Friedhof Gerresheim

Friedhof Gerresheim

Der Waldfriedhof in Düsseldorf-Gerresheim ist schon mehr als 100 Jahre alt. Am 10. Oktober 1906 wurde der neue Friedhof "am Fuße des Taubenbergs" seiner Bestimmung übergeben. Nur drei Tage später, am 13. Oktober 1906, fand dort die erste Beisetzung statt. Heute gilt der Gerresheimer Waldfriedhof als der landschaftlich reizvollste Düsseldorfer Friedhof. Das vom Wald umgebene Gelände an den Ausläufern des Bergischen Landes gliedert sich in den unteren und den oberen Teil, wobei der untere Bereich der ältere ist.

Rasengrabfeld mit zentraler Gedenkstätte

Die Anlage eines neuen Friedhofs war erforderlich geworden, nachdem der alte Friedhof an der heutigen Dreherstraße für die schnell wachsende Gemeinde nicht mehr ausgereicht hatte und aus räumlichen Gründen geschlossen wurde. Eine Erweiterung dieses Friedhofs scheiterte an der neuen Begräbnisordnung. Danach war die Anlage von Friedhöfen innerhalb geschlossener Ortschaften nicht mehr gestattet, es mußte ein neuer Begräbnisplatz am Rande der Siedlung gefunden werden.

So erwarb die Gemeinde Gerresheim für 22.980 Reichsmark die Grundstücke am Taubenberg. In den Anfängen wurden oft Klagen laut über den Zustand des Friedhofs. Die Wege waren nur notdürftig hergerichtet und bei schlechter Witterung war der Gang zum Grab für die Hinterbliebenen eine Zumutung.

Der Friedhof wurde mehrfach erweitert, zunächst wurden entlang der Quadenhofstraße Flächen hinzugenommen. Als die Möglichkeiten hier ausgeschöpft waren, wuchs der Friedhof buchstäblich in die Höhe. Es erfolgte die Erweiterung im Hangbereich der Gerresheimer Höhen. Heute umfasst der Waldfriedhof eine Fläche von knapp 33 Hektar und steigt bis auf 120 Meter über Normalnull an.

1966 entstand im oberen Bereich eine zweite Kapelle, um den weiten und durch den Höhenunterschied auch recht beschwerlichen Weg zu den Beisetzungen zu verkürzen. Sie wurde nach Plänen des Architekten Junghans gestaltet und zeichnet sich sowohl durch eine klare und zweckmäßige Gestaltung als auch eine gute Akustik aus. Diese Kapelle und die im oberen Bereich gelegenen Grabfelder können auch bequem mit einem Kleinbus des Friedhofs erreicht werden, der zu den Beisetzungen und nachmittags von jedem Besucher kostenlos genutzt werden kann.

Waldfeld

Besondere Bestattungsformen

Seit der Eröffnung 1906 fanden ca 60.000 Beerdigungen auf dem Waldfriedhof statt. Der Gerresheimer Waldfriedhof bietet heute neben den herkömmlichen Bestattungsarten auch zwei besondere Formen der Beisetzung: das Baumfeld und das Waldfeld. Diese Besonderheiten sind durch die Novellierung des Bestattungsgesetzes 2004 möglich geworden.

So kann - in Art einer Gemeinschaftsanlage - auf dem Baumfeld eine Urne im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt werden. In einer überwiegend ebenen Rasenfläche sind verschiedenen Bäume neu gepflanzt worden. Man kann hier sowohl die Form des Reihengrabes nutzen, aber auch über die Auswahl einer Wahlgrabstätte einen Platz für die Familie wählen. Die Pflege und Herrichtung des Baumfeldes übernimmt die Friedhofsverwaltung. Die Gräber sind zwar nicht durch individuelle Grabsteine gekennzeichnet, aber durch die Bäume charakterisiert. Die Hinterbliebenen können aber auch eine Erinnerung in einen Granitstein des gepflasterten Weges der Anlage meißeln lassen.

Die Aschebeisetzung ohne Urne ist in dem Waldfeld möglich. Vorraussetzung dafür ist, dass eine eigenhändigen Willenserklärung des Verstorbenen vorliegt. Die Beisetzung der Asche erfolgt dann in einem natürlichen, aber gut begehbaren Waldabschnitt des Friedhofes. Bei dieser Bestattungsform wird das Grab nicht gekennzeichnet.

Sturmschaden auf dem Friedhof Gerresheim

Sturm Ela

Am 9. Juni 2014 verursachte Sturm Ela mit Böen von 142,2 km/h schwere Schäden in Düsseldorf: Rund 30.000 Bäume gingen verloren, davon etwa 3.000 Straßenbäume. Fast 24.000 Bäume benötigten baumpflegerische Maßnahmen, 50 Hektar Windwurfflächen im städtischen Forst wurden zerstört.

Auf dem Friedhof Gerresheim sind 18 Bäume im Sturm umgestürzt, weitere 27 Bäume waren so schwer geschädigt, dass eine Fällung unumgänglich war. 47 Bäume konnten durch umfangreiche baumpflegerische Arbeiten erhalten werden.

Kriegerdenkmal für die in den Weltkriegen gefallenen Gerresheimer Bürger

Ehrengräber und Grabstätten besonderer Persönlichkeiten

Auch die Ehrengrabstätten einiger bedeutender Persönlichkeiten finden sich in Gerresheim. Im Schatten einer alten Buche liegt zum Beispiel das Grab des Düsseldorfer Ehrenbürgers und Widerstandskämpfers Aloys Odenthal. Auf seinem Grabstein liest man ein Zitat von Goethe: "Es lebe die Freiheit! Und wenn sie uns überlebt, können wir ruhig sterben". Ebenso fanden der Schriftsteller Anton Fahne, der Gerresheimer Bürgermeister Otto Bender, der Widerstandskämpfer Theodor Andresen und der Gründer der Kieferklinik Prof. Dr. Christian Bruhn hier ihre letzte Ruhestätte.

Den Opfern des 2. Weltkrieges ist ein besonderes Ehrenfeld gewidmet, außerdem gibt es ein Ehrenfeld für die russischen Kriegstoten und ein Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die gefallenen Gerresheimer Bürger.

Der Gerresheimer Waldfriedhof ist mehr als nur eine Begräbnisstätte. Der Wald und die Höhenlage gibt dem Friedhof einen ganz besonderen Charakter und lädt zum Spaziergang ein. Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Reiz. Zur Zeit der Rhododendronblüte empfängt den Besucher ein Blütenmeer, im Herbst sorgen die teils bunt gefärbten Blätter für stimmungsvolle Lichtreflexe. An manchen Stellen verdecken die Bäume und Sträucher den Blick auf die Gräber und man vergisst völlig, dass man auf einem Friedhof spazieren geht.

Die Mitarbeiter des Friedhofes Gerresheim betreuen aber auch die Friedhöfe der 1975 eingemeindeten Stadtteile Unterbach und Hubbelrath.

Kontakt

  • Friedhof Gerresheim
    40625 Düsseldorf
    Quadenhofstraße 151
    Telefon: 0211 - 283073

  • E-Mail mit dem Stichwort "Friedhof Gerresheim"

    E-Mail
  • Friedhofsbüro:
    montags bis freitags 8 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung

  • 724 Waldfriedhof Gerresheim
    U73, 724, 737 Schönaustraße

    Fahrplanauskunft

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