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"Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani

 

Laetitia Colombani berichtet in diesem Roman über die Entstehung des Palais de la femme, ein Jugendstilgebäude, das 1929 in Paris von der Heilsarmee zu einem Refugium für Frauen umgewandelt wurde. Außerdem erfährt man von den Schicksalen der Frauen, die in der heutigen Zeit das Haus der Frauen bewohnen. Die Geschichte spielt in zwei miteinander verschränkten fortschreitenden Handlungssträngen. Zunächst wird der Fokus auf die Gegenwart Anfang des 21. Jahrhunderts gerichtet. Die Anwältin Soléne, eine Frau von 40 Jahren, aus bestem Haus, perfektionistisch und hochbezahlt, verfällt nach dem Selbstmord eines Klienten in eine tiefe Depression. Ihr Psychotherapeut rät ihr zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit. So beginnt sie im Haus der Frauen die Aufgabe zu übernehmen, für die Bewohnerinnen auf deren Wusch hin sämtliche Briefe zu verfassen, da die meisten der dort lebenden Frauen nicht lesen und schreiben können. Im Lauf der Handlung macht Soléne einzelnen Frauen Mut und Hoffnung auf neue Möglichkeiten, um ihnen eine Perspektive zu geben. Die zweite Handlungsebene spielt in den 1920er-Jahren. Colombani erzählt, wie die historische Persönlichkeit Blanche Pyron, Offizierin der Heilsarmee, damals darum kämpfte, dieses noch heute bestehende Haus zu erwerben und den ärmsten Frauen Paris‘ dort Schutz und Obdach zu bieten.

Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani gibt es in den Stadtteilbüchereien und der Zentralbibliothek unter der Signatur „Z Colomb“.

Anne Klinkertz, Leiterin der Stadtteilbücherei Bilk