Podiumsdiskussion zur Landtagswahl 2017 für junge Wählerinnen und Wähler
Podiumsdiskussion zur Landtagswahl 2017 für junge Wählerinnen und Wähler
Im Vorfeld der anstehenden Landtagswahl NRW fand am 30. März 2017 im Görres-Gymnasium eine Podiumsdiskussion mit den Düsseldorfer Wahlkreiskandidierenden Markus Herbert Weske (SPD), Marco Schmitz (CDU), Astrid Wiesendorf (Grüne), Rainer Matheisen (FDP) und Oliver Bayer (Piraten) statt.
Repräsentiert waren hier Parteien, die in der aktuellen Wahlperiode im Landtag bereits vertreten sind. Die Podiumsgäste stellten ihre politischen Positionen vor und diskutierten mit den Schülerinnen und Schülern schwerpunktmäßig über innere Sicherheit und Integration, Schul- und Bildungspolitik sowie Parteipolitik.
Insbesondere beim Thema "innere Sicherheit" wurden die Unterschiede zwischen den Parteien sehr deutlich. Während Herr Schmitz von der CDU einen weiteren Ausbau staatlicher Überwachung befürwortet, stellen Herr Matheisen von der FDP sowie Herr Bayer von den Piraten die Freiheitsreche entschieden vor Sicherheit. Aus dem Publikum war zu hören, daß islamistische Strömungen aus falschverstandener Toleranz zu lange ignoriert wurden.
Frau Wiesendorf und Herr Weske verteidigten im Wesentlichen die Sicherheitspolitik der bisherigen Rot-Grünen-Regierung. Vieles konnte durch die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden verhindert werden. Nichtsdestotrotz mussten Sie dahingehend noch Mängel einräumen und möchten in der kommenden Legislaturperiode noch mehr Polizeikräfte einstellen.
In Hinblick auf das G8-System waren sich alle Beteiligten einig, dass dies reformbedürftig ist. Die SPD möchte den Schulen ermöglichen, sowohl einen G8- als auch einen G9-Zweig anzubieten. Obwohl die Mehrheit der anwesenden Schüler/innen und Lehrer/innen G9 bevorzugen würden, sehen sie diesen Entwurf skeptisch. Die CDU plädiert dafür, dass Schulen sich entscheiden müssen, ob sie das Abitur nach acht oder neun Jahren anbieten.
Kritisiert wurde, dass im Vergleich zu anderen Bundesländern am wenigsten pro Schüler/in in Bildung investiert wird. Herr Weske begründete dies damit, dass in NRW im Vergleich zu einigen anderen Bundesländern Bildungsausgaben auch von den Kommunen getragen werden, diese jedoch nicht mit in die Statistik eingeflossen sind. Einig waren sich die Parteien darin, dass das Bildungswesen insgesamt mehr gefördert werden muss.
Die FDP wünscht sich grundsätzlich mehr digitale Kompetenz in den Schulen. Smartphones sollten nach den Piraten nicht per se aus dem Unterricht verbannt werden.
Die Schülerschaft der Schule hat die Veranstaltung inhaltlich vorbereitet und die Schwerpunktthemen selbst gewählt. Es fand eine angeregte Diskussion statt, an der sich die Schülerinnen und Schüler aus dem Publikum mit kritischen Nachfragen beteiligt haben.
Die Moderation übernahmen Lisa Marie Steffen und Timon Grosch, ebenfalls Schülerin und Schüler des Görres-Gymnasiums. Unterstützt wurden sie dabei von Arne Klüh von Antenne Düsseldorf.