Rheinpark Golzheim
Bild: Michael Gstettenbauer
Rheinpark Golzheim
"Tausende von Menschen ergehen sich hier abends nach des Tages Arbeit oder nachmittags an Sonn- und Feiertagen und genießen das schöne niederrheinische Landschaftsbild, sehen den behenden Segelbooten zu und den mühsam arbeitenden Schleppdampfern, die keuchend dunkle Rauchwolken in das rote Gold des Abendhimmels aufsteigen lassen", schrieb der damalige Düsseldorfer Gartenamtsdirektor Baron von Engelhardt in der 1925 erschienenen Selbstdarstellung Düsseldorfs. Damals hieß der Rheinpark noch Kaiser-Wilhelm-Park und bot mit Wiesen, Hockeyplatz und Reitbahn nach Engelhardts Meinung "reichlich Raum für Turnerei, Sport und Spiel".
Sport und Spiel stehen bei den Erholungssuchenden im Rheinpark auch heute noch obenan. Der Fußballnachwuchs verfeinert seine Technik, "Thekenmannschaften" tragen ihre Turniere aus, Federball, Familiy-Tennis, Joggen sind bei schönem Wetter fast zu jeder Zeit zu beobachten. Die außergewöhnlich hohe Belastung durch die vielen Sporttreibenden verkraftet der Rheinpark dank seiner Größe anscheinend ohne große Probleme. Erscheint den Sportbegeisterten ein Fleckchen Wiese zu holprig, zu feucht oder zu trocken, suchen sie sich einen anderen Platz. Davon ist auf der 23 Hektar großen rheinauenähnlichen Parkanlage zwischen den einzelnen Weiden, Pappeln, Birken und Ahornbäumen genug vorhanden, so dass die strapazierten Rasenflächen von den Freizeitsportlern gemieden werden und sich erholen können. Städtische Gärtner sprechen daher halb ernst, halb ironisch von einer "Erholungs-Ökologie" der Natur, die sich im Rheinpark entwickelt habe.
So viel Platz für die Erholung bot der Rheinpark nicht immer. Bis zur Eröffnung der neuen Messe wurden Teile des Parks nahe der Rheinterrasse bei Ausstellungen in der benachbarten alten Messe genutzt. Das war nicht ganz im Sinne der Stadtverordneten, die 1927 laut Protokoll einer Ratssitzung ausdrücklich den Wunsch geäußert hatten, die Grünfläche von Bauten freizuhalten. Sie hatten anscheinend noch die sehr erfolgreiche Ausstellung "Gesolei" (Gesundheitspflege, soziale Fürsorge und Leibesübungen) mit ihrem unvermeidlichen Rummel in Erinnerung, die im Jahr zuvor stattgefunden hatte.