Aktueller Sachstand
An den folgenden Themen wird im Rahmen von KoMoDnext aktuell gearbeitet. Im Oktober 2021 wurde das aufgebaute Testfeld für Dritte geöffnet. Zum jetzigen Zeitpunkt werden kleinere Anpassungen vorgenommen und das Fahren im Testfeld erprobt.
Use Case A: Digitale HD-VBA
Der Streckenabschnitt auf der A57 zwischen dem AK Meerbusch und dem AK Kaarst wurde mit Road-Site-Units ausgestattet, die die fahrzeugseitigen Daten entgegennehmen (Versuchsträger und serienmäßig ausgestattete Fahrzeuge) und so eine Kommunikation mit dem Autoverkehr ermöglichen. Die Daten sollen an eine neu zu implementierende Unterzentrale (UZ) weitergeleitet werden. Gleichzeitig sollen die im Testfeld befindlichen Fahrzeuge Daten von der UZ empfangen, mit welchen die Einleitung automatisierter Fahrfunktionen (Geschwindigkeitsanpassung, Fahrstreifenwechsel) realisiert werden sollen.
Use Case B: Prädiktive Perzeption (Sicherheitskritische Infrastruktur & Übergang)
Die in KoMoD realisierte hochauflösende Verkehrslageerkennung für den Rheinalleetunnel wurde auf die angrenzende Rheinkniebrücke erweitert und um eine Umfelddatenerfassung ergänzt, da die bordeigene Sensorik hochautomatisierter Fahrzeuge die hier herrschenden Witterungseinflüsse nicht frühzeitig detektieren kann. Die fahrzeuginterne Perzeption (Umfelderfassung) sowie seine prädiktiven Funktionen werden von infrastrukturseitig generierten Informationen (Messschleifen) unterstützt, die gleichzeitig Redundanzen zur Gewährleistung der funktionalen Sicherheit etablieren.
Use Case C: Verkehrsmanagement 4.0
Im Mischbetrieb zwischen manuell und automatisiert geführten Fahrzeugen besteht die Aufgabe LSA-Steuerungssysteme zu entwerfen, welche den konventionellen Verkehrsteilnehmer weiterhin optimal bedienen, aber gleichzeitig den vernetzten Fahrzeugen bereits die neuen Services zur Verfügung stellen. Hierfür wurden verschiedene Szenarien diskutiert, wie innerhalb der LSA-Planung und Steuerung von den Versuchsträgern gelieferte Daten verwendet werden können, und welche Daten die Steuerung an die Fahrzeuge zurückliefern kann. Für ausgewählte LSA im Stadtgebiet wurde die Planung angepasst und für die Erprobung im Testfeld an den Anlagen umgesetzt.
Use Case D: Level 4 LSA
Lokale Steuerungseinheiten bilden in kritischen Situationen, wie zum Beispiel dem Ausfall des Kommunikationsnetzes oder einer Netzwerküberlastung, durch ihre Zuverlässigkeit das Rückgrat des Verkehrsmanagements in Kommunen und Städten. Dies sind meistens Lichtsignalanlagen, die in die Lage versetzt werden müssen „auf allen Kanälen“ mit den Verkehrsteilnehmern und ausgestatteten Fahrzeugen zu kommunizieren. Gemeinsam mit den weiteren Partnern erfolgte die Spezifikation und wurde erfolgreich an der Kreuzung Düsseldorfer Str. / Kaiser-Wilhelm-Ring realisiert.
Use Case E: Knotenpilot
Der integrierte Ansatz von KoMoDnext erfordert umfassende Funktionalitäten für die Unterstützung der Fahrt im Kreuzungsbereich. Hierzu werden Daten für eine hochauflösende multimodale Umfelderfassung infrastrukturseitig aggregiert und den umliegenden Verkehrsteilnehmern zur Verfügung gestellt. Dabei stellt das automatisierte Linksabbiegen eine besondere Herausforderung dar. Hierfür wurde die ausgewählte Kreuzung Herzogstraße / Friedrichstraße um die erforderliche Infrastruktur erweitert.