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Gesundheit
Coronavirus
Neues Diagnostikzentrum nimmt Arbeit auf
Gemeinsames Testzentrum von Stadt und niedergelassenen Ärzten in Düsseldorf-Bilk
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Nachdem für zwei Tage im Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf ein Diagnostikzentrum auf den Coronavirus (COVID-19) eingerichtet war, nahm am Mittwoch, 4. März, an zentraler Stelle ein neues Testzentrum unter der Regie der niedergelassenen Ärzte seine Arbeit auf. Die Stadt hat dank der Unterstützung durch die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) die Räumlichkeiten in Düsseldorf-Bilk vermittelt und gibt logistische Unterstützung. Das Personal stellen die niedergelassenen Ärzte. Termine für einen Coronatest werden ausschließlich über das Infotelefon unter 0211-8996090 vergeben. Bei der Hotline können auch alle Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger und diejenigen, die in der Landeshauptstadt ihren Arbeitsplatz haben, mit Fragen zum Coronavirus anrufen. Wer aus anderen Städten kommt, muss sich an die dortigen Behörden wenden.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Wir sind mit dem Diagnostikzentrum und der Info-Telefonhotline gut aufgestellt und bieten den Bürgerinnen und Bürgern damit einen guten Service. Angesichts der Tatsache, dass wir diese wichtigen Angebote in wenigen Tagen auf die Beine gestellt haben, gilt mein Dank allen Beteiligten, die dies ermöglicht haben. Neben den niedergelassenen Ärzten, die sich dort neben ihrer eigenen Praxis engagieren, möchte ich hier vor allem die Kolleginnen und Kollegen des Gesundheitsamtes, der städtischen Infoline und der Feuerwehr nennen. Und natürlich gehört mein Dank auch Dr. Heinrich Labbert von der Städtischen Wohnungsgesellschaft. Die SWD hat sehr schnell und unbürokratisch die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und hergerichtet."
Angesichts der Notwendigkeit, Personal wahrscheinlich für einen längeren Zeitraum für diese Aufgaben bereitstellen zu müssen, appellierte der Oberbürgermeister an die niedergelassene Ärzteschaft, sich auch weiterhin für diesen Dienst zur Verfügung zu stellen. "Dies ist in erster Linie Aufgabe der niedergelassenen Ärzteschaft. Mit dem Diagnostikzentrum und dem Informationstelefon werden die Praxen einerseits entlastet, andererseits wird so die Gefahr minimiert, dass Infizierte in die Praxen kommen und dort andere, möglicherweise bereits schwer erkrankte Menschen zusätzlich anstecken", so OB Geisel. An Medizinstudierende und die städtischen Nachwuchskräfte ging bereits der Appell, sich für den Dienst am Infotelefon zu melden. Die Hotline ist rund um die Uhr, auch am Wochenende, unter der Rufnummer 0211-8996090 erreichbar. Die Zahl der besetzten Plätze dort wird je nach Bedarf auf 30 aufgestockt.
Diagnostikzentrum nur für Personen mit Testtermin
Wenn am Informationstelefon abgeklärt wurde, dass ein Test angezeigt ist, wird dort auch gleich ein Termin für den nächsten Tag vermittelt. Die Abklärung, ob ein Test angezeigt ist, kann im Diagnostikzentrum aus organisatorischen Gründen nicht geleistet werden. Es wird daher auch dringend geraten, nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Diagnostikzentrum zu fahren, um keine Gesunden zu gefährden. Wer keine Möglichkeit hat, das Diagnostikzentrum zu erreichen, sollte beim Infotelefon darauf hinweisen. In Zusammenarbeit mit der Feuerwehr kann dann ein Ärzteteam den notwendigen Rachenabstrich auch Zuhause vornehmen.
Seitdem Termine für den Coronatest im Diagnostikzentrum vergeben wurden (seit Sonntag, 1. März) waren bis gestern, 3. März, erst insgesamt 24 Tests angezeigt. "Die große Zahl der Anruferinnen und Anrufer am Infotelefon und die geringe Zahl der tatsächlich zu Testenden zeigt, wie groß die Verunsicherung ist, aber auch dass diese in der Regel unbegründet ist. Bitte bewahren Sie Ruhe. Es gibt keinen Grund zur Panik. Die Stadt tut alles, um die Lage im Griff zu behalten", so der Oberbürgermeister.
Ein Test auf das Coronavirus ist nach den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts (RKI) angezeigt, wenn die oder der Betreffende zum fraglichen Zeitraum in einem der vom RKI benannten Risikogebiete gewesen ist oder direkten Kontakt mit einem positiv Getesteten hatte. Die Stadt Düsseldorf zählt im Gegensatz zum RKI auch den Kreis Heinsberg zum Risikogebiet. Einer der beiden Düsseldorfer Coronafälle hat sich dort vermutlich angesteckt. Der zweite infizierten Mann aus Düsseldorf hatte sich in der Lombardei aufgehalten. Beide sind nur leicht erkrankt und haben nach bisherigen Erkenntnissen niemanden angesteckt, da sie sich bereits bei ersten Krankheitssymptomen nur noch Zuhause aufgehalten haben. "Ein vorbildliches Verhalten", so der Leiter des Düsseldorfer Gesundheitsamtes, Dr. Klaus Göbels.
Infektion verläuft in etwa 80 Prozent der Fälle milde
Die Infektion verläuft in etwa 80 Prozent der Fälle äußerst milde, einige Menschen entwickeln sogar gar keine Krankheitssymptome. Solche Personen können ohne weiteres in häuslicher Quarantäne verbleiben. Das heißt, sie dürfen das häusliche Umfeld nicht verlassen und müssen sich durch Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn mit dem Notwendigen versorgen lassen. Nur in 20 Prozent der Fälle kommt es zu einer schweren Symptomatik, die dann isoliert in einem Krankenhaus behandelt werden muss.
Das Gesundheitsamt erreichen viele Anfragen, ob Einrichtungen geschlossen oder Veranstaltungen abgesagt werden sollten. Ob ein Unternehmen seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Hause schickt, wenn jemand vom Personal infiziert ist, muss dabei in jedem Einzelfall abgewogen und entschieden werden. Das hängt unter anderem davon ab, wie viele Kontakte untereinander bestanden haben. Das Gleiche gilt für Veranstaltungen. Nicht jeder Besucherkreis hat das gleiche Risikopotenzial. So wurden bereits Messen verschoben.
"Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es jedenfalls keine Veranlassung, das öffentliche Leben lahmzulegen", betont Oberbürgermeister Thomas Geisel. Die Stadtverwaltung bereitet gerade eine Handreichung vor, wie sich Veranstalter verhalten sollen. Diese wird noch heute herausgegeben.
Ein Video zu diesem Thema finden Sie im Laufe des Tages auf YouTube unter:
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