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Kultur
Stadtmuseum Düsseldorf
"Koloniale Verbindungen: Rheinland/Grasland – Deutschland/Kamerun"
Die Ausstellung zeigt vom 13. bis 28. September die Ergebnisse eines Forschungsprojektes der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Université de Dschang (Kamerun)
Erstellt:
Die Geschichte der Kolonialisierung Kameruns als Teil der deutschen Geschichte standen im Mittelpunkt eines Forschungsprojektes der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Université de Dschang (Kamerun). In Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum werden die Ergebnisse des Projektes vom 13. bis 28. September in einer Ausstellung und begleitenden Veranstaltungen präsentiert. Dr. Susanne Anna, Direktorin, Prof. Dr. Stefanie Michels, Heinrich-Heine-Universität, Prof. Albert Gouaffo, Universität Dschang (Kamerun) und Marvin Wibbeke, Masterstudierender der Geschichte, Heinrich-Heine-Universität stellten die Ausstellung "Koloniale Verbindungen: Rheinland/Grasland – Deutschland/Kamerun" am Dienstag, 12. September, vor.
Die Ausstellung "Koloniale Verbindungen: Rheinland/Grasland – Deutschland/Kamerun" zeigt die Ergebnisse eines transkulturellen Forschungsprojektes der Universitäten Düsseldorf und Dschang (Kamerun). Studierende und Lehrende beider Universitäten haben die Kolonialgeschichte an beiden Orten erforscht. Dabei ist die Kolonialzeit in Deutschland, im Gegensatz zu Kamerun, kaum noch bekannt.
Seit anderthalb Jahren besteht zwischen Prof. Dr. Stefanie Michels vom Institut für Geschichtswissenschaften der Heinrich-Heine-Universität und Prof. Dr. Albert Gouaffo von der Universität Dschang in Kamerun eine Kooperation, die von der Alexander von Humboldt-Stiftung gefördert wird. Ziel dieser Partnerschaft ist es, Spuren dieser Geschichte zu dokumentieren.
Lehrende und deren Studierende der Fächer Geschichte, Medien- und Kulturwissenschaft und Germanistik haben in Archiven, Museen und Bibliotheken geforscht und Interviews geführt, sowohl in Düsseldorf als auch in Dschang. So wurde ein komplexes Gewebe wechselseitiger Beeinflussungen und Beziehungen sichtbar. "Das gemeinsame Forschen ermöglichte unerwartete Perspektivwechsel", sagt Prof. Stefanie Michels zu der Kooperation. Dieser Perspektivwechsel ist auch in der Ausstellung selbst angelegt, denn im August 2018 wird sie im Musée de Civilisations in Dschang gezeigt.
Erzählt wird die transkulturelle Kolonialgeschichte ausgehend von zwei zentralen Persönlichkeiten: Galega I. aus Bali und dem gebürtigen Düsseldorfer Eugen Zintgraff. Beide schlossen im Jahre 1891 im Kameruner Grasland einen Vertrag. Beide hatten das Bestreben, ihre Reiche zu erweitern: Galega versuchte, eine Handels- und Tributhegemonie für Bali aufzubauen, Zintgraff eine koloniale Infrastruktur für Deutschland zu schaffen.
Zahlreiche historische Objekte, Dokumente und Tonaufnahmen sind in der Ausstellung zum ersten Mal in Düsseldorf zu sehen, so etwa historische Waffen, die Zintgraff aus Kamerun mitgebracht hat. Frühe Lautaufnahmen machen Stimmen und Lieder aus Kamerun aus dem Jahr 1908 hörbar. Die Bedeutung von Frauen wird durch historische Objekte und Fotografien anschaulich.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung
Bei der Vernissage am Dienstag, 12. September, um 18 Uhr stellen Studierende unter der Leitung von Jun. Prof. Dr. Martin Doll einen Dokumentarfilm über den transkulturellen Forschungsprozess vor. Studierende der Folkwang-Universität der Künste (Essen) unter der Leitung von Prof. Elisabeth Neudörfl zeigen fotografische Arbeiten.
Rahmenprogramm:
Mittwoch, 13. September, 20 Uhr
Auftakt der Filmreihe "Unser Kamerun?"
Filmvorführungen "Perspektiven auf Kamerun" mit Diskussionsrunde
Ort: Black Box-Kino im Filmmuseum, Schulstraße 4.
Donnerstag, 14. September, 16 Uhr
Öffentliche Präsentation der Webseite
"Koloniale Verbindungen: Düsseldorf/Dschang – Rheinland/Grasland – Deutschland/Kamerun"
Ort: Foyer Haus der Universität, Schadowplatz.
Freitag, 15. September, 14 bis 16 Uhr
Studierende berichten
Lautaufnahmen, Fotografien, Objekte, Geschichten – Forschungen zu kolonialen Verbindungen
Ort: Foyer Haus der Universität, Schadowplatz.
Freitag, 15. September, 16.30 Uhr
Vortrag von Dr. Britta Schilling (Universität Utrecht)
"Hermann von Wissmann: Kreuzungspunkte kolonialer Erinnerungsdiskurse"
Ort: Haus der Universität, Raum 2, 2. OG, Schadowplatz.
Samstag, 16. September, 15 bis 18 Uhr
Offene Geschichtswerkstatt und Informationsveranstaltung Wissmannstraße
Ort: Leo-Statz-Berufskolleg (Aula), Friedenstraße 29.
Samstag, 16. September, 19 Uhr
Filmreihe "Unser Kamerun"
"Schlafkrankheit" (D2011) von Ulrich Köhler (Regie) mit Einführung
Ort: Black Box-Kino im Filmmuseum, Schulstraße 4.
Dienstag, 19. September, 17 Uhr
Podiumsdiskussion
"Deutsche Kolonialgeschichte in Düsseldorf – ist ein Dialog möglich?"
Ort: Stadtmuseum, Berger Allee 2.
Dienstag, 19. September, 19 Uhr
Stadtrundgang "Düsseldorfs Globalgeschichte"
Treffpunkt: Stadtmuseum, Berger Allee 2.
Mittwoch, 20. September, 20 Uhr
Filmreihe "Unser Kamerun"
"Le président" (CMR/D 2013) von Jean Pierre Bekolo (Regie) mit Einführung
Ort: Black Box-Kino im Filmmuseum; Schulstraße 4.
Weitere Informationen: www.geschichte.hhu.de/lehrstuehle/europaeische-expansion-im-19-und-20-jahrhundert/ausstellung-koloniale-verbindungen.html