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Kultur
Ideenwettbewerb zum Opernhaus der Zukunft: Sieben Arbeiten ausgezeichnet
Preisgerichtsverfahren abgeschlossen/Standortempfehlung im Juni/Hochbauliches Wettbewerbsverfahren folgt
Erstellt:
Das Preisgericht des Wettbewerbsverfahrens zum Opernhaus der Zukunft hat nach einer intensiven zweitägigen Sitzung sieben städtebauliche Arbeiten prämiert. Die 40 Ende letzten Jahres eingereichten und Anfang Januar durch Sachverständige vorgeprüften Entwürfe wurden am 9. und 10. Februar durch ein unabhängiges Preisgericht bewertet. Für die beiden möglichen Standorte - Heinrich-Heine-Allee und Am Wehrhahn - wurden die besten vier beziehungsweise drei Entwürfe prämiert, die jetzt als wichtige Grundlage für die Standortentscheidung dienen werden.
Die vier prämierten Entwürfe für die Heinrich-Heine-Allee sind:
- Snøhetta, Oslo (Architektur | Stadtplanung | Landschaftsarchitektur)
- Henning Larsen Architects, München (Architektur | Stadtplanung | Landschaftsarchitektur) mit Meyer Architekten, Düsseldorf (Architektur)
- ingenhoven associates, Düsseldorf (Architektur) mit West 8, Rotterdam (Stadtplanung | Landschaftsarchitektur)
- HPP Architekten, Düsseldorf (Architektur | Stadtplanung) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden (Landschaftsarchitektur)
Die drei prämierten Entwürfe Am Wehrhahn sind:
- Prof. Jörg Friedrich I Studio PFP, Hamburg (Architektur) mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München (Stadtplanung | Landschaftsarchitektur)
- gmp, Berlin (Architektur | Stadtplanung) mit POLA Landschaftsarchitektur, Berlin (Landschaftsarchitektur)
- HPP Architekten, Düsseldorf (Architektur | Stadtplanung) mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden (Landschaftsarchitektur)
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: "Das Ergebnis des Ideenwettbewerbs unterstreicht noch einmal die besondere Wertschätzung für den Standort an der Heinrich-Heine-Allee, im Herzen der Stadt. Und ich darf betonen, dass dies auch mein Favorit ist. Der Wettbewerb hat gezeigt, dass wir hier unter Berücksichtigung aller Belange – selbstverständlich auch dem Schutz der Natur – ein Opernhaus der Zukunft bauen können. Lösungen für eine Interimsspielstätte wurden bereits diskutiert. Um den finanziellen Aufwand gering zu halten, suchen wir ein passendes Objekt im städtischen Eigentum."
Unmittelbar nach Abschluss des Wettbewerbs wird die Verwaltung der Landeshauptstadt Düsseldorf damit beginnen, eine Standortempfehlung zu formulieren. In der Sitzung am 15. Juni wird der Stadtrat über die Empfehlung diskutieren und abstimmen. Darüber hinaus wird auf Grundlage der Ergebnisse aus dem städtebaulichen Ideenwettbewerb und nach entsprechender politischer Beschlussfassung ein hochbauliches Wettbewerbsverfahren durchgeführt, um die architektonischen Ausformungen des neuen Opernhauses entwickeln zu lassen.
Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration: "Für die Deutsche Oper am Rhein ist zentral, dass die Entwürfe in der Lage sind, das Raum- und Funktionsprogramm für einen zukunftsfähigen, qualitativ hochwertigen Opernbetrieb vollumfänglich und kompromisslos abzubilden - ich freue mich, dass zahlreiche Büros diese Kernanforderung entsprechend berücksichtigt haben und darüber hinaus das Opernhaus der Zukunft in den Mittelpunkt stellen."
Alle eingereichten Entwürfe werden ab Samstag, 18. Februar, bis Sonntag, 12. März, für die Öffentlichkeit in der Brücke des Central, Worringer Straße 140, ausgestellt. Der Besuch ist kostenlos, ohne Voranmeldung täglich zwischen 11 und 18 Uhr möglich.
Preisgericht, Verfahren und Ablauf
In seiner zweitägigen Sitzung hat sich das Preisgericht aus Fachpreisrichterinnen und -richtern der Fachdisziplinen Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur, Sachpreisrichterinnen und -richtern (Vertretenden aus Stadtverwaltung und den Fraktionen des Stadtrats der Landeshauptstadt Düsseldorf) und mehreren Sachverständigen unter Vorsitz von Dipl.-Ing. Heiner Farwick, Architekt und Stadtplaner, mit allen Beiträgen intensiv auseinandergesetzt. Bei der Beurteilung der Entwürfe ging es dem Preisgericht insbesondere um
- städtebauliche und stadträumliche Qualität
- Adressbildung für die Kultureinrichtung und Ausstrahlung im Kontext der Nachbarschaft
- Qualität der Freiraumgestaltung im öffentlichen Raum und im Kontext des Gebäudes
- Ausarbeitung der Potenziale der Standorte für weitere Nutzungsüberlegungen zugunsten eines "Mehr als eine Oper"
- Nachhaltigkeit (z.B. Mobilitätskonzept, Bauweise, Mehrwert bei entwurfsbedingten Eingriffen in Denkmalsubstanz/Baumbestand/Grünflächen, Umgang mit grauer Energie von Bestandsgebäuden)
Der Wettbewerb wurde als nicht offener einphasiger städtebaulicher Ideenwettbewerb nach der Richtlinie von Planungswettbewerben (RPW 2013) mit vorgeschaltetem Bewerbungs- und Losverfahren ausgelobt. Von den 20 teilnehmenden Teams wurden acht durch die Landeshauptstadt Düsseldorf bestimmt. Die weiteren zwölf wurden durch ein anonymes Bewerbungs- und Losverfahren ermittelt.
Im September 2022 erhielten die teilnehmenden Büros die Auslobungsunterlagen zu dem Ideenwettbewerb, die zuvor in Zusammenarbeit mit den Fachämtern der Stadt, der Deutschen Oper am Rhein sowie dem Projektteam erarbeitet wurden. Am 30. September 2022 kam das Preisgericht zu einer Vorbesprechung zusammen. Am selben Tag erfolgte das Rückfragenkolloquium mit den teilnehmenden Büros, bei dem offene Fragen geklärt werden konnten.
Für die teilnehmenden Büros begann im Anschluss die Bearbeitungszeit der Entwurfskonzepte. Die Fertigstellung und Abgabe war auf den 20. Dezember 2022 terminiert. Nach einer Vorprüfung der insgesamt 40 anonym eingereichten Arbeiten durch die Fachämter der Landeshauptstadt, externe Sachverständige und dem Wettbewerbsmangement-Büro "HJPplaner" tagte abschließend das Preisgericht.
Teilnehmende Teams:
- 03 Arch., München mit realgrün Landschaftsarchitekten, München
- Ackermann + Renner Architekten, Berlin mit raum+zeit Landschaftsar-chitektur Stadtplanung, Landshut
- Bjarke Ingels Group, Kopenhagen mit LAND Germany, Düsseldorf
- BOLLES+WILSON, Münster mit Studio Schultz Granberg, Berlin und PLANERGRUPPE OBERHAUSEN, Essen
- CROSS Architecture, Aachen mit bjp | bläser jansen partner, Dortmund und KRAFT.RAUM. Landschaftsarchitektur und Stadtentwicklung, Düsseldorf
- Prof. Jörg Friedrich I Studio PFP, Hamburg mit Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München
- glöcknerhochdrei architektur, Nürnberg mit URBANOPHIL.KOELN, Köln und QUERFLEDEINS, Dresden
- gmp, Berlin mit POLA Landschaftsarchitektur, Berlin
- Henning Larsen Architects, München mit Meyer Architekten, Düsseldorf
- HPP Architekten, Düsseldorf mit Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
- ingenhoven associates, Düsseldorf mit West 8 Urban Design and Landscape Architecture, Rotterdam
- kadawittfeldarchitektur, Aachen mit rheinflügel severin, Düsseldorf und HOLZWARTH Landschaftsarchitektur, Berlin
- Molestina Architekten + Stadtplaner, Köln mit O&O Baukunst, Köln und studio grüngrau Landschaftsarchitektur, Düsseldorf
- MVRDV, Rotterdam
- RKW Architektur +, Düsseldorf mit raumwerk, Düsseldorf und club L 94 Landschaftsarchitekten, Köln
- Sauerbruch Hutton, Berlin mit Machleidt, Berlin und Planorama Land-schaftsarchitektur, Berlin
- slapa oberholz pszczulny architekten, Düsseldorf mit ISR Innovative Stadt- und Raumplanung, Düsseldorf und MOLA Landschaftsarchitektur, Düsseldorf
- Schmidt Hammer Lassen Architects, Kopenhagen mit PAX architects, Aarhus; KRESINGS Architektur, Düsseldorf und 1:1 Landskab, Kopenhagen
- schneider+schumacher Städtebau, Frankfurt am Main mit schneider+schumacher Planungsgesellschaft, Frankfurt am Main und GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt, Kassel
- Snøhetta, Oslo
Stimmberechtigte Fachpreisrichterinnen und -richter
- Dipl.-Ing. Cornelia Zuschke, Architektin, Beigeordnete für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen, Landeshauptstadt Düsseldorf
- Dipl.-Ing. Dorothée Schneider, Architektin, Stadtkämmerin, Landeshauptstadt Düsseldorf
- Dipl.-Ing. Jochen Kral, Beigeordneter für Mobilität, Landeshauptstadt Düsseldorf
- Dipl.-Ing. Elke Delugan-Meissl, Architektin, Wien (Österreich)
- Dipl.-Ing. Heiner Farwick, Architekt und Stadtplaner, Ahaus
- Prof. Dipl.-Ing. Susanne Gross, Architektin, Wuppertal
- Prof. Dipl.-Ing. Jörg Aldinger, Architekt, Stuttgart
- Prof. Dipl.-Ing. Arno Lederer, Architekt, Stuttgart
- Dipl.-Ing. Caroline Nagel, Architektin, Kopenhagen
- Prof. Dipl.-Ing. Jörn Walter, Stadtplaner, Hamburg
- Dipl.-Ing. Ina Bimberg, Landschaftsarchitektin, Iserlohn
- Dipl.-Ing. Stephan Lenzen, Landschaftsarchitekt, Bonn
Stimmberechtigte Sachpreisrichterinnen und -richter
- Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister Landeshauptstadt Düsseldorf
- Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration, Landeshauptstadt Düsseldorf
- Alexandra Stampler-Brown, Geschäftsführende Direktorin Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf
- Dr. Alexander Fils, Fraktion CDU, Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Markus Raub, Fraktion SPD, Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Clara Gerlach, Bürgermeisterin, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Manfred Neuenhaus, Fraktion FDP, Mitglied im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Julia Marmulla, Fraktion DIE LINKE, Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Stefan Job, Fraktion DIE PARTEI/Klimaliste, Mitglied im Kulturausschuss der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Wolfgang Brüggmann, Fraktion Tierschutz/FREIE WÄHLER, Mitglied im Kulturausschuss der Landeshauptstadt Düsseldorf
- Dr. Heinrich Labbert, Geschäftsführung IPM Düsseldorf GmbH Düsseldorf
Hintergrund
Zur Vorbereitung einer Standortentscheidung wurde ein städtebaulicher Ideenwettbewerb durchgeführt, in dessen Zuge 20 internationale Expertenteams die städtebaulichen, freiraumplanerischen und verkehrlichen Potenziale beider möglichen Standorte - Heinrich-Heine-Allee und Am Wehrhahn - aufzeigen sollten. Zudem galt es herauszuarbeiten, wie das zukünftige Opernhaus zu einem lebendigen Ort werden kann, der sich der gesamten Stadtgesellschaft öffnet und allen Alters- und Bevölkerungsgruppen ein breites Angebot offeriert.
Zudem startete fast zeitgleich mit dem Ideenwettbewerb die zweite Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung, die bis Ende des 1. Quartals 2023 läuft. Deren Ergebnisse sollen sowohl in die Standortentscheidung als auch in den anschließenden Realisierungswettbewerb einfließen. Dies soll sicherstellen, dass die Wünsche, Ideen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kulturschaffenden bei der Erarbeitung architektonischer Entwürfe des Opernhauses der Zukunft hinreichend berücksichtigt werden. Mithilfe von Workshops, der Einrichtung eines Projektbeirates und der Unterstützung von digitaler und aufsuchender Meinungsforschung wird eine breite Beteiligung möglich gemacht. Auf www.dialog-opernhaus-duesseldorf.de sind sowohl die wesentlichen Inhalte der 1. Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung als auch die der aktuellen Partizipationsphase einsehbar.
Ein Video zu diesem Thema wird im Laufe des Tages auf YouTube veröffentlicht unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf.