Helene-Weber-Straße

Konstituierende Sitzung Bundestag, Helene Weber, F. Nadig (Foto: Bestand Erna Wagner-Hehmke, Stiftung Haus der Geschichte)

Helene-Weber-Straße

Im Jahr 1881 in Elberfeld (heute Wuppertal) geboren, schlug Helene Weber mit der Ausbildung zur Volksschullehrerin zunächst einen Berufsweg ein, der dem ihres Vaters folgte, um im Anschluss – noch vor dem Ersten Weltkrieg – nach erfolgten Studium in den höheren Schuldienst zu wechseln. Aber noch vor der Revolution begann ihr Weg in die Politik, der Zeit Ihres Lebens gleichermaßen von ihrem katholischen Bekenntnis wie vom Kampf für die Frauenrechte geprägt war.
Als Mitglied der Weimarer Nationalversammlung wirkte sie an der ersten demokratischen deutschen Verfassung mit, war für das Zentrum Abgeordnete zunächst im Preußischen Landtag, dann im Reichstag. Parallel machte sie Karriere in der Verwaltung und wurde in einer nach wie vor stark männlich geprägten Verwaltung schon 1920 zur Ministerialrätin ernannt. Bei der fraktionsinternen Testabstimmung zum sogenannten „Ermächtigungsgesetz“ stimmte sie zunächst dagegen, um sich jedoch beim eigentlichen Votum am 23.3.1933 dafür auszusprechen. Noch im selben Jahr wurde sie aus dem Staatsdienst entfernt.
Vor allem gegen Kriegsende pflegte sie Kontakte zum katholisch geprägten Widerstand. In der Nachkriegszeit kehrte sie in die Politik zurück, war als eine von vier Frauen („Mütter des Grundgesetzes“) im Parlamentarischen Rat an der Entstehung des Grundgesetzes beteiligt und brachte dort ihre Impulse zur Gleichberechtigung von Frau und Mann ein.
Bis zu ihrem Tod 1962 war Helene Weber Bundestagsabgeordnete für die CDU. Weitergehende politische Ambitionen hatte sie nicht, forderte allerdings vehement die Repräsentanz von Frauen in der Bundesregierung und war langjährige Vorsitzende der CDU/CSU-Frauengemeinschaft.

ehemaliger Straßenname:

Straßenschild der Hans-Christoph-Seebohm-Straße

ehemaliger Straßenname:

Hans-Christoph-Seebohm-Straße

Der Namensgeber Hans-Christoph Seebohm (1903-1967) war ein deutscher Politiker und Ingenieur. Er war Bundesminister für Verkehr (1949-1966) und Vizekanzler der BRD (1966).
Am 22.01.1980 wurde eine Straße nach ihm benannt.

Überprüfung durch den wissenschaftlichen Beirat

Die Überprüfung Hans-Christoph Seebohms durch den wissenschaftlichen Beirat ergab:
Dem Namensgeber wird eine Nähe zum Rechtsextremismus nachgewiesen und er war ein Profiteur im Dritten Reich.
Kategorie A: schwer belastet/nicht haltbar

Auszug aus dem Abschlussbericht:

Nationalsozialismus / Rechtsextremismus

Hans-Christoph Seebohm hat sich in besonderem Maße um die Modernisierung der deutschen Verkehrssysteme in der Nachkriegszeit verdient gemacht und zählte „aus der Sicht von Experten zu den kompetentesten Fachministern der ersten beiden Jahrzehnte der Bundesrepublik.“ (Lange, S. 236) Gleichzeitig galt das Regierungsmitglied innen- und außenpolitisch als umstritten; Seebohms kontroverse und teils revisionistische Äußerungen führten wiederholt zu öffentlichen Diskussionen um seine Person. Von der historischen Forschung bislang vernachlässigt, werden das Wirken des ehemaligen Bundesverkehrsministers und seine Nähe zum NS-Regime seit 2017 vom Institut für Zeitgeschichte umfassend aufgearbeitet.

Nachdem im Zuge des „Münchener Abkommens“ 1938 das Sudetengebiet an das Deutsche Reich abgetreten worden war, erfolgte die Zerschlagung und Umstrukturierung der regionalen Montanindustrie. Von diesen Maßnahmen ...

Die vollständige Bewertung entnehmen Sie bitte dem Abschlussbericht des wissenschaftlichen Beirats ab Seite 202.