In der Stadt bestehen evangelische Gemeinden
Die Herzöge von Jülich-Kleve-Berg schlossen sich der Reformation nie an. Zwar mögen sie mit einigen Aspekten protestantischer Ideen konform gegangen sein (Laienkelch, Priesterehe), allerdings erfolgte keine wirkliche Abwendung vom Katholizismus; auch in der Ausformung der Kirchenordnungen schlugen sie einen "mittleren Weg" zwischen Katholizismus und Luthertum ein. Bis zum Jahr 1570 kann man sagen, dass eine recht großzügige Duldungspolitik für das Herzogtum charakteristisch war. Reformkatholiken lebten ebenso in Düsseldorf wie reformunwillige Anhänger der römisch-katholischen Kirche, Lutheraner (also Protestanten) und Reformierte (nach ihrem Gründer auch Calvinisten genannt; nicht zu verwechseln mit den Protestanten). Ab 1570 schlugen die Herzöge eine stärker gegenreformatorisch orientierte Linie ein, in deren Folge die in ihrer Größe nicht zu bestimmende protestantische Gemeinde ab 1590 nur noch versteckt existieren durfte. Die Reformierten hingegen hatten aufgrund reichsrechtlicher Bestimmungen - offiziell waren sie verboten - nie öffentlich in Erscheinung treten können. Ab 1570 ist eine reformierte Gemeinde nachweisbar. Gottesdienste wurden in Privathäusern abgehalten; erst ab 1609 sollte sich dies für kurze Zeit ändern.
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