Fotos Auftaktworkshop & Begehungen Herbst 2020
Wettbewerb
Wettbewerb gewonnen: Düsseldorf nimmt den Fußverkehr unter die Lupe
Beim landesweiten Wettbewerb um Fußverkehrs-Checks hat die Landeshauptstadt Düsseldorf vom Zukunftsnetz Mobilität NRW den Zuschlag erhalten. Mithilfe eines umfassenden Programms und professioneller Begleitung rückt nun der Fußverkehr in den Fokus. Ziel des Checks ist es, für die Belange des Fußgängers zu sensibilisieren und gemeinsam mit den Bürgern mögliche Verbesserungsmöglichkeiten herauszuarbeiten.
Die Fußverkehrs-Checks werden im Wesentlichen von September bis November durchgeführt und bis Ende 2020 abgeschlossen sein.
Vom Kind bis zum Senioren
Bürgerinnen und Bürger sind explizit eingeladen, sich zu beteiligen – vom Kind bis zum Senioren. Gemeinsam mit Verwaltung, Politik und Verbänden sollen bei den Fußverkehrs-Checks die Belange der Fußgänger in Düsseldorf diskutiert werden: Welche Probleme gibt es, wo kann man gut und sicher zu Fuß gehen, wo stören parkende Autos, wo haben die Gehwege unzureichende Qualität, wo könnte ein Zebrastreifen beim Queren einer Straße helfen?
Schwerpunkt des Projekts in Düsseldorf ist die Verbesserung der Aufenthalts- und Gestaltungsqualität des öffentlichen Straßenraums. Für die Durchführung hat das Amt für Verkehrsmanagement Stadtteil- und Nahversorgungszentren außerhalb der Innenstadt ausgewählt, die als multifunktionale Treffpunkte für alle Generationen dienen. Eine Untersuchung wird im Stadtteil Gerresheim stattfinden und eine in den Stadtteilen Lichtenbroich und Unterrath.
Zwei Begehungen als Kernstück
Fußverkehrs-Checks sind ein Angebot des „Zukunftsnetz Mobilität NRW“, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine:
- Auftaktworkshop
- Zwei Begehungen (Gerresheim und Unterrath/Lichtenbroich)
- Abschlussworkshop
Handlungsempfehlung zum Abschluss
Die verschiedenen Etappen der Fußverkehrs-Checks werden vom Planungsbüro VIA aus Köln begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Aus den Ergebnissen erarbeitet das Planungsbüro außerdem eine Handlungsempfehlung für Düsseldorf.
Land NRW übernimmt die Finanzierung
Die Kosten für die Fußverkehrs-Checks werden zu 100 Prozent vom Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen. Detaillierte Informationen zum Wettbewerb Fußverkehrs-Checks NRW 2020 finden Sie hier: www.zukunftsnetz-mobilitaet.nrw.de/fussverkehrs-checks.
Auftaktworkshop
Mit dem Auftaktworkshop fiel am 17. September 2020 der Startschuss für das Projekt Fußverkehrs-Checks NRW 2020.
Mit rund 70 Teilnehmern war die Veranstaltung gut besucht. Bürgerinnen und Bürger - vorwiegend aus den Stadtteilen Unterrath, Lichtenbroich und Gerresheim - haben zusammen mit der Stadtverwaltung, Politikern und Interessensvertretern in der Aula am Gymnasium Gerresheim die Belange der Zufußgehenden diskutiert. Aufgrund der pandemiebedingten Situation war die Teilnehmerzahl für die Veranstaltung begrenzt.
Die Präsentation, die auf der Veranstaltung gezeigt wurde, finden Sie hier.
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst gratulierte der Landeshauptstadt Düsseldorf nachträglich per Videobotschaft zur erfolgreichen Bewerbung. Die Urkundenüberreichung an Florian Reeh, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement übernahm stellvertretend für den Verkehrsminister Michael Zyweck, Koordinierungsstellenleiter des Zukunftsnetz Mobilität NRW.
Im Anschluss wurden im Workshop thematische und räumliche Schwerpunkte der Fußverkehrs-Checks in Düsseldorf erläutert und diskutiert. Moderiert wurde die Veranstaltung durch das Planerbüro VIA eG aus Köln. Darüber hinaus wurden Elemente der Fußverkehrsförderung erörtert, erste Schwachpunkte der Fußverkehrsinfrastruktur in den drei Stadtteilen diskutiert sowie die Routen für zwei Begehungen vorbereitet.
Bereits im Vorfeld zur Veranstaltung hatten rund 60 Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit der Online-Beteiligung genutzt und über ein Formular Hinweise und Anregungen zur Situation der Fußgängerinnen und Fußgänger an das Amt für Verkehrsmanagement gegeben. Alle Anregungen und Vorschläge wurden dokumentiert. So werden Hinweise, die auf den festgelegten Routen nicht in Augenschein genommen werden können, trotzdem berücksichtigt.
Begehungen
Zwei Begehungen sind das Kernstück der Fußverkehrs-Checks. Sie gaben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren.
Je 25 interessierte Düsseldorfer – Bürger, Politiker, Stadtverwaltung – nahmen die Gelegenheit wahr, die Fußwege entlang der im Vorfeld festgelegten Route zu testen. Auf den zweistündigen Spaziergängen standen die Themen Verkehrssicherheit und Barrierefreiheit besonders im Fokus. Die Anregungen der Teilnehmer nahm das Gutachterbüro "VIA Köln" zur Dokumentation entgegen, fragte an einigen Stellen nach und ließ sich die Wahrnehmung erläutern.
Die Begehungen fanden wie folgt statt:
Begehung Gerresheim:
Dienstag, 29. September 2020, 16:00 Uhr
Startpunkt in Gerresheim war der Gerricusplatz. Von dort verlief die Route auf rund 2,2 Kilometer über den Alten Markt, die Gräulinger Straße, weiter entlang der Straße Kölner Tor und der Heyestraße bis zur Kreuzung Heyestraße/Ecke Morper Straße. Hier ist die Karte mit dem Verlauf der Begehung.
Begehung Unterrath & Lichtenbroich:
Mittwoch, 30. September 2020, 16:00 Uhr
Die zweite Begehung hatte eine Länge von etwa 3 Kilometern und startete vor der Evangelischen Kindertagesstätte auf der Krahnenburgstraße in Lichtenbroich. Entlang des Matthiaskirchweges, des Volkardeyer Weges und weiter über den Lichtenbroicher Weg werden die Teilnehmer den Stadtteil Unterrath erreichen. Entlang der Hamborner Straße geht es weiter über die Unterrather Straße bis zur Kalkumer Straße. Hier ist die Karte mit dem Verlauf der Begehung.
So geht es weiter
Nun werden in den nächsten Wochen alle Hinweise und Anregungen der beiden Begehungen gemeinsam mit den Ergebnissen aus dem Auftakt- Workshop und der Onlinebefragung geprüft. Es werden Lösungsansätze und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung für den Fußverkehr erarbeitet, die Mitte November 2020 in einem Abschluss-Workshop präsentiert und diskutiert werden sollen.
Abschlussworkshop
Rund 30 Interessierte aus der Bürgerschaft, der Politik sowie der Stadtverwaltung nahmen am Dienstag, 17. November 2020 am digitalen Abschlussworkshop der Fußverkehrs-Checks NRW 2020 teil. „Ich freue mich über das große Interesse der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer. Die zahlreichen Hinweise und Anregungen aus den vorangegangenen Veranstaltungen waren für uns sehr hilfreich“, sagt Florian Reeh, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement. „Wir möchten gemeinsam mit den Menschen vor Ort sowie den Projektbeteiligten zu mehr Sicherheit und Aufenthaltsqualität für alle Generationen in den Stadtteilen beitragen.“
35 Empfehlungen
Seit Ende September 2020 wurden anhand dieser Hinweise mögliche Lösungsansätze durch das Planungsbüro "VIA eG" erarbeitet. Die insgesamt 35 Empfehlungen zur Verbesserung der Situation von Fußgängern in Gerresheim, Lichtenbroich und Unterrath, mit unterschiedlichen Kosten und Aufwand der Umsetzung, wurden im Rahmen des Abschlussworkshops präsentiert und mit allen Teilnehmern diskutiert.
Die Präsentation zum Abschlussworkshop mit den Maßnahmenempfehlungen finden Sie hier.
Beteiligung war bis zum 6. Dezember 2020 möglich
Wenn Sie nicht an dem Abschlussworkshop teilnehmen konnten, hatten Sie bis Sonntag, 6. Dezember 2020 die Möglichkeit, Ihre Anregungen und Hinweise zu den erarbeiteten Maßnahmenempfehlungen einzusenden. Wir bedanken uns für die Meldungen!
Alle Hinweise aus dem Abschlussworkshop und der Online-Beteiligung, die sich auf die Begehungsrouten beziehen, wurden vom Planungsbüro „VIA eG“ aufgenommen, geprüft und sind mit in den Abschlussbericht eingeflossen.
Abschlussbericht
Das Planungsbüro „VIA eG“ hat dem Amt für Verkehrsmanagement nun den Abschlussbericht zu den „Fußverkehrs-Checks NRW 2020“ übergeben. Der Bericht enthält eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Bausteine der Fußverkehrs-Checks und zeigt die Maßnahmenempfehlungen für Düsseldorf auf, die zuvor mit den zuständigen Fachabteilungen abgestimmt wurden.
Den Abschlussbericht zu den Fußverkehrs-Checks NRW 2020 finden Sie hier.
Für die betrachteten Stadtteile wurden zusätzlich Maßnahmenkataster erstellt, in denen die entwickelten Maßnahmenempfehlungen detailliert beschrieben und Umsetzungshorizonte aufgezeigt werden.
Das Maßnahmenkataster für Gerresheim finden Sie hier.
Das Maßnahmenkataster für Lichtenbroich und Unterrath finden Sie hier.
Der Abschlussbericht und die Maßnahmenkataster dienen als Grundlage für zukünftige Entscheidungen der Verwaltung und der Politik. Ob die Maßnahmen umgesetzt werden, hängt von den zur Verfügung gestellten personellen und finanziellen Mitteln sowie politischen Entscheidungen ab.
Kleinere, kostengünstige Maßnahmen wie die Beseitigung von Durchfahrtsperren, das Aufbringen von Sichtmarkierungen auf Stufen oder die Sicherung von Que-rungsstellen durch Fahrbahnmarkierungen sollen ab 2022 umgesetzt werden.
Größere Maßnahmen wie beispielsweise der Bau einer barrierefreien Rampe oder der Umbau eines Knotenpunktes werden im Einzelfall durch das Amt für Verkehrsmanagement geprüft und durch die Bezirksvertretung, den Ordnungs- und Verkehrsausschuss oder den Rat der Stadt Düsseldorf politisch entschieden.
Wir möchten uns ganz herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für Ihr Mitwirken an dem Projekt „Fußverkehrs-Checks NRW 2020“ bedanken!