Gaslaternen: Düsseldorf testet zusätzliche Beleuchtung auf Adaptionsstrecken

| Beleuchtung

Lichtstele an der Flügelstraße © Landeshauptstadt Düsseldorf

Lichtstele an der Flügelstraße © Landeshauptstadt Düsseldorf

Optimierung der Verkehrssicherheit bei geringer Beleuchtung durch Gaslaternen beginnt

Gaslaternen verleihen dem Düsseldorfer Stadtbild ein historisches Flair und spenden zeitgleich sanftes Licht. Nachdem der Rat der Landeshauptstadt sich für den Erhalt der Gasbeleuchtung ausgesprochen hat, stehen die Gaslaternen seit September 2020 unter Denkmalschutz: 10.000 Exemplare sollen in Düsseldorf dauerhaft erhalten bleiben. Nun testet die Stadt, wie die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden auch bei sanftem Licht gewährleistet werden kann.

Seit Ende Januar werden sogenannte "Adaptionsstrecken" getestet. Hintergrund ist, dass das Beleuchtungsniveau in gasbeleuchteten Straßen technologisch bedingt niedrig ist. Beim Wechsel von einer strombeleuchteten Hauptverkehrsstraße mit hohem Beleuchtungsniveau in eine gasbeleuchtete Straße oder umgekehrt kommt der Einmündungsstrecke eine besondere Bedeutung zu, da sich das menschliche Auge einer Veränderung der Leuchtdichte im Gesichtsfeld nur mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung anpassen kann. Aus diesem Grund muss für die Adaption ein niedrigeres oder höheres Beleuchtungsniveau eine ausreichende Zeit vorhanden sein. Die Länge der Adaptionsstrecke hängt damit von dem Beleuchtungsunterschied und der gefahrenen Geschwindigkeit ab. Aus Gründen der Verkehrssicherheit können Gasleuchten perspektivisch nur in 30er-Zonen aufzufinden sein; in Straßen mit einer höheren Geschwindigkeit sollen diese abgebaut werden.

Die erste Teststrecke befindet sich zwischen Gangelplatz und Emmastraße. Dort wird gezielt die Verbesserung der Beleuchtungssituation beim Abbiegen getestet mit dem Ziel, dass die gewonnenen Erkenntnisse in zukünftige Beleuchtungsplanungen einfließen. An dieser Adaptionsstrecke, die rund 50 Meter lang ist, wurden rund um den Gangelplatz (Flügelstraße und Kirchstraße) Stelen installiert; auf der Emmastraße zusätzlich Seilleuchten. Beide Adaptionsleuchten heben sich optisch von den Gasleuchten ab und spenden helleres Licht.

Eine Stelenleuchte kostet im Vergleich zu einer technischen LED-Straßenleuchte etwa 50 Prozent mehr. Selbstverständlich ist auch eine Straßenleuchte für die Aufgabe geeignet - in die Auswertung der Bemusterung fließen unter anderem Aspekte wie Stadtbildgestaltung, Denkmalschutz und Wirtschaftlichkeit ein.

Parallel zum Test in Oberbilk sollen zwei weitere Teststrecken folgen: eine Teilstrecke in Düsseldorf Wersten sowie eine weitere in Düsseldorf Benrath. In Wersten liegt der Schwerpunkt hinsichtlich der Verkehrssicherheit nicht auf der Abbiegespur, sondern auf dem Fußgängerüberweg (Zebrastreifen). Die Straßenverkehrsordnung regelt ein Beleuchtungsniveau, welches 100 Meter vor- sowie hinter dem Fußgängerüberweg erreicht werden muss. Da eine Gasleuchte dieses Beleuchtungsniveau nicht erreichen kann, werden auch dort Adaptionsleuchten eingesetzt. Getestet werden an diesem Standort technische Straßenleuchten. Diese schützen zudem die Fußgänger, da diese bei hellerem Licht besser gesehen werden.

In Benrath soll die Einrichtung der Teststrecke im Zusammenhang mit Netzarbeiten der Stadtwerke erfolgen. In der Sophienstraße wird eine stadtgestalterisch und für den Denkmalschutz verträgliche Variante ausprobiert, bei der die Adaptionsleuchten optisch den erhaltenen Gasleuchten angepasst werden.

Alle Ergebnisse der Teststrecken werden im Anschluss ausgewertet und fließen in die künftige Planung ein. Beteiligt an dem Projekt sind, neben dem Amt für Verkehrsmanagement, zudem das Institut für Denkmalschutz und die Stadtwerke Düsseldorf AG als Vertragspartner für die öffentliche Beleuchtung der Stadt.