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Stadtentwicklung Umwelt Verkehr
Nachbarschaftszone: Paulusplatz wird Pilotprojekt
Standortentscheidung gefallen/Freifläche wird durch mobile Sitzmöbel, Fahrradabstellmöglichkeiten und Stadtgrün aufgewertet
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Der Paulusplatz soll als Pilotprojekt für eine Nachbarschaftszone dienen und entsprechend hergerichtet werden. Nach einer umfassenden Bedarfsanalyse in den Stadtbezirken Bilk, Düsseltal, Flingern und Oberkassel fiel die Wahl jetzt auf die Freifläche in Düsseltal. Die geplante Nachbarschaftszone wird durch mobile Sitzmöbel, Fahrradabstellmöglichkeiten und Stadtgrün wie beispielsweise Hochbeete gestaltet, um eine einladende und verkehrsberuhigte Atmosphäre zu schaffen.
Der Schulwegverkehr soll durch spezielle Vorkehrungen sicherer gestaltet werden. Ein Straßenumbau ist nicht vorgesehen, sodass die eingesetzten Gestaltungselemente bei Bedarf flexibel angepasst und nach der sechsmonatigen Pilotphase wieder zurückgebaut werden können.
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat die Einführung von Nachbarschaftszonen vorgesehen, um die Lebensqualität in städtischen Wohngebieten zu erhöhen und den Verkehr zu beruhigen. Dies wurde im Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA/045/2022) beschlossen. Zur Auswahl des Standorts für die erste Pilotphase wurden Informationsstelen mit Bedarfsabfragen in den Stadtbezirken Bilk, Düsseltal, Flingern und Oberkassel aufgestellt, aus denen bereits Bürgerinitiativen an die Stadtverwaltung herangetreten waren.
Bedarfe und hohe Beteiligung als Grundlage
Die Einführung von Nachbarschaftszonen bietet den Anwohnern die Gelegenheit, sich zu engagieren und gemeinsam mit der Stadtverwaltung eine attraktive, verkehrsberuhigte Umgebung zu gestalten. Denn nur mit einer breiten Akzeptanz kann das Projekt gelingen.
Im Rahmen der Bedarfsabfrage im August und September 2024 wurden insgesamt 1.209 Menschen befragt, darunter 420 Anwohner des Paulusplatzes. Die Ergebnisse der Umfrage haben deutlich gezeigt, dass die Aufenthaltsqualität für die Anwohner eine hohe Priorität hat. Im Paulusviertel äußerten viele Befragte konkrete Wünsche, darunter nach zusätzlichen Sitzgelegenheiten, mehr grünen Gestaltungselementen und einer stärkeren Beruhigung des Straßenverkehrs. Vor allem der Wunsch nach einer verkehrsarmen und kinderfreundlichen Zone war signifikant ausgeprägt.
Nächste Schritte: Beteiligung und Gestaltungsworkshop
Anfang 2025 wird ein Workshop stattfinden, in dem die Menschen ihre Ideen und Vorschläge einbringen können. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Dieser Austausch ist ein wichtiger Bestandteil des Pilotprojekts und soll sicherstellen, dass die Nachbarschaftszone die tatsächlichen Bedürfnisse der Anwohner widerspiegelt. Der Beginn der Umgestaltung ist für den Sommer 2025 vorgesehen.
Meinung der Anwohner zählt
Die Stadt Düsseldorf lädt alle Anwohner ein, sich am Gestaltungsprozess aktiv zu beteiligen. Die Rückmeldungen aus der Bürgerschaft sind entscheidend, um das Projekt erfolgreich und nachhaltig zu gestalten. Weitere Informationen sind auf der Webseite www.duesseldorf.de/nachbarschaftszone oder über das Amt für Verkehrsmanagement per E-Mail an nachbarschaftszone@duesseldorf.de erhältlich.
Hintergrund
Nachbarschaftszonen sind Teile von Wohngebieten, die durch eine Neuaufteilung des vorhandenen Straßenraums gestaltet werden. Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und gleichzeitig die Fahrweise der Verkehrsteilnehmer anzupassen. Dies wird durch verschiedene gestalterische Elemente erreicht, darunter Fahrbahneinengungen, Bauminseln, Hochbeete, markierte Querstreifen, versetzte Parkstände, Fahrradabstellanlagen und mobiles Sitzmobiliar. Ein Straßenumbau ist dabei nicht geplant, sodass die Gestaltungselemente bei Bedarf zurückgebaut werden können. Nachbarschaftszonen sind vor allem in Straßen mit geringer Verkehrsbelastung und überwiegender Aufenthaltsfunktion vorgesehen.
Die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung führt aus, dass verkehrsberuhigte Gebiete nur in Straßen mit sehr geringer Verkehrsbelastung liegen sollen, die zudem über eine überwiegende Aufenthaltsfunktion verfügen sollen. Darüber hinaus sollte der Anteil des Durchgangsverkehrs möglichst gering ausfallen, da dort Schrittgeschwindigkeit gefahren werden soll. Die Nachbarschaftszonen werden insofern nur in verkehrlich gering belasteten Straßen mit Wohnbebauung oder an besonders schutzwürdigen Einrichtungen wie Schulen oder Kindertagesstätten realisiert werden.
Die Umsetzung von Nachbarschaftszonen erfolgt in mehreren Schritten, die eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und der Nachbarschaft erfordern:
- Die Initiative für die Nachbarschaftszonen muss aus der Anwohnerschaft kommen, mit der Bereitschaft, die neuen Begrünungen zu pflegen. Impulsgeber können Anwohnergruppen oder Elternvertretungen schutzwürdiger Einrichtungen wie Schulen oder Kindertagesstätten sein.
- Die Stadtverwaltung überprüft anschließend mittels Befragungen, ob die Impulsgeber die Interessen der gesamten Nachbarschaft repräsentieren. Bei breiter Zustimmung wird die Neugestaltung gemeinsam mit den Anwohnenden entwickelt und abgestimmt.