Pilotprojekt: Öko-Strom statt Gas
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Rund 12.000 Gaslaternen in Düsseldorf sollen von Gas- auf Öko-Strombetrieb umgestellt werden. Das hat der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf im September 2023 - mit Ausnahme der Gaslaternen im Gartendenkmal Hofgarten - beschlossen. Dabei sollen die äußere – historische – Leuchtenform erhalten und die unterschiedlichen Modelle mit LED-Technik ausgestattet werden. Um diese energieeffiziente Umrüstung technisch und auch in ihrer Wirkung vor Ort zu testen, hatte die Verwaltung im April dieses Jahres in vier Straßen im Düsseldorfer Stadtteil Eller eine Musterstrecke eingerichtet. Nach Aufhebung des Denkmalschutzes von insgesamt 36 Gaslaternen wurden diese durch auf LED umgerüstete Modelle ersetzt.
"Die Musterstrecke in Eller hat gezeigt, dass die Umstellung auf die Betriebsart Strom unter Erhalt der äußeren Leuchtenform – und dies ist unser oberster Grundsatz - funktioniert und in einer hohen Wertigkeit das Stadtbild bereichert", sagt Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral.
Nach den guten Erfahrungen in Eller und positiver Resonanz der Anwohnenden dort beginnt die Landeshauptstadt Düsseldorf nun mit einem Pilotprojekt: In den Stadtteilen Lörick und Heerdt werden ab Ende des Jahres 2024 rund 250 Gaslaternen - nach erfolgter denkmalrechtlicher Zustimmung - durch umweltfreundliche und weiterentwickelte historische Leuchtenmodelle ausgetauscht.
Die Gaslaternen, die im Rahmen des Pilotprojektes ersetzt werden müssen, befinden sich in den östlichen Bereichen von Heerdt und Lörick. Dieser Umbau der historischen Leuchten auf Strombetrieb betrifft folgende Modelle: In Lörick 20 Leuchten Modell "Alt Düsseldorf" und 34 Aufsatzleuchten sowie in Heerdt 71 Modell "Alt Düsseldorf", 80 Aufsatzleuchten und 11 Ansatzleuchten. In Lörick müssen 10 und in Heerdt 14 der alten Laternen durch moderne technische Straßenleuchten ersetzt werden, da an diesen Standorten die Beleuchtung aus Gründen der Sicherheit noch verbessert werden muss. Insgesamt wird die Maßnahme rund 2,5 Millionen Euro kosten. Anliegerbeiträge werden nicht erhoben.
"Die Verwaltung hat das Ziel, die Laternen am bisherigen Standort auszutauschen, also möglichst eins zu eins. Dort, wo ein Standort aus Gründen der Barrierefreiheit, an Einfahrten oder im Parkraum optimiert werden sollte, kann der bisherige Standort leicht abweichen", erklärt Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. Die Umstellungen entlang der Musterstrecke in Eller hätten gezeigt, dass es meistens beim bisherigen Standort bleiben kann. Dort, wo moderne Straßenleuchten aufgestellt werden müssen, geschieht dies in Abstimmung mit den Bezirksvertretungen; in diesem Fall mit der Bezirksvertretung 4, die u.a. für Heerdt und Lörick zuständig ist.
Für die Musterstrecke in Eller wurden vier historische Modelle (Alt Düsseldorf, Ansatzleuchten, Aufsatzleuchten und Reihenleuchten) der Betriebsart Gas zurückgebaut und die neuen Leuchten mit moderner LED-Technik eingebaut. In der Praxis wurden dort die mögliche Anpassung und Optimierung der technischen und lichttechnischen Eigenschaften erprobt. Gleichzeitig wurde geprüft, ob die Arbeitsprozesse optimiert werden können, um die Einschränkungen der Anliegenden möglichst gering zu halten. Dies betrifft etwa die Bauzeit und den Bauumfang.
Nach Abschluss der Arbeiten fanden zur Evaluierung mehrere Begehungen von Seiten des Amts für Verkehrsmanagement und der Stadtwerke Düsseldorf AG (Vertragspartner der Landeshauptstadt Düsseldorf für die Anlagen der Öffentlichen Beleuchtung) statt. Diese Begehungen wurden tagsüber und in der Dunkelheit gemacht, dabei wurde auch die Beleuchtungsstärke gemessen. Die Ergebnisse der Begehungen und Messungen fließen nun in das umfangreiche Pilotprojekt ein. In Eller gab es bei den Begehungen ausschließlich positive Rückmeldungen. Die Anwohnerinnen und Anwohner sind dabei aktiv auf die Mitarbeitenden der Stadt und der Stadtwerke Düsseldorf AG zugekommen. Generell sehen sie die neue Beleuchtung optisch als gelungen an, empfinden sie als heller, besser und fühlen sich nun sicherer.
Erwartungsgemäß ist das ein oder andere Verbesserungspotential ersichtlich geworden und wird für die Pilotanlage entsprechend angepasst. So wird beispielsweise aus gestalterischen Gründen die Masthöhe für das Modell Aufsatzleuchte um 50 Zentimeter reduziert.
In folgenden Straßen werden die Laternen erneuert:
Lörick: Anrather Weg, Bonifatiusstraße, Gelleper Straße, Hubert-Hermes-Straße, Ilvericher Straße, Oberlöricker Straße, Sportstraße und Stratumer Straße.
Heerdt: Alt-Heerdt, Baldurstraße, Benediktusstraße, Brunhildenstraße, Diesterwegstraße, Gustorfer Straße, Heerdter Landstraße, Heerdter Sandberg, Heesenstraße, Knechtstedenstraße, Nibelungenstraße, Pestalozzistraße, Rheinallee, Selikumstraße, Stolberger Straße und Benedikt-Kippes-Weg.
Moderne technische Leuchten werden nach erfolgter Beschlussfassung in der Bezirksvertretung 4 nur in Abschnitten der Löricker Straße (zwischen Hansaallee und Niederdonker Straße), der Werftstraße (zwischen Pestalozzistraße und Rheinallee) sowie der Pestalozzistraße (zwischen Werftstraße und Rudolfstraße) installiert.
Rechtzeitig vor dem Baustart werden die Anwohnenden über die Maßnahme informiert. Dies geschieht vor Ort über Aufkleber an den Laternenmasten, die erneuert werden müssen. Der Aufkleber informiert über Ansprechpartner und verweist auf weitere Hintergründe zur Maßnahme. Zudem werden die Bürgerinnen und Bürger gebeten, an die betreffenden Laternen keine Fahrräder mehr in der Bauphase an die Masten anzuschließen.