Über die Preisträger im Wettbewerb um den Umweltpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf 2022 hat der Ausschuss für Umwelt-, Klima- und Verbraucherschutz in seiner Sitzung am 24. November entschieden. Der Preis ging an zwei sehr engagierte Menschen, die im Natur- und Umweltschutz über lange Jahre Vorbildliches geleistet haben. Der Preis ist mit je 2.000 Euro dotiert.
Der frühere Messe-Manager Ingo Lentz war seit 2007 Vorsitzender von Pro Düsseldorf und setzte sich bis zu seinem Tod mit großem Engagement für den Umweltschutz in Düsseldorf ein. Schon 1996 startete er, angeregt durch einen Besuch in Singapur, Aktionen für eine saubere Stadt. Er kann als Mit-Erfinder des "Dreck-weg-Tages" gelten, der durch den Verein Pro Düsseldorf seit 1999 jährlich organisiert wird. Dabei sammeln Privatleute, Vereine, Firmen, Schulen und Kitas Abfall auf Freizeitflächen und öffentlichen Straßenzügen im Düsseldorfer Stadtgebiet ein. Mit seinem Engagement hat Ingo Lentz in erheblichem Maß dazu beigetragen, dass der jährliche Dreck-Weg-Tag eine feste Institution in Düsseldorf wurde. 2001 wurde mit 11.116 Freiwilligen und 121 Tonnen gesammelter Abfälle sogar ein Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft. Beim diesjährigen Dreck-Weg-Tag haben rund 9.000 Helferinnen und Helfer an der Aktion teilgenommen und dabei 25 Tonnen Müll gesammelt.
Das Blaue Band am Rheinufer mit Millionen blühenden Krokussen, die Aktion "Rhine CleanUp", die Hochzeitswiesen oder "Platzgrün!" sind weitere vorbildliche Umweltaktivitäten, die unter dem Dach von Pro Düsseldorf realisiert werden und die Handschrift von Ingo Lentz tragen. 16 Jahre war Ingo Lentz Vorsitzender von Pro Düsseldorf. "Ich freue mich sehr, dass sein Sohn Timon heute stellvertretend für Ingo Lentz den Umweltpreis entgegennimmt", sagte Umweltdezernent Jochen Kral, der die Auszeichnungen am 12. Dezember in Vertretung des Oberbürgermeisters im Jan-Wellem-Saal des Rathauses vornahm.
Michael Süßer, Geoökologe aus dem Frankenland, setzt sich in seiner Wahlheimat Düsseldorf seit mehr als 20 Jahren aktiv für den Natur- und Umweltschutz ein. Von 2007 bis 2021 tat er das als ehrenamtlicher Vorsitzender der BUND Kreisgruppe Düsseldorf. Zwar hat er sich von den Vorstandsaufgaben verabschiedet, wird aber weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen und sich gezielt Themen aussuchen, für die er sich engagieren möchte. Michael Süßer hat zahlreiche Stellungnahmen des BUND zu Planvorhaben verfasst. Er engagiert sich für die Deichrückverlegung in Himmelgeist, unter anderem um Überschwemmungsraum zu schaffen und Wildbienenpopulationen zu erhalten. Beim Elbsee ging es darum, ihn unter Naturschutz zu stellen, was 2010 zumindest in Teilen gelang. Den Naturerfahrungsraum Lörick hat er entdeckt und zusammen mit dem Gartenamt vorangetrieben. Ein informatives Heft zu einem stadtökologischen Rundgang, unter anderem durch den Hofgarten, realisierte er 2007 mit Unterstützung der Umweltprojektförderung des Umweltamtes. Auch der Naturschutzbeirat der Stadt und der Austausch mit dem Umweltzentrum von Düsseldorfs Partnerstadt Chemnitz können auf Michael Süßer zählen. Häufig waren im Umweltmagazin Grünstift kenntnisreiche und unterhaltsame Beiträge von ihm zu lesen. Viele weitere ideenreiche Aktivitäten gehen auf seine Initiative zurück. "Glücklicherweise bleibt uns Michael Süßer als kompetenter und stets freundlicher und kompromissbereiter Ansprechpartner in Fragen des Natur- und Umweltschutzes erhalten. Seine Leidenschaft für den Schutz von Natur und Umwelt sucht wirklich ihresgleichen", betonte Dezernent Jochen Kral.