Düsseldorf wird die Hauptstadt von Nordrhein-Westfalen
Am 23.08.1946 schuf die britische Militärregierung per Verordnung das Land Nordrhein- Westfalen, das damit aus der Konkursmasse Preußens hervorging. Schon 23 Tage zuvor übergab der Regional-Commissioner dem designierten Ministerpräsidenten Kurt Amelunxen ein Memorandum (hier im Sinne einer Instruktion), aus welchem u.a. folgendes hervorging: "Das neue Land umfaßt die bisherigen Provinzen Nordrheinland und Westfalen. Ihre Hauptstadt ist Düsseldorf." Diese unspektakuläre Hauptstadtkür, die ja nicht in einen Gesetzestext gegossen worden war, sollte Düsseldorf zu neuer Blüte verhelfen. Zu Beginn jedoch war die neue Aufgabe aber auch eine Last, da nicht nur die eigene Bevölkerung, sondern auch die in die Stadt strömende Ministerialbürokratie mit Wohn- und Arbeitsräumen versorgt werden mußte. Zudem war 1946 noch nicht absehbar, ob das neue Bundesland überhaupt Bestand haben und eine Neugliederung der Bundesländer nicht auch den Verlust der Hauptstadtfunktion mit sich bringen würde. Gründe, warum gerade Düsseldorf diese Aufgabe übernehmen sollte, gab es mehrere. Zum einen war die Stadt ein bedeutendes Verwaltungszentrum des Ruhrgebiets und Sitz der britischen Militärregierung, zum anderen trotz aller Verwüstung deutlich weniger zerstört als etwa die Städte des Ruhrgebiets oder Köln. Die relativ zentrale Lage und die Nachbarschaft zum bevölkerungsreichen Ruhrgebiet mögen dazu geführt haben, andere Städte wie etwa Münster nicht zu berücksichtigen.
Demokratischer Neubeginn, Konstituierende Sitzung des Landtages im Opernhaus, 2.10.1946 (Foto: Karl August Stachelscheid)
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