Ansiedlung der Jesuiten
Für die Gegenreformation noch viel wichtiger als die Kapuziner, die eher im caritativen Bereich tätig waren, wurden die Jesuiten. Dieser von dem spanischen Adeligen und ehemaligen Soldaten Ignatius von Loyola gegründete Orden war die wichtigste geistliche Stütze des Papsttums nach dem Beginn der Reformation. Ihre Tätigkeit kombinierte - und kombiniert bis heute - eine tiefe, auch mystisch angelegte Frömmigkeit mit Wissenschaft, Diesseitigkeit mit Jenseitigkeit. Jesuiten waren Lehrer, Professoren, fürstliche Ratgeber und gleichzeitig Ordensangehörige. Eine ihrer Hauptaufgaben nicht nur in Düsseldorf war die Stärkung des katholischen Glaubens, der Versuch, Andersgläubige zur Konversion zu bewegen und natürlich auch Einfluß auf die Politik zu nehmen. All dies konnte natürlich nicht spannungsfrei geschehen, da andere, bereits in der Stadt vertretene Orden in den Jesuiten eine Konkurrenz sehen mußten. Schließlich eilte ihnen ja u.a. aus Bayern, Österreich und dem Erzstift Köln der Ruf voraus, die Meinungsführerschaft innerhalb der katholischen Gemeinden zu übernehmen. 1619 gestattete der Pfalzgraf eine Niederlassung der Jesuiten in Düsseldorf. Aus Raummangel logierten die beiden Patres zuerst in einem Haus nahe dem Schloß, um dann 1621 in das umgebaute Ossenbroichsche Haus (zwischen Andreasstraße, Hunsrücken, Mühlenplatz und Mühlenstraße) überzusiedeln. Schon 1620 hatten sie das städtische Gymnasium übernommen und den Unterricht fortgesetzt. In der Folge errichteten sie die Andreaskirche, die zur Hofkirche und herzoglichen Grablege avancierte, sowie die heute noch bestehenden Kolleggebäude, die jetzt Teile des Stadthauses sind.
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