Hermann-Smeets-Straße

Hermann Smeets

Hermann-Smeets-Straße

Hermann Smeets wurde 1910 in Düsseldorf geboren. Da sein Vater Niederländer war, erhielt er dessen Staatsbürgerschaft.
In den letzten Kriegsjahren schloss sich der gelernte Drogist dem Widerstand gegen das NS-Regime an und wurde Mitglied der Antifaschistischen Kampforganisation (Antifako). Über selbst hergestellte und konspirativ verteilte Flugblätter versuchte die Antifako, weiteren Widerstand zu mobilisieren und eine kampflose Übergabe der Stadt an die Amerikaner zu organisieren.
Erst nach der Kapitulation Düsseldorfs kamen Smeets und die Antifako in Kontakt mit den Akteuren der Widerstandsgruppe „Aktion Rheinland“ und waren maßgeblich an der Bildung des partei- und konfessionsübergreifenden „Zehnerausschusses“ beteiligt, der die Amerikaner beim Aufbau demokratischer Strukturen in Düsseldorf beraten sollte. Weitere politische Aufgaben durfte er mit Verweis auf die ihm fehlende deutsche Staatsangehörigkeit nicht wahrnehmen.
Nach dem Krieg arbeitete er als Kaufmann und engagierte sich seit 1951 insbesondere bei den Bilker Heimatfreunden, deren Gründungsmitglied und erster Präsident er dreißig Jahre lang war.

Mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, verstarb Hermann Smeets, der 1992 schließlich die deutsche Staatsbürgerschaft annahm, im Jahr 1997. Ihm zu Ehren wurde das Heimatarchiv der Bilker Heimatfreunde, das auch über zahlreiche Quellen zum Leben des von den Nationalsozialisten hingerichteten Leo Statz verfügt, in Hermann-Smeets-Archiv umbenannt.

ehemaliger Straßenname:

Straßenschild der Wissmannstraße

ehemaliger Straßenname:

Wissmannstraße

Der Namensgeber Hermann Wilhelm Leopold Ludwig von Wissmann (1853-1905) war ein deutscher Offizier, Kolonialbeamter und Afrikaforscher; Reichskommissar (1888-1891) und Gouverneur (1895-1896) von Deutsch-Ostafrika.
Eine Straße wurde am 13.03.1908 nach ihm benannt.

Überprüfung durch den wissenschaftlichen Beirat

Die Überprüfung Wissmanns durch den wissenschaftlichen Beirat ergab:
Dem Namensgeber wird aggressiver Kolonialismus nachgewiesen.
Kategorie A: schwer belastet/nicht haltbar

Auszug aus dem Abschlussbericht:

Kolonialismus / Rassismus

Das öffentliche Bild Hermann von Wissmanns – obgleich bereits zu Lebzeiten nicht unumstritten – ist in der Erinnerungskultur des 20. Jahrhunderts zunächst instrumentalisiert und später ignoriert worden. Im Kaiserreich als unerschrockener Forscher und Kriegsheld gefeiert und von den Nationalsozialisten zum Vorkämpfer eines deutschen Imperialismus stilisiert, spielte Hermann von Wissmann in der historischen Wahrnehmung der Bundesrepublik lange Zeit keine Rolle mehr. Erst mit dem Beginn der Aufarbeitung deutscher Kolonialgeschichte in den 1990er Jahren rückten der Kolonialoffizier und sein Wirken in den Fokus der wissenschaftlichen Debatten.

Über Wissmanns brutale Praxis als Befehlshaber der deutschen Schutztruppe („Wissmann-Truppe“) in Deutsch-Ostafrika herrscht in der Forschung weitestgehend Konsens. Der Afrikaforscher war aufgrund seiner im Dienst der belgischen Krone gesammelten Expeditionserfahrungen ...

Die vollständige Bewertung entnehmen Sie bitte dem Abschlussbericht des wissenschaftlichen Beirats ab Seite 243.