Karolinger Höfe
Anlass
Seit der Aufgabe der Nutzung 2002 als Autohaus (Auto Becker) stand der Gewerbestandort im Stadtteil Bilk teilweise leer oder wurde zwischengenutzt (z. B. Data Becker). Auf Grund seiner innerstädtischen Lage im Gründerzeitgürtel direkt an der Düssel sollte der Gewerbestandort als Wohnstandort umgenutzt werden. Nach einem Eigentümerwechsel wurde 2012 ein Workshopverfahren mit anschließendem Bebauungsplanverfahren gestartet.
Plangebiet
Das Plangebiet umfasst eine Fläche von ca. 2,5 ha und liegt im Stadtteil Bilk im Stadtbezirk 3 zwischen Karolingerstraße mit der Düssel im Norden, Merowingerstraße und Suitbertusstraße.
Unmittelbar östlich angrenzend an das Plangebiet befindet sich an der Brunnenstraße, der Karolingerstraße und Suibertusstraße eine gründerzeitlich geprägte Blockrandbebauung mit Wohnen in den Obergeschossen sowie Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie im Erdgeschoss.
In der Mitte der Karolingerstraße fließt die Düssel. Sie ist beidseitig von einer begrünten Böschung und durch eine Platanenallee eingefasst. Dieser Freiraum stellt gemeinsam mit dem Grünzug entlang der Feuerbachstraße eine für den Stadtteil wichtige Freiraumverbindung bis zum Südpark mit seinem vielseitigen Grün- und Freizeitangebot dar.
Die Umgebung des Plangebiets verfügt über ein gutes Infrastrukturangebot mit Kindergärten, Schulen und Läden des täglichen Bedarfs. Einzelhandel befindet sich in der Brunnenstraße und an der Ecke Aachener Straße / Suibertusstraße sowie am Bilker Bahnhof / Friedrichstadt.
Qualitätssicherndes Verfahren
Im Sommer 2012 wurde ein zweistufiges Workshopverfahren in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und vom Investor Quantum AG aus Hamburg initiiert, um unter den Entwürfen der drei eingeladenen Teams aus Architekten und Landschaftsarchitekten das beste städtebauliche und architektonische Konzept zu finden.
Auftaktkolloquium 22. Juni 2012
Zwischenpräsentation und Workshop 3. Juli 2012
Preisgerichtssitzung 23. August 2012
Teilnehmende Teams:
- Team 1: msm meyer schmitz-morkramer mit FSWLA Landschaftsarchitektur
- Team 2: RKW Architekten mit Ziegler Grünkonzepte
- Team 3: Schenk + Waiblinger Architekten mit GTL Landschaftsarchitekten
Als Sieger prämiert wurde das städtebauliche Konzept von msm meyer schmitz morkramer aus Köln. Der nominierte städtebauliche Entwurf diente nach geringfügiger Überarbeitung als Grundlage für das anschließende Bauleitplanverfahren. Das städtebauliche Konzept besteht aus vier gewinkelten Baukörpern mit bis zu 6 Geschossen, die sich um drei Innenhöfe gruppieren.
Bebauungsplan
Unter dem Namen (03/004) "Nördlich Suibertusstraße" wurde am 28. März 2015 ein Bebauungsplan als Satzung beschlossen.
Innerhalb des Plangebiets wird vorwiegend innerstädtisches Wohnen entwickelt. Für den überwiegenden Teil des Plangebiets erfolgt die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebiets (WA). Für den Blockrand entlang der Merowingerstraße ist im Erdgeschoss gewerbliche Nutzung (Dienstleistung, Gastronomie und untergeordnet Einzelhandel) vorgesehen. In den Obergeschossen soll neben gewerblicher Nutzung, beispielsweise in Form von Büros und Praxen, vorrangig Wohnen entstehen. Dieser Bereich wird als Mischgebiet (MI)ausgewiesen.
Realisierung
Insgesamt sind ca. 340 Wohneinheiten (davon 18 bis 20 Wohneinheiten öffentlich gefördert) realisiert.
Die Realisierung erfolgte in drei Bauabschnitten.