Unittelbar gegenüber des Trotzhofes in Gerresheim befinden sich zwei Kastanien unterschiedlicher Art, eine Ross- und einer Edel- bzw. Esskastanie. Hier können ihrer Erscheinungsformen sehr schön miteinander verglichen werden. Beide Kastanien wurden im Jahr 1848 als etwa fünfjährige Bäumchen angepflanzt.
Beide Bäume sind mächtig im Wuchs und verfügen über ausladende Kronen. Die Stämme beider Exemplare sind auf der Rückseite über viele Meter auseinandergeklafft und wurden daher durch Stahlstangen gesichert.
Kalkum S-Bahnhof
Unmittelbar am ehemaligen S-Bahnhof Kalkum befindet sich dieses prächtige Exemplar einer Esskastanie. Der große Stamm erstreckt sich weit in die Höhe und bildet erst nach einigen Metern seine Unteräste aus. Diese sind jedoch nicht ausladend, so dass die Esskastanie eine relativ schlanke Form aufweist.
Grafenberg Rochusclub
In unmittelbarer Nähe der Tennisanlage am Rolander Weg steht diese prächtige Edelkastanie. Sie wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts gepflanzt. Markant ist der weit nach oben ragende Stamm, der sich erst in größerer Höhe in mehrere Äste gabelt. Durch die wenigen horizontal verlaufenden Äste erscheint der Baum relativ schlank.
Mörsenbroich Rennbahn
Aus landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Schönheit besitzt die Kastenienallee, die dem dazwischen liegenden Weg seinen Namen gab, den Status eines Naturdenkmals. Die Allee bezieht sich gestalterisch auf Haus Roland, das in der Verlängerung der Allee befindet. Direkt südlich davon lehnt sich die Pferderennbahn an die Allee an.
Bei einem Spaziergang durch die Allee sollte man auf die individuellen Wuchsformen der einzelnen Bäume achten. Mit etwas Fantasie erinnern die knorrigen Wucherungen einzelner Stämme gar an manche Lebewesen. Dagegen haben Blitzeinschläge ziemlich reale Spuren an einigen Stämmen hinterlassen.
Garath Schlosspark
Ein besonderes Exemplar einer Esskastanie steht im Herzen des Garather Schlossparks. Bereits am Boden teilt sich der Stamm in mehrere mächtige Einzelstämme auf. Jeder für sich würde zusammen mit seiner Krone einen respektablen Einzelbaum hergeben. Als Gesamterscheinung jedoch bilden sie würdiges Naturdenkmal.
Steckbrief der Esskastanie
Die Esskastanie, auch Zahme Kastanie oder Echte Kastanie genannt, gehört zu den Buchengewächsen und ist außer in Mittel- und Südeuropa auch in Kleinasien und im Kaukasus zu finden. Aufgrund ihrer wohlschmeckenden Früchte – den Maronen – wird sie schon seit Jahrhunderten vom Menschen sehr geschätzt.
Die sommergrünen Bäume mit der mächtigen Krone können bis zu 1.000 Jahre alt werden und benötigen ein mildes Klima zum Wachsen. Eingeführt von den Römern, kommt die Edelkastanie bei uns deshalb vor allem in den Weinanbaugebieten vor.
An der Ausbreitung der Art sind häufig Tiere wie Eichhörnchen, Feldmaus oder Eichelhäher beteiligt, die die Maronen als Nahrungsvorrat in Verstecken einlagern. Übrig gebliebene Früchte keimen in der Dunkelheit aus und wachsen zu neuen Bäumen heran.
Die Nussfrüchte, die jeweils zu dritt in einem gemeinsamen, stacheligen Behälter sitzen, wurden in der Antike als Eicheln des Zeus bezeichnet und spielen noch heute bei der Ernährung des Menschen eine wichtige Rolle.
Blattform: Schmale, längliche, kahle Blätter grobgezackt an kurzem Stiel; ledrig-hart und mit dunkelgrüner Farbe (Unterseite deutlich heller)
Rinde: Graubraun mit tiefen Längsrissen
Blüten: Männliche Kätzchen blassgelb und bis circa 15 cm lang, weibliche Blüten deutlich kleiner und unscheinbarer, häufig in Zweier- oder Dreiergruppen auftretend; weibliche und männliche Blüten auf der selben Pflanze
Früchte: Stachelige Fruchtschalen, häufig faustgroß, die die braunen Maronen enthalten.