Inmitten des malerischen Garather Schlossparks befindet sich dieses wunderschöne Exemplar einer Eibe. Das imposante Nadelgewächs ist an seiner sich nach oben verjüngenden Krone gut zu erkennen. Der mächtige und gut strukturierte Stamm spaltet sich nach wenigen Metern in mehrere starke Hauptäste auf. Doch entspringen dem Stamm auch einge schmalere Seitenäste. Das dichte Nadelwerk verleiht dem Baum eine ausgeprägte Erscheinungsform.
Eiben sind zweihäusig getrenntgeschlechtig: Männliche und weibliche Blüten wachsen auf separaten Pflanzen. Weibliche Pflanzen tragen im Herbst rote "Früchte", die in der Mitte einen einzelnen Samen enthalten. Das den Samen umgebende fleischige Gewebe entwickelt sich aus der Samenschale. Man spricht in diesem Fall nicht von einer Frucht im botanischen Sinne, sondern von einem Samenmantel oder Arillus. Früchte in engerem Sinne kann es laut Definition nur bei bedecktsamigen Pflanzen geben.
Das Holz der Europäischen Eibe, die frische, nährstoffreiche Böden liebt, wurde bereits von Vorgängern des Homo sapiens zur Herstellung von Jagdwaffen verwendet. Sowohl Holz und Rinde als auch Nadeln und Samen der Eibe enthalten auch für den Menschen giftige Substanzen, die so genannten Taxine. Sie können Verdauungsorgane, Nervensystem oder die Herzmuskulatur schädigen und im Extremfall sogar zum Tod führen.
Taxus baccata gehört laut der Roten Liste zu den gefährdeten Pflanzenarten und steht deshalb in Deutschland auch unter Naturschutz. 1994 wurde die Eibe zudem zum Baum des Jahres gewählt.
Steckbrief
- Blattform 1–3 Zentimeter lang, flach, nadelförmig
- Rinde: Braungrau, knorrig, schuppenhafte Abschälung bei älteren Exemplaren
- Blüten: Gestielt, kätzchenartig angeordnet und zu mehr als 10 in den Achseln der Nadeln sitzend (männlich), weibliche unscheinbarer und einzeln auftretend
- Früchte: Rote Scheinfrüchte umschließen schwarzen Samenkern
- Weitere Namen: Europäische Eibe, Gemeine Eibe
- Blütezeit: März bis April
- Fruchtzeit: September bis November
- Maximales Alter: ca.1.000 Jahre