Pressedienst Einzelansicht
Stadtentwicklung Verwaltung
Richtfest für Neubau der Wache der Freiwilligen Feuerwehr Kaiserswerth
Nachhaltiges Gebäude mit Fahrzeughalle und Schulungsraum für die Jugend der ehrenamtliche Löschgruppe entsteht
Erstellt:
Die Rohbauarbeiten sind abgeschlossen und die Dachkonstruktion des Neubaus der Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr Kaiserswerth steht: Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und Stadtkämmerin Dorothée Schneider wurde am Dienstag, 17. Dezember 2024, das Richtfest gefeiert. Oberbürgermeister und Stadtdirektor hoben vor Ort die Vorzüge des neuen Standortes hervor. Die Stadtkämmerin unterstrich die hohen Baustandards des Gebäudes.
"Der Neubau der Wache Kaiserswerth ist für den Stadtteil von großer Bedeutung. Hier entsteht gerade ein äußerst modernes und darüber hinaus besonders nachhaltiges Gebäude, welches den hohen Anforderungen an eine Feuerwache in der heutigen Zeit und in Zukunft gerecht wird. Somit werden beste Voraussetzungen für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr geschaffen. Die gute Lage ermöglicht es der Löschgruppe, die Wahrnehmung ihrer für die Gemeinschaft bedeutenden und sehr geschätzten Aufgaben im Einsatzgebiet reibungslos ausüben und dauerhaft sicherstellen zu können. Ich freue mich sehr, dass wir heute das Richtfest für die neue Feuerwache hier in Kaiserswerth feiern können", betonte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.
Stadtdirektor und Feuerwehrdezernent Burkhard Hintzsche ergänzte: "Die gute Erreichbarkeit und die zentrale Lage im Einsatzgebiet stellen einen wesentlichen Faktor für den bestmöglichen Schutz der Bevölkerung dar. Besonders hervorheben möchte ich auch, den eigens für die Jugendfeuerwehr integrierten Schulungsraum. Es ist nicht nur wichtig, Nachwuchskräfte für den Job zu begeistern, es ist auch unerlässlich, sie bestmöglich auszubilden. Dazu gehört nicht nur inhaltlich gute Wissensvermittlung, sondern auch, den Austausch mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zu ermöglichen und kurze Wege zwischen Theorie und Praxis herzustellen – sowohl örtlich als auch inhaltlich".
Der funktionale und nachhaltige Neubau für die Freiwillige Feuerwehr Kaiserswerth berücksichtigt auf drei Ebenen zudem eine Fahrzeughalle für fünf Einsatzfahrzeuge und geschlechterspezifische Umkleide- und Waschräume für die Einsatzkräfte. Die Lage in einem Hochwasserrisikogebiet und die nicht tragfähige Bodenbeschaffenheit führen zu besonderen baulichen Anforderungen. Daher wurde das Gebäude zur Gründung punktuell auf Bohrpfähle gestützt und das gesamte Untergeschoss als wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion, als eine so genannte weiße Wanne, ausgebildet.
Nachhaltigkeit
Das Amt für Gebäudemanagement leistet mit dem Neubau einen weiteren wesentlichen Beitrag zum Ziel der Klimaneutralität der Landeshauptstadt Düsseldorf bis 2035 sowie der Umsetzung von maximalen energetischen Standards und einer Kreislaufwirtschaft („Cradle to cradle“-Prinzip) in der Stadtverwaltung. Stadtkämmerin Dorothée Schneider führte aus: "Bei dem zukunftsweisenden Neubau werden hohe Bau- und maximalen Nachhaltigkeitsstandards berücksichtigt. So entsteht das erste Holzhybrid-Feuerwehrgebäude in Düsseldorf, das unter den Aspekten des 'Cradle to cradle'-Prinzips entwickelt wurde und dessen Materialien nach seiner Nutzung wieder in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können. Hierbei wird gleichzeitig eine strikte Kohlenstoffdioxid-Vermeidungsstrategie umgesetzt. Somit wird erneut ein wesentlicher Beitrag für eine 'Klima-Hauptstadt-Düsseldorf' geleistet."
Wesentliche Merkmale für die nachhaltige ökologische Bauweise sind die Verwendung eines Kohlenstoffdioxid-optimierten Betons und die Nutzung nachwachsender Naturrohstoffe, besonders bei der Ausführung des Tragwerks und der Wandkonstruktionen im Erd- und Obergeschoss in Holzbauweise. Auch werden recyclingfähige Dämmstoffe eingebaut und Dach- und Fassadenbegrünungen berücksichtigt, die sich auch als Brutstätten für Vögel eignen. Die Fassade wird mit einem wiederverwendeten Klinker verkleidet, der neben der Nachhaltigkeit des Materials auch die denkmalgeschützte Umgebung des Ortskerns Kaiserswerth berücksichtigt. Durch großformatige Glaselemente wird die Fassade geöffnet und Leichtigkeit und Transparenz hergestellt. Eine Zertifizierung der "Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen" mit dem Standard "Platin" sowie die Einhaltung der Vorgaben für das staatliche "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" (QNG-Siegel) werden für den Neubau angestrebt.
Die als Pilotprojekt bei der Planung angewandte Methode "Building Information Modeling" ermöglicht die detaillierte Betrachtung von Kohlenstoffdioxid-Vermeidungsstrategien über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Neubau können über den Lebenszyklus rund 800 Tonnen Kohlenstoffdioxid durch die durchweg nachhaltige Bauweise eingespart werden. Es handelt sich insofern um ein innovatives Projekt, das für zukünftige Planungen städtischer Gebäude, darunter besonders Feuerwachen, richtungsweisend sein wird.
Zur Deckung der Eigenstromversorgung hat das Amt für Gebäudemanagement eine Photovoltaikanlage und einen Batteriespeicher vorgesehen. Überschüssig erzeugte Energie wird innerhalb des städtischen Gebäudebestands der Landeshauptstadt Düsseldorf genutzt oder alternativ in das Versorgungsnetz eingespeist. Die vorläufigen Gesamtkosten des Bauprojektes wurden auf Basis einer Kostenberechnung mit rund 12,5 Millionen Euro ermittelt. Eine Fertigstellung der neuen Wache ist für das 2. Quartal 2025 avisiert.
Weitere Informationen zum Amt für Gebäudemanagement finden sich online unter: https://www.duesseldorf.de/frontend/gebaeudemanagement/.
Ein Video zu diesem Thema wird im Laufe des Mittwoch, 18. Dezember, auf Youtube veröffentlicht unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf.