Hersteller unbekannt,
Chemisenkleid der Marschallin Soult, Herzogin von Dalmatien, geb. Louise, Berg, Anfang 19. Jahrhundert,
Seide mit floraler Stickerei, 149 x 59 x 22 cm, Inv.: T 22
Anfang und Ende der Sammlung des 19. Jahrhunderts markieren die französische Besetzung der Stadt ab 1795 und die Industrie- und Gewerbe-Ausstellung für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke 1902. In dem „langen“ 19. Jahrhundert nahm Düsseldorf eine enorme Entwicklung, von einer kleinen randständigen Residenzstadt hin zu einer modernen Industriestadt. Die Bedeutung dieser Zeit spiegelt sich darin wider, dass die Abteilung den größten Bestand des Stadtmuseums an Objekten aller Art birgt, Kunstwerke, Gegenstände der angewandten Kunst und Alltagsobjekte. Zahlreiche Gegenstände dokumentieren die Zeit der französischen Herrschaft im Rheinland. Dabei steht Napoleon Bonaparte im Fokus, mit Porträts, Andenken an seinen Besuch in Düsseldorf und mit gegen ihn gewandten Karikaturen. Auch der Wandel der Stadt von einer kleinen Residenz zu einer vom Militär dominierten Garnison in der Mitte des 19. Jahrhunderts, gefolgt von der rasanten Entwicklung zur Industriestadt, prägt die Sammlung: mit Bildern der Garnisonschefs aus preußischem Königshaus und von Industriemagnaten, Produkten „made in Düsseldorf“ und Erinnerungen an die großen Gewerbeausstellungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, die als Vorläufer der Düsseldorfer Messe gelten können. Gemälde umfassen Andreas Achenbachs rheinische Industrielandschaft und Emil Hüntens Niederrheinisches Fusilierregiment Nr. 39.
Die sozialen Umbrüche der industriellen Revolution sind ebenfalls in der Sammlung sichtbar, nicht zuletzt durch Porträts so unterschiedlicher wie einflussreicher Persönlichkeiten wie Theodor Fliedner, Florence Nightingale, Sophie von Hatzfeldt und Ferdinand Lassalle. Das Museum besitzt außerdem einen großen Bestand an Karikaturen des Vormärz und der Revolution von 1848/49.
Seit den 1820er Jahren war Düsseldorf ein bedeutendes Kunstzentrum. Mit Christian Dietrich Grabbe, Carl Immermann und nicht zuletzt Heinrich Heine sind wichtige und sehr unterschiedliche Protagonisten der deutschen Literatur in der Sammlung vertreten. An die Komponisten Norbert Burgmüller, Felix Mendelssohn Bartholdy, Clara und Robert Schumann erinnern Porträts, Mobiliar und der letzte von Robert Schumann bespielte Flügel. Einen besonderen Schwerpunkt besitzt die Sammlung mit dem Bestand zur Düsseldorfer Malerschule, aus dem ein Gemäldefries mit dem menschlichen Lebenszyklus und den Jahreszeiten aus dem Haus des Akademierektors Wilhelm von Schadow herausragt.