Karl Theodor
Geboren am 11.12.1724 in Droogenbosch bei Brüssel, gestorben am 16.02.1799 in München, verheiratet in erster Ehe am 17.01.1742 mit Elisabeth Auguste (geboren am 17.01.1721, gestorben am 17.08.1794, Tochter des Erbprinzen Josef Karl von Sulzbach), verheiratet in zweiter Ehe am 15.02.1795 mit Marie Leopoldine (geboren am 10.12.1776, gestorben am 23.06.1848, Tochter des Erzherzogs Ferdinand von Oesterreich-Modena). Die Ehen blieben ohne legitime Nachkommen.
Karl Theodor übernahm nach dem Tod seines Vaters Johann Christian 1733 die Pfalzgrafschaft Sulzbach, wurde dann nach dem Tode seines entfernten Verwandten Karl Philipp aus der neuburgischen Nebenlinie im Jahre 1742 Kurfürst von der Pfalz, Pfalzgraf von Neuburg und Herzog von Jülich und Berg und schließlich, nach dem Tod Maximilians III. Josef von Bayern 1777 auch Kurfürst von Bayern. Er residierte zunächst in Sulzbach, dann in Mannheim und schließlich in München.
Düsseldorf stattete er mehrere Besuche ab. Die Statthalterschaft in Düsseldorf hatte er dem aus Düsseldorf stammenden Reichsgrafen Johann Ludwig von Goltstein (1768 - 1776) übertragen, der segensreich wirkte. In seiner Zeit wurde die nach ihm benannte Karlstadt auf den niedergelegten Befestigungsanlagen angelegt, außerdem Schloß Jägerhof und Schloß Benrath erbaut. Die Zeichenschule erhielt den Status einer Kunstakademie, Teile des Hofgartens wurden zu öffentlichen Promenaden.
Schon im Oktober 1794 hatten die Franzosen das linke Rheinufer, und damit das Herzogtum Jülich besetzt. Am 6. September 1795 war Düsseldorf von französischen Revolutionstruppen besetzt worden, ohne dass diese die Regierungsformen grundsätzlich geändert hätten.
Nach dem erbenlosen Tode Karl Theodors 1799 fielen die Fürstentümer an seinen Neffen, den Sohn seiner Schwester Maria Elisabeth von Sulzbach und damit eine weitere Nebenlinie des weitverzweigten Hauses Wittelsbach: an den Zweig Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld.
Maximilian Josef
Geboren am 27.05.1756 in Mannheim, gestorben am 13.10.1825 in Nymphenburg, verheiratet in erster Ehe am 30.09.1785 mit Wilhelmine, geboren am 14.04.1765, gestorben am 30.03.1796 (Tochter des Landgrafen Georg Wilhelm von Hessen-Darmstadt), in zweiter Ehe verheiratet am 09.03.1797 mit Karoline (geboren am 13.07.1776, gestorben am 13.11.1841, Tochter des Erbprinzen Karl Ludwig von Baden).
Maximilian Joseph wurde 1795 Herzog von Pfalz-Zweibrücken, im Februar 1799 Kurfürst von Bayern und Herzog von Berg.
Im sog. "Apanagialrezeß" vom 30. November 1803 erhielt Herzog Wilhelm in Bayern (geboren am 10.11.1752, gestorben am 8. 1. 1837), der Schwager Maximilian Josefs, das Herzogtum Berg als Apanage und damit sozusagen die Statthalterschaft. Herzog Wilhelm in Bayern trifft am 25. Februar 1804 in Düsseldorf ein und nimmt die Huldigung entgegen.
Düsseldorf war 1799 immer noch von französischen Revolutionstruppen besetzt. Erst im Frieden von Luneville am 9. Februar 1801 wurde vereinbart, Düsseldorf wieder zu räumen, allerdings erst, nachdem die Festungswerke gesprengt worden waren, was erst Mitte 1801 erfolgte. Das gesamte linke Rheinufer war an Frankreich abgetreten und französisches Staatsgebiet geworden.
Maximilian Josef war nur bis zum 15. März 1806 Herrscher über das Herzogtum Berg. Wohl schon im Vertrag von Schönbrunn am 16. Dezember 1805, in dem mit Napoleon die Erhöhung Maximilian Josefs zum König in Bayern vereinbart worden war, war die Abtretung des Herzogtums Berg an den Schwager Napoleons, Joachim Murat vorbereitet worden.
In den wenigen Jahren, in denen Düsseldorf unter der Herrschaft von Maximilan Franz bzw. Herzog Wilhelm stand, sind doch weitreichende Reformen und Veränderungen durchgeführt worden. Auf Grund des Reichsdeputationshauptschlusses wurden die Stifte und Klöster im Stadtgebiet säkularisiert und aufgelöst, auf den gesprengten Festungsanlagen wurden Parkanlagen angelegt (Hofgarten, Königsallee) und in Staat und Wirtschaft fanden Modernisierungsprozesse statt.
Vgl.: Jörg Engelbrecht, Das Herzogtum Berg im Zeitalter der Französischen Revolution. Modernisierungsprozesse zwischen bayerischem und französischem Modell (Quellen und Forschungen aus dem Gebiet der Geschichte, NF 20), Paderborn 1996.