Ausgezeichnete Gestaltung
Ausgezeichnete Gestaltung
Alle Bahnhöfe der Wehrhahn-Linie wurden nach einem klaren Designkonzept gebaut. Dazu gehören markante Lichtschächte, die das natürliche Tageslicht bis zu den Bahnsteigen vordringen lassen, und eine dem Sicherheitsmuster des Reisepasses nachempfundene Gestaltung der Betonoberflächen. Die Gestaltung der unterirdischen Welt wurde in einem Wettbewerb ausgeschrieben - und vom jungen Darmstädter Designteam "Netzwerk-Architekten" gewonnen. Auch Künstler waren von Anfang an beteiligt.
Visitenkarten der Landeshauptstadt
"Die U-Bahnhöfe der neuen Wehrhahn-Linie in Düsseldorf sollen Visitenkarten der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt werden und durch ihre Gestaltung zum Verweilen einladen", sagte der damalige Oberbürgermeister Joachim Erwin bei der Vorstellung der Ergebnisse des international ausgeschriebenen Wettbewerbs. Bestimmend für den Entwurf des Siegerteams: Sie begreifen die Wehrhahn-Linie als eine Art "unterirdisches Kontinuum", das sich durch die Stadt schlängelt. Dabei sind die Bahnhöfe Aufweitungen des Tunnels, die über oberirdische Einschnitte mit dem Stadtraum verbunden sind: gestaltet als großer, trichterförmiger Raum wie eine Lupe, die ihren Lichtkegel ins Dunkel wirft. Weitere Kennzeichen: eine Beleuchtung mit asymmetrischen Wand- und Deckenflutern, die die Bahnhöfe in einem gleichmäßigen Licht schimmern lässt. Darüber hinaus sind die Stationen leicht einsehbar und bieten somit einfache Orientierung.
Faszinierende Atmosphäre
Besonders interessant wird die Gestaltung des U-Bahnhofes am Jan-Wellem-Platz. Über eine schräge Eingangshalle betreten die Fahrgäste die Station. Künstlerisch gestaltete Wandflächen verleihen dem Raum im Zusammenspiel mit Tageslicht eine faszinierende Atmosphäre. Über Rolltreppen gelangen die Fahrgäste bequem und schnell zu den Bahnsteigen.
Die Jury unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Walter von Lom war sich einig: Das zukunftsweisende Konzept der Darmstädter wird bei den Fahrgästen großen Anklang finden. Die Experten lobten den Entwurf der "Netzwerk-Architekten" als unterirdische Inszenierung einer wunderbaren U-Bahnwelt und als durchgehend hervorragende Arbeit. Das Design entzöge sich dem Zeitgeist und habe somit über lange Zeit Gültigkeit.
Kunst von Anfang an Bestandteil der Planung
Mit dem Architekturwettbewerb hat die Stadt Düsseldorf Neuland betreten. Denn bereits von Anfang an wurden Künstler in alle Planungsüberlegungen einbezogen. Schließlich sollte die künstlerische Gestaltung nicht den architektonischen Vorgaben folgen, sondern direkt Bestandteil der Planungsüberlegungen sein. Zum Siegerteam aus Darmstadt gehören Philip Schiffer, Jochen Schuh, Markus Schwieger, Thilo Höhne, Karim Scharabi und Oliver Witan. Für die künstlerische Gestaltung zeichnet die Düsseldorferin Heike Klussman und für die Lichtplanung der Heidelberger Uwe Belzner verantwortlich.