Mit der Aufnahme des Betriebes der Wehrhahn-Linie ist die Straßenbahnführung in den Hauptverkehrsstraßen Friedrichstraße – Breitestraße und Kasernenstraße – Elisabethstraße entfallen. Hiermit wurde die Möglichkeit eröffnet, diesen Straßenzügen ein attraktives Erscheinungsbild zu geben.
Bei der Umgestaltung stehen folgende Ziele im Vordergrund:
Stärkung des Geschäftsstraßencharakters (in den entsprechenden Bereichen)
Erhöhung der Aufenthaltsqualität
Berücksichtigung des Liefer- und Ladeverkehrs, des Kurzzeitparkens und der Abstellmöglichkeiten für Fahrräder
Berücksichtigung der notwendigen Leistungsfähigkeit als Verkehrsachsen für den motorisierten Individualverkehr und Radverkehr
städtebauliche Verbindung der Geschäftsbereiche Düsseldorf Arcaden – Königsallee
Verbindung der Grünzüge Schwanenspiegel – Königsallee
Die heutige Einstufung als Hauptverkehrsstraßen mit 11.000 bis 16.000 Kfz in 16 Stunden bleibt bestehen. Das Radwegenetz, das nach Fertigstellung der Wehrhahn-Linie geschaffen wurde, wird optimiert und richtlinienkonform ausgebaut.
Als Gestaltungsziel für die Friedrichstraße zeigt die Konzeptidee die Verbreiterung der Seitenräume mit örtlich und zeitlich unterschiedlicher Nutzung. Diese beinhaltet Gehweg, Aufenthaltsbereiche mit Begrünung, Sommerterrassen, Park-/Ladeflächen und Fahrradabstellmöglichkeiten. Das Beachten der vorgegebenen Nutzung muss durch Überwachung sichergestellt werden.
Basis der Konzeptidee ist die Anlegung einer überbreiten Fahrbahn, die Raum für ein zweistreifiges Fahren ermöglicht.
Der Bereich Graf-Adolf-Platz soll attraktiviert werden.
Vor Aufnahme weitergehender Planungen wurden die Anlieger durch ein Moderationsverfahrenbeteiligt.
Rege Diskussion zum Umbau der Friedrichstraße
Rege Diskussion zum Umbau der Friedrichstraße
Rund 80 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer haben am 17. Mai 2022 an einer virtuellen Informationsveranstaltung zur Neugestaltung der Friedrichstraße und ihrer Umgebung nach Abschluss des Baus der Wehrhahn-Linie teilgenommen. Nach der Vorstellung der Planungen eines Teils des Großprojektes "Mitte-Süd" kam es zu einer angeregten Diskussion mit wertvollen Hinweisen und Anregungen der Teilnehmer.
Konkret ging es um die zukünftige Gestaltung der Infrastruktur und der Oberflächen in dem Gebiet. Die Planung umfasst neben der Friedrichstraße auch deren Verlängerung über die Breite Straße nach Norden bis zur Theodor-Körner-Straße sowie die gegenläufige – südliche – Fahrtrichtung über die Kasernen- und Elisabethstraße bis hin zur Bachstraße. Zudem sind entlang dieser Achse auch fast alle Querspangen in die Neugestaltung mit einbezogen. Dazu gehören die Benrather Straße, Bastion-, Carl-Theodor-, Herzog-, Kirchfeld-, Bachstraße und die Bilker Allee.
Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral erläuterte: "Beim Projekt 'Neugestaltung der Friedrichstraße und ihrer Umgebung' planen wir in exponierter Innenstadt-Lage den Straßenumbau auf einer Länge von insgesamt rund fünf Kilometern. Dabei geht es nicht nur um die Verkehrsplanung, sondern auch um die Belange vieler Beteiligter und letztlich um die Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum", betonte der Mobilitätsdezernent. Erklärtes Ziel der Landeshauptstadt Düsseldorf sei es, dem Fuß- und Radverkehr mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Teilnehmenden am Stream hatten die Möglichkeit, ihre Fragen per Chat zu stellen. Neben den Projektleitern des federführenden Amtes für Verkehrsmanagement stellten auch die Projektleitungen des Stadtentwässerungsbetriebs (SEBD), der Netzgesellschaft Düsseldorf und des Stadtplanungsamtes ihre Absichten – insbesondere zum Umbau der Friedrichstraße zwischen Graf-Adolf-Platz und Bachstraße – vor und beantworteten Fragen der Teilnehmenden.
Vor der Erneuerung der Oberfläche ging es erst in die Tiefe
Bereits seit Sommer 2021 war der Stadtentwässerungsbetrieb in der Friedrichstraße im Einsatz. Hier wurde der im Jahr 1922 errichtete Mischwasserkanal auf einer Länge von rund 392 Metern zwischen Fürstenwall und Luisenstraße erneuert. Dies erfolgt in geschlossener Bauweise, also im Stollen, um die Beeinträchtigungen für die Anwohner und die Teilnehmer am Straßenverkehr möglichst gering zu halten. Ab November 2022 wurde zudem der Kanal in der Luisenstraße ab der Friedrichstraße saniert. Die Kanalarbeiten wurden im Sommer 2023 abgeschlossen. Investiert wurden rund 5,9 Millionen Euro (brutto).
Netzgesellschaft Düsseldorf hat mit dem Leitungsbau begonnen
Parallel zu den Kanalarbeiten nutzte auch die Netzgesellschaft Düsseldorf die Umbauphase für Instandhaltungsarbeiten am Versorgungsnetz von Strom, Gas und Wasser sowie zur Verlegung neuer Leitungen. So wird die Friedrichstraße zwischen Kirchfeldstraße und Bilker Bahnhof für die Nutzung umweltfreundlicher Fernwärme erschlossen. Durch den Ausbau des Fernwärme-Netzes in der Innenstadt werden die Klimaziele der Landeshauptstadt Düsseldorf unterstützt. Die Netzgesellschaft hat ihre Arbeiten im ersten Quartal 2022 begonnen. Die Um- und Neuverlegung der Versorgungsleitungen soll im Herbst 2025 abgeschlossen sein.
Multifunktionale Flächen für die Friedrichstraße
Nach dem umfangreichen Kanal- und Leitungsbau kann das Amt für Verkehrsmanagement – ebenfalls abschnittsweise – mit dem Straßenbau beginnen. Der Auftakt ist an der südlichen Friedrichstraße im November 2024 geplant. Auf der Grundlage des öffentlichen Beteiligungsverfahrens im Jahr 2014, sollen auf der Friedrichstraße dort, wo Ladenlokale sind, multifunktionale Flächen angelegt werden. Diese Flächen vor den Geschäften können unterschiedlich bespielt werden. Vorstellbar sind dort Außengastronomie, Parkflächen für Autos und Fahrräder, Freiflächen sowie Ladezonen. Mit einer überbreiten Fahrbahn und einem breiten Radfahrstreifen bleibt die Friedrichstraße auch nach der Umgestaltung zwischen Herzogstraße und Graf-Adolf-Platz eine leistungsfähige Hauptverkehrsstraße.
Gesamtkosten
Den Umbau des ersten Bauabschnitts Umgestaltung Mitte-Süd / Friedrichstraße inklusive der Querstraßen zur Elisabethstraße (Herzog-, Kirchfeld- und Bachstraße) mit Gesamtkosten in Höhe von 37.397.000 Euro hat der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf am 9.11.2023 beschlossen.
Begleitende Projekte vor und während des Umbaus
Die virtuelle Bürgerinformation ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit, mit der die Landeshauptstadt Düsseldorf die Umbauarbeiten begleitet. Schon vorab wurde die Interessengemeinschaft "Die Friedrichs" bei einer Begehung über die verschiedenen Bauphasen informiert. Neben dem oben erwähnten Moderationsverfahren im Jahr 2014 wurden die Planungen 2018 bei mehreren Veranstaltungen und an Infoständen öffentlich vorgestellt und diskutiert.
Im Rahmen des vom Land Nordrhein-Westfalen initiierten "Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren NRW" hatte sich die Landeshauptstadt Düsseldorf erfolgreich um Fördermittel beworben. So konnte in der Friedrichstraße für die Dauer von zwei Jahren ein Zentrenmanagement etabliert werden. Durch den Beschluss des Stadtrates im Dezember 2023 ist die Finanzierung des Zentrenmanagements Friedrichstraße nun aus städtischen Mitteln bis Ende 2026 gesichert. Ein wichtiger Baustein ist der Anmietungsfonds. Durch diesen wird die Anmietung von leerstehenden Ladenlokalen auf der Friedrichstraße, der nördlichen Aachener Straße und der Brunnenstraße gefördert.
Anliegerbetreuung mitte-sued@lindschulte.de Telefon: 0162 - 2303448 (montags bis freitags von 12 bis 17 Uhr) Anliegersprechstunde am 3. Donnerstag im Monat von 16 bis 17 Uhr in der Friedrichstraße 67