Stadtgestaltung - gemeinsam, grün, nachhaltig

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Sicheres Wohnen

Sicheres Wohnen

Ein Projekt des Fachforums IV - Lebensstile/Lebensqualität

Anliegen des Projektes ist es, eine vorsorgende Sicherheitspolitik zu etablieren. Grundsätze des sicheren Wohnens lassen sich dann am besten umsetzen, wenn sie - lange bevor Wohnungen errichtet werden - bereits bei städtebaulichen Wettbewerben (als verbindliches Beurteilungskriterium) bzw. bei städtebaulichen Verträgen (z.B. VEP-Vorhaben und Entwicklungsplan) berücksichtigt werden. Es ist daher sinnvoll, Sicherheitsgrundsätze als Regeln der Stadt-/Bauplanung zu verankern, so dass diese beim allgemeinen Verwaltungshandeln stets beachtet werden.

Aktueller Stand

Die Verwaltungskonferenz hat eine entsprechende Vorlage am 19.12.2000 positiv behandelt.

Ein Arbeitskreis "Sicheres Wohnen" wurde eingerichtet, in dem städtische Stellen zusammen mit der Polizei Grundsätze sowie einzelne größere Planungsvorhaben und Vorschläge an die Planer erarbeiten. Darüber hinaus wird in Düsseldorf künftig bei allen Planungen die Polizei zu Aspekten der städtebaulichen Kriminalprävention konsultiert; die Ergebnisse werden in der Umweltverträglichkeitsprüfung dargestellt.

Hintergründe, Intention, Organisatorisches

Agenda-Relevanz

Auf Grund eines Vortrages eines Mitgliedes der interdisziplinären Projektgruppe "Sicheres Wohnen in Düsseldorf" am 09.02.1999 im Fachforum IV - Lebensqualität und Lebensstile - und nach Auswertung der Sitzungsprotokolle ergaben sich zahlreiche Übereinstimmungen in der Zielsetzung der Projektgruppe und der Agenda 21. Das Projekt wird vom Fachforum IV in Übereinstimmung mit der Projektgruppe als besonders effektiv angesehen und zur Realisierung empfohlen. Es stellt einen zentralen Ansatzpunkt dar, um den Fragen der Sicherheit im erweiterten Wohnumfeld frühzeitig angemessen zu beachten und so spätere "Reparaturarbeiten" zu vermeiden. Ein sicheres Wohnumfeld ist eine grundlegende Voraussetzung für dauerhafte Lebensqualität. Da es sich im wesentlichen um eine bewusstseinsbildende Maßnahme handelt, kann mit der Durchführung ohne großen Aufwand sofort begonnen werden. Eine Kooperation mit allen in der Projektgruppe "Sicheres Wohnen" vertretenen Institutionen ist erforderlich.

Beispiele für Aspekte des sicheren Wohnens:

  • Vermeidung von Angst- und Risikoräumen
  • Einsehbarkeit halböffentlicher (Straßen-)Räume (Stärkung der sozialen Kontrolle)
  • Begrenzung der zu einem Hauseingang gehörenden Wohnungsanzahl
  • Stärkung der Identifikationsfähigkeit mit dem eigenen Wohnviertel

Ökonomisch:

Mit Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse können nicht nur Verärgerung und Frust bei den Bürgern sondern auch aufwändige und kostenträchtige nachträgliche Veränderungen vermieden werden (Negativbeispiel: Umbau des Bahnhofes Wittlaer). Der Abbau von Gewaltpotentialen hilft, hohe Folgekosten infolge Vandalismus zu vermeiden.

Ökologisch:

Bessere, weil sicherere Lösungen im Bereich des Bauens und Wohnens führen zu einer höheren Akzeptanz und Nutzung. Eine größere Inanspruchnahme der alternativen Verkehrsmittel - Fußwege, Radwege, ÖPNV - erzeugt direkt einen geringeren CO2-Ausstoß und unterstützt damit ein wichtiges ökologisches Ziel.

Sozial:

In Wohngebieten, die frei von "Angsträumen" sind, in denen Raum für nachbarschaftliche Kommunikation geschaffen wurde und in denen die Bedürfnisse von Frauen und Kindern berücksichtigt sind, werden die sozialen Belange und Beziehungen nachhaltig ermöglicht und verbessert. Gerade in den sozialpolitisch problematischen Stadtbereichen besteht Handlungsbedarf, auf diese Weise zur Harmonisierung der Gesellschaft und zum Abbau von Gewaltpotentialen beizutragen.

Global:

Bei der Frage bzw. dem Wunsch nach Sicherheit handelt es sich - bei allen kulturellen Unterschieden - um ein globales Anliegen: Sicherheit, objektiv und subjektiv gesehen, ist Voraussetzung für jedes friedliche Miteinander.

Vorbildcharakter des Projektes

Nach bisheriger Erkenntnis gibt es keine Kommune, die einen solchen interdisziplinären Ansatz zur Stärkung der Sicherheit im engeren und weiteren Wohnumfeld in Angriff genommen hat.

Bürgerbeteiligung

Erfahrungen aus vielfältigen Bürgerinitiativen sind vom Fachforum IV aufgegriffen worden. Ein Beispiel ist der runde Tisch Dorotheenstraße in Flingern.

Finanzierung

Die hier notwendigen Maßnahmen sind integraler Bestandteil des Planungshandelns bzw. von Bauvorhaben; es entstehen daher keine zusätzlichen Kosten.

Träger des Projektes

An der Planung, am Bau und am Wohnen Beteiligte, die Projektgruppe "Sicheres Wohnen" und das Fachforum IV.

Projektverantwortung: Claus Voigt

Berichte im Agenda-Rundbrief

Rundbrief 6 | PDF-Datei 2,3 MB
Sicherheit von Anfang an einplanen (Seite 15)

Kontakt

Ansprechpartner
Claus Voigt Telefon 0211 - 358339