Münchhausenweg

Hieronymus Carl Freiherr von Münchhausen (Quelle: Freundeskreis Münchhausen e.V.)

Münchhausenweg

In der Kulturgeschichte hat der Name Münchhausen einen besonderen, nicht verklingen wollenden Nachhall erzeugt. Bis heute erfreuen sich die bizarren Abenteuer und skurrilen Anekdoten, die dem „Lügenbaron“ zugeschrieben werden, größter Beliebtheit.

Hinter der literarischen Figur verbirgt sich jedoch eine echte historische Persönlichkeit. Der aus dem niedersächsischen Bodenwerder stammende Landadelige Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen (1720–1797) gilt zu Lebzeiten als begabter Geschichtenerzähler, der seine Erlebnisse im Militärdienst stets auszuschmücken versteht.
Doch es ist nicht Münchhausen selbst, der die Erzählungen veröffentlicht. Schriftsteller wie Rudolf Erich Raspe und Gottfried August Bürger dichten Münchhausen die tollkühnsten Taten an und überschlagen sich regelrecht in ihren Übertreibungen. Somit entsteht in der Folge ein überaus unterhaltsamer Mythos, der weltweit Beachtung findet. Zu den beliebtesten Lügengeschichten gilt gewiss Münchhausens „Ritt auf der Kanonenkugel“.

Umwidmung

Straßenschild des Münchhausenweg

Umwidmung

Münchhausenweg

Der Namensgeber des Münchhausenweges, Börries Albrecht Conon August Heinrich Freiherr von Münchhausen (1874-1945), war deutscher Lyriker und Senator der Deutschen Akademie der Dichtung.
Eine Straße wurde im März 1947 nach ihm benannt.

Überprüfung durch den wissenschaftlichen Beirat

Die Überprüfung Münchhausens durch den wissenschaftlichen Beirat ergab:
Dem Namensgeber wird aggressiver Antisemitismus / Unterstützung des NS-Regimes nachgewiesen.
Kategorie A: schwer belastet/nicht haltbar

Auszug aus dem Abschlussbericht:

Antisemitismus / Rassismus / Nationalsozialismus

Börries Freiherr von Münchhausen zählt zu den „erfolgreichsten deutschsprachigen Lyrikern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ (Schneider, S. 550); seine Balladen haben die deutsche Literaturlandschaft bis in die 1950er Jahre geprägt und gehörten zum festen Repertoire der Schullesebücher. Während die Werke seit den 1960er Jahren kaum mehr Beachtung finden, beschäftigt sich die jüngere Forschung mit der Biographie des Barons, seinem widersprüchlichen Antisemitismus und seiner Stellung im Dritten Reich.

Obwohl Börries von Münchhausen als junger Literat in jüdischen Kreisen verkehrte, jüdische Motive in seine Lyrik aufnahm und im Jahr 1900 zusammen mit dem Graphiker Ephraim Moses Lilien die Balladensammlung „Juda“ publizierte, ...

Die vollständige Bewertung entnehmen Sie bitte dem Abschlussbericht des wissenschaftlichen Beirats ab Seite 157.