Inmitten eines dicht bebauten Wohnquartiers liegt der Spielplatz hinter einer mehrgeschossigen Wohnbauzeile, die ihn vor Lärm, Staub und Hektik einer vierspurigen Magistrale schützt. Die zurückgezogene Lage, starke Verschattung sowie überalterte Spielgeräte hatten den Platz im Lauf der Jahre aus dem öffentlichen Fokus rücken lassen und bildeten die Ausgangssituation für eine grundlegende Umgestaltung. Gemeinsam mit dem Jugendamt, Kindern und Mitarbeitern benachbarter Kindergärten und interessierten Anwohnern wurde entschieden, aus dieser Not eine Tugend zu entwickeln. Es entstand die Idee der grünen Mitte: ein eher ruhiger Platz mit einer fröhlichen und vielfältigen Erlebniswelt für die Kleinen, die "im Dschungel der großen Stadt" Schutz und Geborgenheit suchen.
Die Spielbereiche
Das Gestaltungsprinzip des Spielplatzes folgt dem Gedanken der zwei Spielwelten. Während im offen gestalteten vorderen Bereich Ordnung und Übersichtlichkeit dominieren, bildet der zurückliegende Teil einen hügeligen, verwunschenen Rahmen. Mit der Zeit soll dieser verwildern und sich zum Abenteuerpfad entwickeln. Hier bilden Kletterstege, Spielnetze und -häuser mit naturbelassenen Robinienstämmen einen Parcours auf dem Weg zur Hangrutsche. Dem gegenüber gliedern im vorderen Bereich drei Achsen aus quadratformatigen und betont schwergewichtigen Betonplatten den Raum. Eingearbeitete Hohlformen, wie Schlangen, Spirallinien oder Würfelseiten dienen als Murmelbahnen und laden zum freien kreativen Spiel ein. Dem Wunsch der Kinder entsprechend prägen Schaukeln und Turnrecks diesen Teil der Anlage. Mit ihrer linearen Ausrichtung stärken sie das Bild der geordneten, geregelten Spielwelt, in der schnelle Hilfe jederzeit möglich ist. Eine Reihe südexponierter Bänke schafft attraktive Sitzmöglichkeiten in besonnten wie in baumbeschatteten Bereichen. Mitten im Zentrum der großen wassergebundenen Wegefläche, die beide Spielwelten miteinander verbindet, ermöglicht ein kreisförmiger Sandkasten das klassische Sandspiel. Fernab der Zonen für Bewegungsspiele wird dessen Einfassung aus rot eingefärbtem Beton zur Spieltheke und bietet nahegelegenen Sitzplatz für die Großen.
Die Vegetation
Die Bepflanzung unterstreicht die jeweiligen Eigenarten der zwei Spielwelten. Während im hinteren Dickicht Haselnuss- und Holundersträucher mit der Zeit dichte Bestände bilden und ständig nachwachsende Rohstoffe für Stöcke und ähnliche Spielwerkzeuge liefern, bilden schlanke Bambushecken separate, lichtdurchflutete Räume. Den grünen Rahmen geben die freigestellten großen Bestandsbäume, die der Gesamtanlage den Anschein eines langen Bestehens verleihen.
Farbenfroh ist nicht kunterbunt! - Und so beschränkt sich die Farbgestaltung im Gegensatz zur hektischen Vielfalt des angrenzenden Quartiers auf den Orangerot / Grün-Kontrast. Dem Grün der Vegetation werden ausschließlich ein leuchtendes Orange und ein volles Rot entgegengesetzt. Unterschiedliche Spielanlässe bilden so ein starkes Gerüst inmitten des grünen Rahmens.