Klasse und im Chat sind Thema. In verschiedenen Bausteinen des Projektes erkennen die Schülerinnen und Schüler, worauf es im Umgang miteinander ankommt und wie sie sich gegenseitig helfen können, um am Ende der Woche selbst Expertinnen und Experten für das Thema zu werden.

Wie kann sich meine Schule für das Präventionsprojekt bewerben?

Interessierte Schülen können einfach mit ihrer regionalen Schulpsychologie oder mit der Landespräventionsstelle Kontakt aufnehmen. Wir koordinieren das Programm in NRW und vermitteln Ihnen die jeweiligen Ansprechpersonen.

Wie hoch sind die Kosten?

Die Techniker Krankenkasse unterstützt das Präventionsprogramm finanziell. Das Projekt ist für die Schulen daher kostenlos.

Müssen die Projekttage 1:1 umgesetzt werden?

Nein, auch wenn das Programm auf die Umsetzung in einer Projektwoche angelegt ist, sind auch andere Umsetzungsformate möglich. Die Projekttage 1-4 beinhalten jeweils 5 Bausteine, am 5. Projekttage wir der Elternnachmittag vorbereitet und durchgeführt. Diese Bestandteile lassen sich grundsätzlich auch unabhängig von schulischen Projektzeiten in den Schulalltag integriert umsetzen.

Wer schult die Lehrkräfte an den Schulen?

Um das Projekt zielgerichtet umzusetzen, werden schulische Ansprechpersonen (Lehrkräfte oder weitere interessierte Personen, wie die Schulsozialarbeit) durch regionale Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (beispielsweise aus den Schulpsychologischen Beratungsstellen) in einer ein-bis zweitägigen Schulung vorbereitet. Ort und Zeitrahmen werden individuell mit den Multiplikatorinnen und Multiplikatoren vereinbart. Danach erhält die Schule einen dauerhaft gültigen Zugangscode für die Online-Plattform.

Ich habe noch weitere Fragen...

Falls Ihre Frage weder auf dieser Seite noch im Dokument "Weiterführende Informationen für Schulen" beantwortet werden konnte oder Sie sich fragen, wer Ihre regionale Ansprechperson ist, wenden Sie sich gerne direkt an uns.

Kontakt

  • Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen in Nordrhein-Westfalen (LPS)

  • Adresse:
    Willi-Becker-Allee 10
    40227 Düsseldorf

    E-Mail
  • Annabel Krome (LPS)

    Tel. 0211 - 8998828

    E-Mail
  • Tanja Hannappel (LPS)

    Tel. 0211 - 8923747

    E-Mail