Der Landtag bezieht den Neubau am Hafen
Das neue Haus des Landtags Nordrhein-Westfalen wurde am 2. Oktober l988 feierlich eingeweiht. Dem Gebäude liegt eine außergewöhnliche architektonische Konzeption zugrunde. Das Haus der gewählten Repräsentanten der nordrhein-westfälischen Bevölkerung soll unverwechselbar sein in seiner Gestalt: Inhalt und Sinn sollen übereinstimmen mit der Form, und zwar außen wie innen. Dabei ist dieses Gebäude am Rhein bereits das vierte Haus des Landtags Nordrhein-Westfalen. Am 2. Oktober l946 trat der damals noch von der britischen Besatzungsmacht ernannte Landtag erstmals und einmalig im Düsseldorfer Opernhaus zusammen. Von Ende 1946 bis 1949 tagten die Abgeordneten in einem Saal der Henkel-Werke, in dem nebenbei noch Filmvorführungen für britische Soldaten stattfanden. Und von 1949 bis 1988 schließlich diente das wiederaufgebaute Ständehaus am Schwanenspiegel als Domizil der nordrhein-westfälischen Volksvertretung. Das Gebäude aus der Gründerzeit war 1877 bis 1881 unter der Leitung des Architekten Julius Raschdorff für die damals 70 Mitglieder des Rheinischen Provinziallandtags als Versammlungsort erbaut worden. Dieser kam 16 mal pro Jahr zusammen, während die mindestens 201 Abgeordneten des Landtags Nordrhein-Westfalen in mehr als 30 Wochen jährlich in und mit dem eng gewordenen, nicht mehr funktionsfähigen Haus zurechtkommen mußten.
Bau des neuen nordrhein-westfälischen Landtagsgebäudes, 1984 (Foto: Gerhard Meyer)
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