Die landschaftsprägende Baumreihe zieht sich vom Wasserwerk aus entlang des Holtumer Wegs nach Süden hin. Ihre Anlage ist nicht zufällig, umrahmt sie doch den Waldstreifen, in dem sich die Grundwasserbrunnen befinden. Im vorderen Bereich beherrschen die Robinien mit ihren knotigen Stämmen das Bild.
Sie sind hier eher als Gruppe angesiedelt denn als Reihe – diese wird dann von mächtigen Rosskastanien fortgeführt. Auffallend ist, dass zwischen den "Gewöhnlichen" Rosskastanien auch ein Exemplar der "Fleischroten" Rosskastanie angesiedelt wurde, erkennbar im Frühjahr an den roten Blüten. Auch sind deren Blätter etwas dunkler als die der "gewöhnlichen" Vertreter.
Gerresheim Trotzhof
Unittelbar gegenüber des Trotzhofes in Gerresheim befinden sich zwei Kastanien unterschiedlicher Art, eine Ross- und einer Edel- bzw. Esskastanie. Hier können ihrer Erscheinungsformen sehr schön miteinander verglichen werden. Beide Kastanien wurden im Jahr 1848 als etwa fünfjährige Bäumchen angepflanzt.
Beide Bäume sind mächtig im Wuchs und verfügen über ausladende Kronen. Die Stämme beider Exemplare sind auf der Rückseite über viele Meter auseinandergeklafft und wurden daher durch Stahlstangen gesichert.
Kaiserswerth Fährer Weg
Zwischen der Kaiserswerther Fähre und der benachbarten Lindenallee, die sich entlang der Strasse "An St. Swidbert" erstreckt, liegt der "Fährerweg" mit seinen zahlreichen Rosskastanienbäumen.
Die dicht belaubten Bäume bilden ab dem Frühjahr ein fast undurchdringliches Dach und bieten im Herbst ein ideales Sammelgebiet für die beliebten Früchte der Bäume – die Kastanien. Wuchsform, Beschaffenheit der Blüten und der Früchte lassen sich in den entsprechenden Jahrenszeiten aufgrund der zum Teil tief hängenden Zweige gut beobachten.
Steckbrief der Rosskastanie
Durch ihre verschwenderische Blütenfülle Anfang Mai stellt die Gemeine Rosskastanie einen Baum mit hohem Schmuckwert dar, der aus unseren Städten und Parks nicht mehr wegzudenken ist! Der deutsche Name beruht vermutlich darauf, dass die Samen der Art früher als Heilmittel für Pferde eingesetzt wurden.
Bis ins 19. Jahrhundert dachte man, die Rosskastanie käme ausschließlich aus Kleinasien. Erst danach wurden auch auf dem Balkan zahlreiche Vorkommen nachgewiesen. Botanisch sind unsere Rosskastanien mit der Esskastanie (Castanea sativa) nicht näher verwandt. Die Rosskastanie ist ein sommergrüner, bis 25 m hoher Baum mit überhängenden Zweigen. Besonders typisch sind der häufige Drehwuchs der Stämme sowie die großen, dicken, rotbraunen und klebrigen Winterknospen.
Die Gattung Aesculus umfasst heute 15 Arten, die in Nordamerika, Süd- und Ostasien sowie in Europa beheimatet sind. Bis vor der letzten Eiszeit gab es sie ebenfalls in Mitteleuropa, dann wurden die Arten durch die niedrigen Temperaturen in ihr Rückzugsgebiet nach Südosteuropa zurückgedrängt. Von dort aus schaffte es die schwerfrüchtige Rosskastanie ähnlich wie die Esskastanie nicht, sich durch eigene Kraft wieder nach Mitteleuropa auszubreiten. Erst der Mensch übernahm diese Rolle und verhalf der Rosskastanie durch gezielte Anpflanzungen zum Siegeszug auf der nördlichen Welt.
Blattform: Große, fingerförmig zusammengesetzte Blätter, fünf bis sieben Teilsegmente laufen in einem Punkt zusammen, Blattstiel bis zu 20 cm lang.
Rinde: Graubraun, rissig, schuppig.
Blüten: Zahlreiche weiße Blüten, die in aufrecht stehenden Blütenständen, so genannten Kerzen, zusammengefasst sind.
Früchte: Stachelige, grüne Kapseln enthalten die für den Menschen nicht genießbaren, leicht giftigen Kastanien.