Die Auszeichnung: der Louise Dumont-Topas. Foto: Theatermuseum Düsseldorf.
Die Schauspielerin Louise Dumont, die von 1889 bis 1894 am Stuttgarter Hoftheater wirkte, erhielt von ihrer Freundin, der Königin Charlotte von Württemberg, einen Halsschmuck zum Geschenk: ein in Perlen gefaßter Topas mit einer Goldkette. Dieses Schmuckstück nannte Louise Dumont ihren "Kraftstein", der zeitlebens ihr Lieblingsschmuck blieb.
Die Königin, geborene Prinzessin Charlotte von Schaumburg-Lippe, seit 1886 mit Wilhelm II. von Württemberg vermählt, hat vermutlich auch Louise Dumonts Weg für ihre Gastspielreisen in Rußland geebnet. Durch ihre erfolgreichen Gastspiele in Petersburg und Moskau erwarb Louise Dumont einen Teil des Vermögens, das sie später in ihr Privattheater Schauspielhaus Düsseldorf investierte, das sie ab 1905 mit ihrem Ehemann Gustav Lindemann bis zu ihrem Tod 1932 leitete. Es war Gustav Lindemann ein Anliegen, diesen Goldtopas im Andenken an seine Frau als eine Auszeichnung für deutschsprachige Schauspielerinnen zu stiften.
In einem Schreiben an den Deutschen Bühnenverein und die Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger vom 14. September 1932 äußerte er: "Mich bewegt der Wunsch: der Goldtopas meiner Frau mit ihrer Halskette möge immer von der deutschen Schauspielerin - für eine Reihe von Jahren - getragen werden, die in ihrem Streben menschlich-geistig und künstlerisch dem nahesteht, was Louise Dumont gelebt hat. Ich spreche daher die Bitte aus, der Deutsche Bühnenverein möge in Gemeinschaft mit der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger diese Schauspielerin erwählen. . . . Als erste Trägerin schlage ich Agnes Straub vor." Gustav Lindemann bestimmte letztlich, daß der Goldtopas nach dem Ableben der jeweiligen Inhaberin an das Dumont-Lindemann-Archiv zurückgegeben werden soll, damit das Kuratorium des Archivs die künftige Trägerin durch Mehrheitsbeschluß bestimmen kann. Die Auszeichnung wird auf Lebenszeit verliehen.