Um 7.30 Uhr beginnt heute der Arbeitstag von Petra Ortloff und Michael Bielak. Die beiden Lebensmittelkontrolleure, die im städtischen Amt für Verbraucherschutz arbeiten, checken am Computer eine Liste mit Verbraucherbeschwerden. Zum Jahresende werden es voraussichtlich wieder rund 700 sein - wie im Vorjahr. Von verschimmelten Gurken über Trauben ohne Auszeichnung bis hin zu unsauberen Toiletten in Gaststätten reicht die Palette der Klagen der Düsseldorfer. Doch: "Für unsere Stadtteile ist heute nichts Neues dabei", gibt Petra Ortloff zunächst Entwarnung.
"Routinekontrollen in Lebensmittelgeschäften, Restaurants und Kneipen, gehören ebenso zu unserem Arbeitsalltag wie die Beratung von angehenden Einzelhändlern oder Gründern in der Gastronomie", erklärt Petra Ortloff. Sie und Michael Bielak bilden ein Team und kümmern sich um das Gebiet nördlich der Düsseldorfer Innenstadt. Abschreckende Szenen wie ein Lagerraum mit übel riechenden, überlagerten Lebensmitteln oder das Bild von toten Mäusen in Regalen bietet sich ihnen nur noch selten - eine Konsequenz der regelmäßigen risikoorientierten und gründlichen Kontrollen.
Wenn es etwas zu beanstanden gibt, drohen gestaffelt nach der Schwere der Beanstandungen Strafen. Im Vorjahr zum Beispiel gab es 116 mündliche Verwarnungen, 34 Verwarngelder in Höhe von 35 Euro wurden verhängt, es ergingen 145 Bußgeldbescheide und 40 Strafverfahren wurden eingeleitet. In 64 Betrieben waren die Beanstandungen so groß, dass sie vorübergehend geschlossen werden mussten.
Mit sieben Betriebsakten unter dem Arm brechen die Lebensmittelkontrolleure an diesem Morgen auf. Mit dem Dienstwagen fahren Sie zunächst zu einem Caterer in Derendorf. Doch um kurz nach 9 Uhr ist dort keiner anzutreffen. "Der Caterer hat keine festen Öffnungszeiten. Solche Firmen arbeiten auf Bestellung. Für heute liegt wohl kein Auftrag vor. "Da müssen wir zu einem späteren Zeitpunkt noch mal vorbei schauen", erklärt Michael Bielak und legt die Akte beiseite.