Prämierte Ideen zur Dependance der Elly-Heuss-Knapp-Schule am Räuscher Weg 40
| Schulbau
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat in Kooperation mit der Fachhochschule Aachen einen studentischen Planungswettbewerb zur Dependance der Elly-Heuss-Knapp-Schule am Räuscher Weg 40 ausgelobt. Dort werden die beruflichen Bildungsgänge der Floristinnen und Floristen, Forstwirte und Forstwirtinnen, Gärtnerinnen und Gärtner sowie Tierpflegerinnen und Tierpfleger unterrichtet. Oberbürgermeister Thomas Geisel hat am Mittwoch, 19. Dezember, die Preisträgerinnen des Wettbewerbs im Jan-Wellem-Saal des Rathauses ausgezeichnet.
Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Vor dem Hintergrund stark steigender Schülerzahlen und sanierungsbedürftiger Schulbauten ist es für Düsseldorf wichtig, innovative Konzepte und Lösungen zur Neugestaltung und Modernisierung von Schulstandorten zu finden, die beispielhaft sein können. Die Studierenden der Fachhochschule Aachen haben dazu beim Wettbewerb zur Dependance der Elly-Heuss-Knapp-Schule ausgezeichnete Vorschläge präsentiert."
Stadtdirektor und Schuldezernent Burkhard Hintzsche: "Die Studentinnen haben tolle Ideen entwickelt. Ein wichtiger Baustein dabei ist sicher nicht zuletzt der frische Blick, der aus der zeitlichen Nähe zur eigenen Schul- und Lernzeit resultiert und dadurch nicht nur theoretische, sondern auch realistische Wünsche an das Lernumfeld widerspiegelt."
Der Schulstandort am Räuscher Weg 40
Am Räuscher Weg steht ein Teil der bestehenden Gebäude des im Jahr 1913 von Christoph Steinmeyer (1870–1930) gegründeten Schulstandortes unter Denkmalschutz. Zwei nicht unter Denkmalschutz stehende Gebäude sind abgängig. Dort hängt die Weiterentwicklung des Schulstandortes unter anderem von der zukünftigen Konzeption am Schulcampus Siegburger Straße 137-149 ab. An der Siegburger Straße ist geplant, die vierzüge Joseph-Beuys-Gesamtschule um zwei Züge zu erhöhen. Im Rahmen der Gesamtbetrachtung des Areals, auf dem auch der Hauptstandort der Elly-Heuss-Knapp-Schule beheimatet ist, werden die Bedarfe beider Schule neu betrachtet. Der studentische Planungswettbewerb gibt einen Einblick, welche Rolle der Standort Räuscher Weg dabei spielen könnte.
Zudem konnte sich die Landeshauptstadt Düsseldorf durch das Verfahren als attraktive Arbeitgeberin für Fachkräfte präsentieren. In Zusammenarbeit mit dem Lehrgebiet Baukonstruktion/Holzbau der FH Aachen von Prof. Jörg Wollenweber befassten sich die Studenten mit Ersatz- und Erweiterungsneubauten. Hierzu hat das Schulverwaltungsamt Düsseldorf einen Raumbedarf aufgestellt, der als Grundlage der Entwürfe verwendet wurde. Eine besondere Herausforderung stellte die Vorgabe nach zwei Bauabschnitten für die verschiedenen Bedarfe dar.
Im Mai 2018 haben sich knapp 100 Architekturstudenten der FH Aachen den Schulstandort angesehen. Insgesamt wurden 60 Arbeiten abgegeben, von denen nach einer Vorauswahl die besten 20 Arbeiten an der Elly-Heuss-Knapp-Schule jeweils in einem zehnminütigen Vortrag von den Studierenden präsentiert wurden. Das Preisgericht bestand aus Vertretern der Schule, der FH Aachen und des Schulverwaltungsamtes, das die besten Arbeiten bestimmte.
Die prämierten Arbeiten
Den ersten Preis (1000 Euro) erhielt die Arbeit von Jana Chylewski und Raphaela Halm. Der Entwurf sieht drei einzelne eingeschossige Gebäude zur Erweiterung des Schulstandortes vor. Er ist in zwei Bauabschnitte unterteilt. Der erste beinhaltet ein Schulgebäude und kann in Verbindung mit dem Bestandsgebäude eigenständig funktionieren. Zum zweiten Bauabschnitt zählen ein neues Verwaltungsgebäude und ein weiteres Schulgebäude.
Die Gebäude sind in einer Kammstruktur angelegt, wodurch das Grundstück bestmöglich ausgenutzt wird. Die zueinander verschoben Gebäude bilden eine Willkommensgeste. Vor den zwei Schulgebäuden entsteht so ein größerer Platz. Besonders herausragend ist das Zusammenspiel der neuen Gebäude mit dem Bestand. Neben der schlichten Eleganz der Gebäude und der stringenten Positionierung, die sich am Bestand orientiert, wurde auch insbesondere auf die interne Wegeführung, und damit auf die Benutzerfreundlichkeit eingegangen.
Der zweite Preis (650 Euro) ging an die Arbeit von Andrea Gossmann und Julia Steinröx. Die Preisträgerinnen haben sich für zwei zweigeschossige Erweiterungsbauten entschieden. Die Besonderheit des Entwurfes zeigt sich im zweiten Bauabschnitt. Hier wurde ein großzügiges Foyer aus Glas und Holz geplant - zum Aufenthalt der Schüler während der Pausen. Ähnlich wie der erste Preis orientieren sich die Gebäude am Bestand, allerdings nimmt der zweite Bauabschnitt städtebaulich die Grundstücksgrenzen mit auf.
Den dritten Preis (400 Euro) erhielt die Arbeit von Sarah Engel und Philine Schubert. Die Studierenden haben sich in ihrem Entwurf für einen gänzlich anderen Ansatz entschieden. Der Entwurf sieht einen Anbau an das bestehende, halb eingegrabene Bestandsgebäude vor. Das Besondere an diesem Konzept ist, dass nach Fertigstellung der zwei Bauabschnitte nur ein zweigeschossiges Gebäude entsteht. Der erste Bauabschnitt ist eingeschossig geplant, der zweite Bauabschnitt stellt eine Aufstockung des Neubaus dar. Neben der besonderen räumlichen Ausbildung des Gebäudes ist auch die hohe Qualität der entstehenden Räume besonders hervorzuheben.
Einen Ankauf (200 Euro) erhielt die Arbeit von Sophie Beckers und Natascha Kloeters. Der Entwurf besteht aus drei eingeschossigen Erweiterungsbauten. Diese bilden nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes einen großzügigen Hof in der Mitte des Grundstückes. Die Studierenden haben so mit sehr einfachen Mitteln eine hohe Aufenthaltsqualität geschaffen.
Text: Frisch, Michael