Der Erhalt des Bodens als notwendige Existenz- und Lebensgrundlage für zukünftige Generationen kann nur durch einen schonenden und nachhaltigen Umgang mit dem Boden gelingen. Voraussetzung hierfür sind detaillierte Kenntnisse über den Boden. Hierzu wurde in Düsseldorf für die nicht besiedelten Flächen eine Bodenfunktionskarte im Maßstab 1:5.000 erstellt. Das Projekt wurde mit Mitteln des Landes NRW gefördert.
Die Bodenfunktionskarte ermöglicht die Identifizierung von Böden mit einer hohen „Funktionserfüllung“ (schutzwürdige Böden). Dazu zählen etwa Extremstandorte für seltene Pflanzen oder Tiere, aber auch Böden mit guten Speichereigenschaften für Wasser und Nährstoffe sowie Böden mit einem guten Rückhaltevermögen für Schadstoffe. Auch sogenannte Archivböden spielen als Zeugen der Natur- und Kulturgeschichte eine besondere Rolle. Darüber hinaus wird der Grad der Beeinflussung über die Naturnähe erfasst.
Die Böden mit den besten Bewertungen liegen in Düsseldorf zum Beispiel im Bereich der besonders fruchtbaren Mettmanner Lösshochfläche bei Hubbelrath und Ludenberg. Als Archive der Naturgeschichte sind auch die Böden aus den Grafenberger Sanden besonders wertvoll. Es handelt sich dabei um oberflächennah anstehende Sedimente aus dem Tertiär. Die Böden in den Rheinauen werden insbesondere aufgrund ihrer guten Eigenschaften als Wasserspeicher und als Puffer gegenüber Schadstoffeinträgen als wertvoll und sehr wertvoll bewertet. Besonders schutzwürdig sind auch die Moorböden und grundwasserbeeinflusste Böden entlang von Bachläufen, die seltenen Tieren und Pflanzen eine Heimat bieten (hohes Biotopentwicklungspotenzial).
Im Siedlungsbereich von Düsseldorf sind die Böden oft überprägt. Prozesse wie Umlagerung, Versiegelung, Verdichtung oder Einbringen von Fremdmaterialien führen in der Regel zu einer Beeinträchtigung der Bodenfunktionen. In der Folge werden zum Beispiel die intensiv gartenbaulich genutzten Flächen zwischen Hamm und Vollmerswerth hinsichtlich ihrer Funktionserfüllung maximal als mäßig wertvoll eingestuft.
Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung verfolgt das Umweltamt das Ziel, besonders wertvollen Böden zu erhalten und Bauvorhaben auf weniger wertvolle Böden zu lenken. Der Erhalt von unbesiedelten Freiräumen ist auch unter dem Gesichtspunkt eines nachhaltigen Bodenschutzes von herausragender Bedeutung. Unvermeidbare Eingriffe in den Boden sind im Rahmen von Planungs- und Genehmigungsvorhaben auszugleichen.
Die Bodenfunktionskarte stellt eine Grundlage für die Bewertung von Eingriffen in den Boden im Rahmen der Eingriffs- und Ausgleichsregelung dar. Weitere Informationen können unter bodenschutz@duesseldorf.de angefragt werden.
Weitere Informationen zu schutzwürdigen Böden und Aktivitäten zum Bodenschutz in Düsseldorf finden Sie in der Broschüre Bodenbewusstsein. Eine Reise durch die Düsseldorfer Bodenwelt.